Highland Secrets 2
Kinn und zwang mich, ihn anzusehen. »Wenn du noch einmal vor mir wegläufst, wird deine Mutter sich auch wünschen, ich wäre lieber ins Kloster gegangen.« Dann senkte er seine Lippen auf meine und küsste mich heiß und voller Begehren, bis ich leise seufzte.
»Leute, Mutter und Kiran und Kathrin im Raum. Hebt euch das für später auf«, murmelte Kathrin.
Ich löste mich von Ian. »Tu nicht so, als würdest du nicht selbst gerne Hand an jemanden oder etwas anlegen.«
Epilog
Stöhnend schleppte ich die letzte Umzugskiste in das künftige Schlafzimmer meiner Mutter. Sie hatte es wirklich getan und ihr Haus in Dunvegan verkauft, um sich ein niedliches kleines Cottage in Edinburgh zu kaufen. So ganz in meine Nähe hatte sie es nicht geschafft, aber zwanzig Minuten mit dem Auto seien keine vier Stunden, hatte sie zwitschernd gemeint, als sie den Vertrag für das Haus unterzeichnet hatte.
Erschöpft ließ ich mich auf eine der Kisten sinken. Hatten wir ein Glück, dass Wild Novel seit Kurzem einen neuen Drummer hatte. Mit Adam und Bob machte das sechs starke Männer, die uns beim Umzug geholfen hatten. Sieben, ich hatte Jonathan fast vergessen, was wohl daran lag, dass Summer und er die meiste Zeit auf der Ladefläche des LKWs geknutscht hatten.
»Ich kann keinen Schritt mehr gehen«, stöhnte ich und rieb mir über meine schmerzenden Oberschenkel.
Samuel, der neue Drummer nahm sich ein Bier aus dem Kasten, den meine Mutter zur Verfügung gestellt hatte, für die »gut aussehenden Männer, die ihr Leben so bereicherten«. »Wenn du jetzt schon schlapp machst, wie willst du dann den nächsten Umzug bewältigen?« Samuel hatte rötlich-blondes Haar, das ihm bis in den Nacken reichte. Er war gerade einundzwanzig geworden und damit der Jüngste in der Band. Seine rechte Augenbraue wurde von einer kleinen Narbe gespalten. Und er hatte das süßeste Lächeln überhaupt. Mit seinem Charme wickelte er Frauen jeden Alters um den kleinen Finger. Ganz besonders meine Mutter.
»Welchen Umzug?«, hakte ich nach.
»Ian tauchte vor mir auf, zog mich hoch in seine Arme und küsste mich sanft. Seit Darrens Tod waren fünf Wochen vergangen. Fünf Wochen, die wir beide getrennt voneinander verbracht hatten. Er in Dunvegan und ich in Edinburgh. Und jeder einzelne Tag war eine Tortur für mich gewesen. Ich hatte mich nach ihm gesehnt und manchmal kamen auch die alten Zweifel wieder in mir hoch und ich redete mir ein, dass er mich längst wieder vergessen hatte und gerade mit einem Groupie die Dinge tat, von denen ich wollte, dass er sie mit mir tat. Die Trennung hatte mich fast in die Verzweiflung getrieben und ich hatte mich in ein neues Buch gestürzt. Eins über einen gut aussehenden Rocksänger und seiner genervten, jungen Nachbarin.
Je näher der Tag des Umzugs gerückt war, umso nervöser war ich geworden. Und dann war er aus dem LKW ausgestiegen und hatte mich mit diesem umwerfenden Lächeln angesehen und alle Zweifel waren verschwunden. Ich schmiegte mich in Ians Arme und atmete seinen berauschenden Duft ein. Selbst nach einen mehrere Stunden dauernden Umzug roch er noch immer würzig nach Wald und Mann. In meinem Unterleib flackerte eine kleine Flamme, die mich wünschen ließ, endlich mit ihm allein sein zu können.
»Also, welcher Umzug?«, hakte ich noch einmal nach.
»Der der Band.« Ian gluckste, als er meinen fragenden Blick auffing. »Adam hat das Anwesen verkauft. Es hat den MacLeods nicht besonders viel Glück gebracht.«
»Achso«, sagte ich. »Und wo zieht ihr hin?«
Kathrin hüpfte hinter mir herum und klatschte in die Hände. »Ian und Kiran haben ein altes Reihenhaus in Edinburgh gekauft. Acht Schlafzimmer! Sooo ein Traum, sag ich dir.«
»Was?«, fragte ich ungläubig.
»Ja, das haben wir. Platz für die ganze Band. Wir fanden unser Zusammenleben eigentlich ganz nett und wollten das so beibehalten. Wie eine große, nette Familie.«
Ich schlang Ian die Hände um den Hals und zog ihn zu einem Kuss herunter. »Aber wird Tamara dir dann nicht fehlen?«
»Sie bekommt ihr eigenes Zimmer und kann in den Schulferien jederzeit vorbeikommen.«
»Außer ihr seid auf Tour«, sagte ich traurig, denn in drei Monaten ging Wild Novel auf Europatour.
Summer hatte uns für diese Nacht freundlicherweise die Wohnung überlassen und übernachtete bei Jonathan. Weil ich so erschöpft war und mich dringend erholen sollte, hatte Ian darauf bestanden, mich vom Auto bis in unsere Wohnung im zweiten Stock zu tagen.
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