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Highland Secrets

Highland Secrets

Titel: Highland Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena MacKenzie
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denen Schafe vor sich hindösten. Kleine Ortschaften lagen ruhig und verträumt zwischen Hügeln und Bergen. Unser Weg führte uns an der Küste vorbei und an mehreren Lochs; Loch na Cairidh, Loch Ainort, Loch Sligachan und Loch Harport, um nur die größeren zu nennen. Der Himmel war hier genauso grau wie der über London, aber das Wetter konnte mir egal sein, da ich die meiste Zeit sowieso im Haus mit meiner Arbeit verbringen würde. Schließlich war ich nicht zur Erholung hier, sondern um die so oft erwünschten Erfahrungen zu sammeln.
    Dunvegan war die Art Kleinstadt, die ich mir immer vorgestellt hatte , wenn ich an die Highlands dachte. »Lange Zeit war die Stadt eine wichtige Hafenstadt, mittlerweile ist sie eher Touristenmagnet. Fast alle Touristen kommen hier her, um Dunvegan Castle zu besuchen«, klärte mich mein Chauffeur auf. »Sie sollten sich die Burg auch anschauen, solange sie hier sind. Viel mehr gibt es hier auch nicht. Ein oder zwei nette Restaurants, ein paar Andenkenläden und Hotels. Oh, vielleicht noch eine Bootstour zu einer der Robbeninseln.«
    I m Großen und Ganzen wirkte Dunvegan romantisch und verträumt. Es gab ältere Häuser, aber die meisten schienen mir keine hundert Jahre alt. Eine gewöhnliche Kleinstadt ohne Besonderheiten, fast schon ein wenig enttäuschend, denn eigentlich hatte ich viel mehr historische Gebäude erwartet. Das Leben steppte definitiv woanders. Nach nur fünf Minuten, einem Bäcker, einem Fleischer und einem Pub hatten wir Dunvegan durchquert und befanden uns wieder auf freiem Gelände. Hier und da stand noch ein einsames Haus.
    Es ging eine recht angenehme Straße entlang, die manchen Motorradfahrer dazu veranlasste an uns vorbeizupreschen. Nach wenigen Minuten nahm unser Auto eine Abzweigung auf eine unbefestigte Straße, die sich einen recht steilen Hügel hinaufschlängelte auf dessen Spitze ein großes Anwesen thronte, das umgeben war von grünen Hecken, so dass man erst nur das dunkelgraue Dach sah und zwei eckige Zinnen bewehrte Türme, die zu beiden Seiten des Gebäudes aufragten. Das eigentliche Haus, ein großer, rechteckiger Kasten mit hohen Fenstern, unzähligen Erkern und einem von Säulen eingefassten Eingang, konnte man erst erblicken, nachdem wir das hohe gusseiserne Tor durchquert hatten. Eine lange Auffahrt führte an einem alten, bemoosten Springbrunnen vorbei, in dessen Mitte ein wenig bekleideter Held einen Drachen erlegte.
    Grundstück und H aus machten einen gepflegten Eindruck, aber etwas anderes hatte ich auch nicht von Professor MacLeod erwartet. Das Auto hielt vor dem Haus und ich war gespannt, wer und was mich in Glenoak Hall erwarten würde.
    Der Fahrer öffnete den Ko fferraum und nahm mein Gepäck. Mit einem Nicken wies er mich an, ihm zu folgen, was ich tat. Wir hatten die drei Stufen, die zur prachtvoll mit Schnitzereien verzierten Eingangstür führten, noch nicht ganz erreicht, als ein älterer Herr in Smoking und mit runder Nickelbrille auf der Nase die Tür öffnete.
    Nach kurzer Musterung lächelte er freundlich, und dieses Mal hatte ich den Eindruck, dass diese s Lächeln ernst gemeint war. »Ms Sands, schön Sie begrüßen zu dürfen.« In seinen Augen funkelte etwas, das, wenn ich es nicht besser wüsste, mich an sexuelle Bewunderung erinnerte. Was natürlich eine Täuschung meinerseits war, denn nachdem ich geblinzelt hatte, und den Herren unter zusammengekniffenen Lidern hervor ansah, musste ich feststellen, dass er eher kühl wirkte.
    »Mein Name ist Alfred, ich bin der Butler im Haus. Treten Sie ein.« Er nahm dem Fahrer die Koffer ab, bedankte sich knapp bei ihm und schickte ihn zurück nach London.
    Ich folgte Alfred eine breite Treppe hinauf in das Obergeschoss. Das Klacken meiner Absätze wurde von einem dunkelroten Teppich geschluckt, der jede einzelne Stufe umhüllte und auch den langen Flur oben zierte, auf dessen einer Seite mehrere Türen abgingen. Der Flur wurde von gedämpften Lampen erhellt, die über Kommoden oder Gemälden an den Wänden angebracht waren.
    »Das Badezimmer befindet sich am Ende des Ganges. Das ist das einzige im Haus , sonst gibt es nur noch eins im Schlafzimmer des Herren. Aber das dürfte kaum ein Problem darstellen.« Schwang da Sarkasmus mit in der heiseren Stimme des Butlers? »Im Erdgeschoss gibt es noch zwei Toiletten; das Gäste-WC und das für die Angestellten. Sie können das Gäste-WC gerne benutzen, wenn Sie sich unten aufhalten. Dann müssen Sie nicht immer nach oben.«
    Da

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