Highland Secrets 2
Interview geben muss. Ich glaube, er wäre jetzt viel lieber woanders.« Ich schluckte nervös und wich Kirans Blick aus.
»Sie haben mit diesem Mann unter einem Dach gewohnt. Hatten Sie denn keinen Verdacht?«
»Nein, wieso? Darren war ganz normal. Er hat normale Dinge getan und gesagt und gegessen. Haben Sie einen unserer Auftritte gesehen in letzter Zeit?« Ian lehnte sich vor und sah den Reporter herausfordernd an.
»Ja, habe ich.«
»Und, hatten Sie den Eindruck, Darren wäre ein Mörder oder irgendwie irre?«
»Nein«, gab der Reporter unsicher zurück. Ich grinste in mich hinein. Was Ian sagte, belustigte mich nicht nur. Es veränderte auch etwas an meiner Sicht auf Ian. Es berührte etwas in mir.
»Sie haben jetzt keinen Drummer mehr. Was bedeutet das für die Band?«
»Was soll das schon bedeuten. Wir müssen einen Neuen suchen. Aber vorerst ist das zweitrangig, da ich noch nicht sagen kann, ob es die Band in ein paar Stunden überhaupt noch geben wird.«
Nicht nur mir stockte der Atem auch Kiran versteifte sich und wirkte nervös. »Was sagt er da?« Wie gebannt starrten wir alle auf den Bildschirm.
»Können Sie das genauer erklären?«, wollte der Reporter wissen.
»Kann ich. Als dieser Wahnsinn am Sonntag losging, da ist mir etwas klar geworden. Es gibt etwas in meinem Leben, das mir wichtiger ist als alle Plattenverträge dieser Welt. Bis ich es fast verloren hätte, war mir das nicht bewusst gewesen.«
»Wovon sprechen Sie?« Der Reporter wirkte genauso verwirrt wie wir.
»Das wird weder Frank, unser Manager, noch die Plattenfirma gerne hören«, sagte Ian und lehnte sich wieder zurück. Er wirkte nervös, doch dann trat Entschlossenheit in seine Gesichtszüge. »Es gibt da einen Part in unseren Verträgen, der es uns verbietet, eine feste Beziehung einzugehen. Als wir unterschrieben haben, waren wir jung. Wir waren dumm und haben sowieso nicht vorgehabt, uns nur mit einer Frau zufriedenzugeben. Das ist jetzt anders. Vor Kurzem ist diese Frau in mein Leben getreten und um es mit einer Zeile aus einem unserer Songs zu sagen: Sie ist die Eine, die mein Herz schneller schlagen lässt, die mich dazu bringt, mein Leben neu zu überdenken.« Ian grinste breit in die Kamera. »Und ich scheiß auf den Vertrag, wenn er mir verbietet, das zu leben, was wir in unseren Songs besingen.«
Selbst der Reporter konnte ein leises Lachen nicht zurückhalten, aber das bemerkte ich nur am Rande, denn ich starrte mit klopfendem Herzen und verschwitzten Händen auf Ian.
»Sie reden von Michelle Harrold, der Mutter ihrer Tochter?« Mein Herz sackte in meinen Magen.
»Nein. Emma, der Tochter meiner Haushälterin.«
»Er hat es getan!« Meine Mutter hüpfte aufgeregt in ihrem Bett herum und stöhnte gleich darauf auf und hielt sich die Seite. »Er hat mich in einem Interview erwähnt.« Ich warf meiner Mutter einen ungläubigen Blick zu. »Ja, dich hat er natürlich auch erwähnt. Aber soll ich wegen etwas erstaunt sein, das ich schon seit Tagen geahnt habe?«, fügte sie glücklich strahlend an.
Kiran warf den Kopf in den Nacken und lachte laut auf. Auch Kathrin kicherte. Ich konnte nur heftig schlucken und weiter ungläubig auf den Fernseher starren. Hatte er wirklich gerade, wenn auch umständlich, zugegeben, dass er etwas für mich empfand?
»Ich hoffe mal, dass die Plattenfirma uns jetzt nicht den Hahn zudreht. Aber das muss man ihm lassen, dieses Liebesgeständnis in aller Öffentlichkeit haut selbst mich um.« Kiran zog Kathrin an seine Seite und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Das hätte ich mal für dich tun sollen.«
»Er hat kein Wort von Liebe gesagt«, warf ich ein.
»Das hebt er sich für nachher auf, wenn er dich hier raus holt.« Kiran zwinkerte mir zu. »Ich hoffe, du bist fit.«
Hitze schoss in meine Wangen. Ich schnappte mir mein Kissen und warf es nach Kiran. Der fing es lachend auf und warf es zur Tür, wo es von einem grinsenden Ian aufgefangen wurde, dessen Blick auf mir ruhte. »Und, bist du fit?«
»Mutter im Raum, Kinder«, meinte Theresa und himmelte Ian verzückt an. »Junge, das war wirklich das Romantischste, was ich je erlebt habe. Aber wenn du meiner Tochter noch einmal so weh tust, wie damals in der Schule, dann wirst du dir noch wünschen, ins Kloster gegangen zu sein.«
Ich verbarg stöhnend mein Gesicht in meinen Händen. Ians warme Hand legte sich zwischen meine Schulterblätter und verbreitete ein Kribbeln in meinem Körper. Er legte einen Finger unter mein
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