Highland Secrets 2
Atemzüge, bis ich die Starre, die mich ergriffen hatte, abgeschüttelt hatte.
Einer der Beamten draußen rannte gerade hinter Izz die Stufen in die obere Etage hoch. Bob und ich folgten ihnen in das Zimmer, in dem Theresa geschlafen hatte. Als wir den Raum betraten, stand Darren mit Theresa vor seinem Körper am offenen Fenster und drohte, sich mit ihr hinunterzustürzen. Ich war fassungslos und gleichzeitig so wütend, dass ich mich nur mit Mühe zurückhalten konnte. Izz zielte mit seiner Waffe auf Darren.
»Lass sie gehen, Darren. Es endet hier. Du hast uns ziemlich lange an der Nase herumgeführt. Das war gut. Wirklich.« Izz versuchte Darren zu schmeicheln? Izz trat einen Schritt auf Darren zu, der sofort reagierte und sich mit Theresa weiter aus dem Fenster lehnte. Emmas Mutter starrte mich aus schreckgeweiteten Augen an. Ihre Finger krallten sich in den Unterarm, den Darren ihr um den Hals geschlungen hatte. Sie schien so gelähmt, dass sie nicht einmal weinen konnte.
»Ich bringe es zu Ende. Für Molly. Die eine Rothaarige ist genauso gut wie die andere«, sagte er und atmete den Geruch von Theresas Haar mit wild glitzernden Augen ein. Ich hatte mit diesem Mann auf der Bühne gestanden. Ich konnte nicht glauben, was hier passierte. Es gab nichts, was mehr verband, als Stunden gemeinsam in einem Tourbus. Wir hatten alle zusammen in diesem Haus gewohnt.
»Wenn du Theresa jetzt gehen lässt, verspreche ich dir, dass du deinen Auftritt in den landesweiten Nachrichten bekommst. Wenn du sie nicht gehen lässt, dann wirst du es nicht einmal in die Tageszeitung schaffen.«
Darren musterte Izz. War es wirklich das, was er wollte? Die Aufmerksamkeit der Medien? Aber die hatte er doch, seit er mit Wild Novel auf der Bühne stand. War ihm das nicht genug?
Darren lachte laut auf. »Ein Mord reicht nicht, um in die Hitliste der Serienkiller aufgenommen zu werden. Ich bin also hin - und hergerissen.«
Hitliste? Serienmörder? War das sein ernst? Ich musterte Darren und alles , was ich sah, war ein Fremder. Ich hatte so viel mit diesem Menschen geteilt, wie konnte er mir dann so fremd sein? Darren war immer ein Freund gewesen. Und er hatte hinter der Band gestanden. Er war noch nicht lange dabei, aber für uns alle war er ein vollwertiges Mitglied gewesen.
Darrens Arme spannten sich um Theresas Körper und noch bevor jemand von uns reagieren konnte, stürzte er sich mit ihr aus dem Fenster. Alles passierte in Slow Motion. Theresas Schrei, der von Izz und Bob. Und ich weiß nicht, ob ich auch schrie. Wir stürzten zum Fenster. Beide Körper lagen auf der Terrasse, Theresa noch immer in Darrens Armen. Unter ihnen breitete sich eine Blutlache aus. Darrens Bein lag in einem merkwürdigen Winkel vom Körper abgespreizt.
Bob erwachte als erstes aus dem Schock und rannte auf den Korridor hinaus. Er brüllte einem Beamten zu, er solle einen Krankenwagen rufen.
Ich kniete mich neben Teresa. Sie hustete, aber sie lächelte mich an. Ihr Atem ging schwer und flach. Als ich sie aus Darrens Armen lösen wollte, bewegte auch er sich. Seine Lippen bewegten sich und ich hörte ihn an Theresas Ohr flüstern: »Man sieht sich immer zwei Mal im Leben. Das nächste Mal werden wir Freunde. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.« Blut quoll aus seinem Mund und er röchelte. Izz half mir, Theresa von ihm runter zu heben und sie neben Darren auf die Terrasse zu legen. Sie stöhnte, als wir sie bewegten. Trotzdem richtete sie sich auf, nahm Darrens Hand und beugte sich lächelnd über ihn.
»Ich verzeihe dir. Aber könntest du mir bitte sagen, wo du meine Tochter versteckt hast?«, sagte sie mit schwacher Stimme.
Darrens Lider flatterten. Sein Brustkorb hob und senkte sich nur noch kaum merklich. Seine Lippen bewegten sich, aber mit dem ersten Laut, der seinen Mund verließ, verließ auch der letzte Lebensatem Darren. Sein Körper erschlaffte und sackte zusammen. Meine Kehle verengte sich und kurz machte sich so etwas wie Trauer in mir breit. Dann schloss ich die Augen und konzentrierte mich. Er hatte nicht gesagt, wo er Emma hingebracht hatte.
Emma
Ich starrte auf den Monitor. Die Küche schien seit einer Ewigkeit leer. Erst hatte ich damit gerechnet, dass Darren zu mir kommen und mich töten würde. Aber er kam nicht. Meine Kehle brannte von meinen Verzweiflungsschreien. Ich sehnte mich danach, den Schmerz mit etwas Wasser herunter zu spülen. Gerne auch mit Darrens Spezialmischung. Ich konnte meine Arme nicht mehr spüren,
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