Highlander meiner Sehnsucht
Augenblick, in dem ich erkannte, was du mir bedeutest, habe ich nichts anderes getan, als dir meine Liebe zu beweisen.«
»Du hast gar nichts bewiesen, außer dass du ein sehr geschickter Lügner bist.«
Mit zusammengebissenen Zähnen bemühte er sich, nicht die Beherrschung zu verlieren, dabei wollte er nichts sehnlicher, als sie in die Arme zu nehmen und sie dazu zu zwingen, ihn anzuhören. Sie drohte ihm zu entgleiten, noch nie hatte er sich so hilflos gefühlt. Er musste einfach dafür sorgen, dass sie ihn verstand. Entschlossen packte er sie bei den Schultern, sah ihr tief in die Augen und zwang sie, ihm zuzuhören. »Ich liebe dich. Diese Worte habe ich in meinem ganzen Leben noch zu keiner anderen Frau gesagt. Ich bin keiner deiner wortgewandten Höflinge – wenn dir das nicht genügt, dann weiß ich nicht, was ich dir noch sagen soll. Ich tat, was ich tun musste, um meinen Bruder und meinen Clan zu retten, und ich wünschte mir, du wärest da nicht mit hineingezogen worden, doch das wurdest du, ich kann es nicht ändern.«
»Du hast mich nicht genug geliebt, um mir die Wahrheit zu sagen. Ich dachte, ich hätte jemanden gefunden, der mich um meiner selbst will – und nicht nur das, was ich ihm geben kann.«
»Ich will dich, Flora.«
»Aber dessen kann ich mir nie sicher sein.« Sie sah ihn an, und all der Schmerz ihres brechenden Herzens stand ihr in den Augen. »Gott, ich habe dir vertraut! Ich dachte, du wärst anders.«
Er konnte ihre Unfähigkeit, nicht über ihre eigenen blinden Ängste hinauszusehen, nicht mehr ertragen. Ihr Glück war nicht das Einzige, das hier auf dem Spiel stand. »Glaubst du denn, ich wollte dich anlügen? Du ahnst nicht, wie verzweifelt ich mir wünschte, dir die Wahrheit sagen zu können.«
»Aber du hast es nicht getan.«
»Verdammt, Flora. Du bist so in der Vergangenheit und deinen eigenen romantischen Vorstellungen gefangen, dass du die Wirklichkeit nicht sehen kannst. Du siehst alles nur
schwarz oder weiß, aber so einfach ist das nicht. Manchmal muss man schwere Entscheidungen treffen, und das ist es, was ich tun muss – ich bin Chief. Aber du hast keine Vorstellung von Pflicht oder davon, was es bedeutet, für etwas die Verantwortung zu übernehmen. Das Leben meines Bruders steht auf dem Spiel. Was soll ich denn deiner Meinung nach tun?« Ausdruckslos starrte sie ihn an, und so fuhr er fort. »John wurde ins Kerkerloch geworfen, weil ich so verdammte Angst hatte, dich zu verlieren, dass ich einen allerletzten Rettungsversuch unternahm, nur damit ich nicht auf die Hilfe deines Cousins angewiesen wäre. Damit du mir nicht vorwerfen könntest, ich hätte einen heimlichen anderen Grund, so wie du es jetzt gerade tust. Doch der Rettungsversuch schlug fehl. John wurde ins Loch geworfen, und ich hatte keine andere Wahl, als mich auf deinen Cousin zu verlassen. Kannst du denn nicht sehen, dass mein Bruder leidet? Jede Minute, die John in diesem Höllenloch verbringt, könnte seine letzte sein. Argyll hat den Erlass, der seine Freilassung bewirkt. Willst du, dass er stirbt, nur um deines Stolzes willen?«
Sie zuckte zusammen, als habe er sie geschlagen. Das Elend seines Bruders durchdrang den Schmerz und die Wut, wie seine Liebeserklärung es nicht vermocht hatte. Er wusste, wie mitfühlend und warmherzig sie war. Sie würde das Leben seines Bruders nicht gefährden, nicht einmal, wenn es bedeutete, sich an einen Mann zu binden, den sie verachtete.
Er wusste, dass er gewonnen hatte, doch er verspürte keine Befriedigung bei diesem Sieg, nur Verzweiflung.
Steif stand sie vor ihm, und ihr Gesicht glich einer Maske aus Wachs. Doch es war der leere Ausdruck in ihren Augen, der ihm einen kalten Schauer der Beunruhigung durch die Adern jagte.
»Du sollst deinen Erlass haben«, sagte sie ausdruckslos.
Erleichterung durchströmte ihn, doch nur für einen Augenblick.
»Aber das werde ich dir nie verzeihen!«
Die eiskalte Gewissheit in ihrer Stimme ging ihm durch Mark und Bein. Sie hatte sich ihm verschlossen. Er streckte die Hand nach ihr aus, doch sie scheute vor seiner Berührung zurück. Bei dieser Reaktion zog sich ihm das Herz schmerzhaft zusammen, und er ließ die Hand wieder sinken. Er würde es wieder gutmachen. Sie brauchte einfach nur Zeit.
»Es tut mir leid«, flüsterte er.
Sie sah ihn nicht mehr an, sondern drehte sich auf dem Absatz um und ließ ihn zurück – allein und mit einem Gefühl der Leere, wie er es noch nie zuvor in seinem Leben verspürt
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