Highlander meiner Sehnsucht
durchgesehen und einige davon ausgesucht, die für Gilly und Mary perfekt wären. Sobald sie nach Edinburgh zurückkehrte, würde sie jeder von ihnen eine vollständige neue Garderobe anfertigen lassen.
Gilly rannte sofort los, und Flora und Mary sahen ihr lächelnd nach, wie sie die Treppe hinaufeilte und verschwand.
»Gilly war noch nie besonders geduldig«, meinte Mary.
»Das sehe ich«, entgegnete Flora. »Obwohl ich zugeben muss, dass ich ihr darin ziemlich ähnlich bin.« Ihr Blick fiel auf Marys glückliches Gesicht. »Es ist schön, dich wieder lächeln zu sehen, Mary.«
Mary schlug die Augen nieder und errötete. »Ich habe guten Grund dazu.«
»Ist das wahr?«
Mary nickte. Flora konnte sehen, dass sie sich Mühe gab, ihre Aufregung zu zügeln. »Ich sollte es dir eigentlich nicht vor morgen sagen …«
Voller Hoffnung hielt Flora den Atem an. »Mir was sagen?«
Mary hob den Blick, und Freudentränen schimmerten in ihren Augen. »Mein Bruder hat seine Meinung geändert. Er ist damit einverstanden, dass Allan mir den Hof macht, und wenn wir in einem Jahr immer noch dasselbe füreinander fühlen, dann wird er uns seine Erlaubnis geben zu heiraten.«
Voller Freude schlang Flora die Arme um das jüngere Mädchen und drückte sie herzlich. »Oh Mary, das ist ja wunderbar! Ich freue mich so für dich!«
»Ja, es ist wirklich wunderbar, nicht wahr?«, lachte Mary. »Und das verdanke ich dir.«
Flora schüttelte den Kopf. »Nein. Früher oder später hätte dein Bruder seine Meinung schon geändert – sobald er erkannt hätte, dass deine Gefühle ernsthaft sind. Er hätte dich niemals zu einer Heirat gedrängt, die du nicht willst. Er liebt dich.«
Mary sah sie zweifelnd an. »Er war ziemlich entschlossen. Er liebt uns, aber das Wohl des Clans steht an erster Stelle. Ich weiß, dass du mit ihm gesprochen und ihn gedrängt hast, die Angelegenheit noch einmal zu überdenken. Das hat er mir gesagt.«
»Hat er das?«
»Ja. Und verstehst du denn nicht: Weil du eingewilligt hast, ihn zu heiraten, und er dadurch deine guten Familienbeziehungen erhält, ist es nicht mehr so wichtig, mit meiner Verheiratung eine gute Verbindung zu erzielen.«
»Nun, wie auch immer es zustande gekommen sein mag, ich freue mich für dich. Du strahlst förmlich vor Glück. Allan wird die Augen gar nicht mehr von dir lassen können.« Sie lächelte verschmitzt. »Ganz besonders, wenn er sieht, was ich für dich habe. Nun beeil dich, schnell auf dein Zimmer, dir bleibt nicht mehr viel Zeit, dich umzuziehen.«
Mary riss die Augen auf. Schnell umarmte sie Flora noch einmal, bevor sie mit nur geringfügig würdevollerer Geschwindigkeit hinter ihrer Schwester her die Treppen hinauflief.
Flora war so glücklich, dass sie glaubte, sie könnte platzen. Nach dem morgigen Tag wäre alles perfekt.
Kaum hatte Rory seine Zustimmung ausgesprochen, fühlte Lachlan, wie die Spannung von ihm abfiel. Nachdem er und Flora ihre Erklärung abgegeben hatten und mit dem, was er heute Nacht vorhatte, würde er diese Zustimmung nicht brauchen, doch um Floras willen war er froh darüber, dass ihr Bruder einverstanden war. Es würde den morgigen Tag viel angenehmer machen.
Die schottischen Ehegesetze ließen reichlich Auslegungsspielraum, um es gelinde auszudrücken. Obwohl die Kirche über unvorschriftsmäßige Eheschließungen die Stirn runzelte und sie zu verhindern versuchte, indem sie Bußgelder und ähnliche Strafen verhängte, bedurfte es nicht viel, um eine Ehe für gültig erklären zu lassen. Die Erklärung, dass man gewillt war zu heiraten, und der anschließende Vollzug der Ehe genügten. Und Lachlan beabsichtigte, sicherzugehen, dass die Ehe für gültig erklärt wurde, denn er
wollte nicht riskieren, dass Rory seine Meinung doch noch änderte.
Es war deutlich, dass Rory ihnen die Geschichte ihres zufälligen Zusammentreffens nicht glaubte, und Lachlan rechnete damit, einige eindringliche Fragen beantworten zu müssen, sobald Flora das Zimmer verlassen hatte – was sie bald darauf tat, um die Vorbereitungen für das Abendmahl zu beaufsichtigen.
Er wurde nicht enttäuscht. Die Tür hatte sich kaum hinter ihr geschlossen, als Rory sich ihm zuwandte. »Und nun erzählst du mir, was wirklich geschehen ist.«
Er spielte kurz mit dem Gedanken zu lügen, doch er respektierte seinen alten Freund zu sehr, selbst wenn es bedeutete, dass er sich dem falschen Ende von Rorys berüchtigtem Claymore gegenübersah. Er würde ihm nicht von dem
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