Highland Secrets 2
von hier kommt, wollten sie unbedingt ihn haben.«
Als sie Ian erwähnte, kribbelte es in meinem Bauch. Ich hatte ihn auf dem Monitor gesehen, völlig aufgelöst vor Sorge um mich. Die hoffnungslos verliebte Emma in mir, machte sich Hoffnungen, er könnte doch mehr für sie empfinden. Die Vernünftige schüttelte verneinend den Kopf.
»Also, wie geht es euch beiden?«, wollte Kiran wissen. Er stand am Fußende des Bettes und lächelte uns aufmunternd an. »Die Damen sehen hervorragend im Krankenhaus-Chic aus.«
»Du siehst doch gar nicht, was wir anhaben«, empörte sich meine Mutter.
»Ich habe den Röntgenblick.«
»War Izz schon zum Verhör da?« Kathrin setzte sich auf mein Bett und hielt meine Hand.
»Ja, aber das meiste wusste er schon. Ich habe ihm nur sagen können, was Darren mir gesagt hatte. Und selbst das hatten sie sich wohl schon anhand der ausgewerteten Daten auf den Computern der beiden zusammengereimt. Und dieser Scott, also der andere, der hat wohl ausgepackt, nachdem er erfuhr, dass Darren tot ist.«
Izz hatte mir auch erzählt, dass sie eine Hundestaffel hatten kommen lassen, nachdem sie sich überhaupt nicht erklären konnten, wo Darren mich versteckt hielt. Man fand mich in einem kleinen Luftschutzbunker, der im Wald, der an das Anwesen der MacLeods grenzte, versteckt war. Er musste zu Zeiten des Kalten Krieges gegraben worden sein und laut Scott waren die beiden zufällig in alten Aufzeichnungen darauf gestoßen, als sie zu Beginn ihres Wahns alles, was es über das Haus zu wissen gab, in sich aufgesaugt hatten. Vielleicht hatte Adams Vater noch von dem Bunker gewusst, aber irgendwann musste er in Vergessenheit geraten sein.
»Die Hauptsache ist, dir geht es gut. Ich hatte wahnsinnige Angst um dich.« Kathrin drückte mich erneut. »Aber kommen wir zum Geschäftlichen. Warum bist du weggelaufen? Im ersten Moment dachten wir, dir sei was passiert. Ich meine, man weiß ja nie bei so vielen Betrunkenen. T in the Park ist ja nicht gerade ein Vorbild für Enthaltsamkeit.«
»Und Ian war vielleicht schlecht drauf!«, fügte Kiran grinsend an. »Ich hab gedacht, der schlägt jeden Moment auf was ein.«
»Oh ja«, bestätigte Kathrin und nickte bedeutungsvoll.
Ich rollte mit den Augen und hasste es, gerade jetzt rot anzulaufen. »Ich hab zufällig ein Gespräch zwischen ihm und Frank mitbekommen. Und da bin ich irgendwie durchgedreht.«
Kathrin runzelte die Stirn. »Was für ein Gespräch? Was war denn da Thema?«
»Ich war Thema«, antwortete ich trotzig und spürte, wie die Wut langsam wieder in mir hochkam. »Im Wesentlichen ging es darum, dass wir nur Spaß haben, mehr nicht. Und Frank war sauer wegen Michelle, weil Ian Schluss gemacht hat mit ihr.« Ich stotterte unsicher rum. »Vielleicht habe ich überreagiert. Ja, und Angst hatte ich auch irgendwie. Und ich hatte wohl die Hoffnung, dass wir mehr als nur Spaß hatten.«
»Oh verdammt, Süße«, seufzte Kathrin und streichelte meine Wange. »Ganz ehrlich, ich weiß nicht genau, was da zwischen Frank und Ian vorgefallen ist. Aber wenn ich daran denke, wie Ian sich aufgeführt hat, als du in diesem Luftschutzbunker saßt ... Glaub mir, für ihn bist du viel mehr, als nur »Spaß«. Er mag dich, da bin ich mir sicher.«
»Er hat Michelle abserviert. Klar mag er dich«, mischte Kiran sich ein.
Meine Mutter grinste mich wissend an und schien sichtlich erfreut über meinen kleinen Seelenstriptease. »Oh Gott! Oh Gott!« Sie wedelte aufgeregt herum und schnappte sich die Fernbedienung für den Fernseher. »Sieh mal, wer da im Fernsehen ist!«, sagte sie mit einem schelmischen Seitenblick auf mich.
»Wir haben hierzu Ian MacLeod, derzeitigen Bewohner und Frontmann der Band Wild Novel befragt«, kündigte gerade eine Moderatorin an. Auf dem Bild hinter ihr sah man Ian, der vor Glenoak Hall stand. Dann wurde ein Film eingespielt, in dem zusammenfassend über die Ereignisse berichtet wurde. Im Anschluss sah man Ian mit einem Reporter im Aufnahmestudio sitzen.
»Über die Ereignisse selbst haben wir schon viel gehört. Mr MacLeod, Sie sind Leadsänger der Band Wild Novel , die zur Zeit auf dem Anwesen lebt. Einer der Täter war Mitglied in Ihrer Band. Wie fühlt sich das für Sie an?«
Ian kniff die Lippen zusammen. Er saß auf dem Sofa, die Beine übereinandergeschlagen. Neben ihm stand die rote Stratocaster. »Es fühlt sich an wie ganz große Scheiße«, sagte Ian.
Kiran lachte laut auf. »Er ist total angepisst, weil er dieses
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