Highland Secrets 2
selbst mein Hintern war taub. Ich war sicher, es gab nicht eine einzige Körperstelle, die nicht gegen meine Haltung rebellierte. In mir wuchs die Verzweiflung mit den Minuten, die Darren wegblieb. Ich sollte erleichtert sein, dass er nicht hier war. Aber mittlerweile wünschte ich mir, dass er kam. Und wenn es nur dafür war, mich wieder zu schlagen oder umzubringen.
Irgendwann musste ich eingeschlafen sein. Ians laute, verzweifelte Stimme weckte mich. Ich bewegte langsam meinen Kopf. Mein Nacken war steif und jeder noch so winzige Zentimeter, den ich mich regte, trieb mir die Tränen in die Augen. Das Licht des Monitors stach in meine Augen und erinnerte mich an die Kopfschmerzen, gegen die ich schon vor meiner kleinen Pause angekämpft hatte.
»Wir haben keine Ahnung wo sie ist!«, donnerte er und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Theresa liegt im Krankenhaus und Darren will ich gar nicht erwähnen.«
Mein Herz machte einen Satz. Meine Mutter im Krankenhaus? Was war da los? Ich wollte sofort hier raus. Ich brüllte, stemmte mich gegen die Fesseln und brachte den Stuhl nur dazu, quietschend über den Boden zu schubbern. Ich hatte nur noch einen Gedanken, meine Mutter war im Krankenhaus und ich musste zu ihr. Musste mich davon überzeugen, dass sie okay sein würde.
»Auszurasten hilft uns nicht weiter, Ian«, sagte Kiran. Der Rest der Band war auch wieder zurück? Ich schniefte gegen die Tränen an, die so zahlreich flossen, dass mein Top ganz feucht auf der Brust klebte.
»Bring mich zu dem anderen Idioten, dann zeig ich dir, wie ich drauf bin, wenn ich wirklich ausraste.«
Erstaunt beobachtete ich Ian. Er war so aufgebracht, dass ich fast glauben wollte, ich wäre vielleicht doch mehr, als nur eine Ablenkung für ihn gewesen. Im Gegensatz zu ihm wirkten alle anderen im Raum ruhig und besonnen. Nur Kathrin stand an Kiran gedrängt und wischte immer wieder Tränen von ihren Wangen. Ich wünschte, ich könnte mich irgendwie bemerkbar machen.
»Dass Darren sich selbst umbringt, war das Schlechteste, das passieren konnte. Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob Scott weiß, wo sie ist.«
Fassungslos starrte ich auf den Monitor. Darren hatte sich umgebracht? Aber wieso? Meine Brust zog sich zusammen und meine Lungen versagten ihren Dienst. Ich konnte nicht mehr atmen. Wenn niemand wusste, wo ich war, war ich verloren. Ich würde hier unten sterben. Plötzlich hatte mein Tod so eine Endgültigkeit. Die Panik schien sämtlichen Sauerstoff aus dem Raum zu saugen.
»Lass uns noch einen Blick auf die Karte werfen. Du kennst dich hier am besten aus, Ian. Denk nach, sie muss irgendwo in der Nähe sein. Darren hätte sie mit Sicherheit schnell erreichen wollen.«
»Vielleicht war sie aber auch nicht nahe genug und er hat deswegen Theresa gewählt, als klar war, dass er aufgeflogen ist.« Bob beugte sich mit Izz und Ian über die Karte. Ich musste immer wieder Tränen aus meinen Augen blinzeln, um noch etwas erkennen zu können. Mein Mund war ganz trocken und pelzig und mir war leicht schwindlig. Ich hatte Durst und mein Magen knurrte unaufhörlich. Dazu kam das Gefühl, dass der Sauerstoff im Raum wirklich immer knapper wurde.
Die ganze Zeit hatte ich es nur unterschwellig mitbekommen, aber jetzt, wo es weg war, fiel es mir sofort auf. Irgendwo außerhalb dieses Raums hatte etwas leise gebrummt. Dieses Brummen war verstummt. Wann war es verstummt? Der Monitor begann zu flackern. Das Bild der Männer verschwand und plötzlich saß ich in absoluter Finsternis.
Ich wimmerte und schrie. Der Raum um mich herum erschien mir plötzlich enger und immer enger. Ich fühlte mich, lebendig begraben. Dieser Raum war mein Sarg. Ich war allein. Solange ich beobachten konnte, was in der Küche passierte, war da noch immer ein Fenster nach draußen, doch jetzt allein in der Dunkelheit hatte ich das Gefühl, zu ersticken. Panisch trat ich um mich, der Tisch und alles auf ihm stürzte um.
Finsternis. Dunkelheit. Atemnot. Ich starb.
Irgendwo bellten Hunde. Ich hörte Stimmen weit in der Ferne. Dann umgab mich wieder absolute Stille. Ich träumte von Ian. Er stand auf der Bühne und sang. Ich stand unten vor der Bühne. Wir waren allein und er sang nur für mich. Dann war da Darren, der mich Linda nannte und mir erklärte, dass es vorbestimmt war. Ich musste sterben, weil Linda gerettet wurde.
Wieder bellte ein Hund. Jemand rüttelte an mir, dann wurde ich getragen. Gleißendes Licht blendete mich. Dann war da kühle
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