Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
Vom Netzwerk:
war einer der schwersten Tage
seines Lebens gewesen. Der einzige Lichtblick war der Augenblick, in dem Argyll ihm den Erlass überreicht hatte. Genau in diesem Moment bereiteten Allan und eine Gruppe von Wachmännern sich auf den Ritt nach Blackness vor. Wenn alles nach Plan verlief, dann wäre John bei Sonnenaufgang bereits zurück auf Drimnin. Nur die Tatsache, dass es seine Hochzeitsnacht war, hielt ihn davon ab, mit ihnen zu reiten.
    Zuzusehen, wie Flora wie ein Geist durch den Tag wandelte, war die Hölle. Jedes Mal, wenn sie sich ein zittriges Lächeln abrang, traf es ihn wie ein Pfeil in die Brust. Er wünschte sich nichts anderes, als sie in die Arme zu nehmen und ihren Schmerz zu lindern, doch er war der letzte Mensch, von dem sie Trost wollte.
    Mit ihrem goldenen Kleid und der juwelenbesetzten Haube sah sie herzzerreißend schön aus wie eine Feenkönigin. Doch sie hatte auch nie zerbrechlicher ausgesehen. Als wäre sie ein kunstvolles Stück Glas, das zerbrechen könnte, wenn man es berührte.
    Sie hatte die Schuhe nicht getragen. Dass sie sein Geschenk zurückgewiesen hatte, schmerzte ihn, denn er wusste, dass sie nicht die Schuhe, sondern ihn ablehnte.
    Er hatte Wut erwartet, doch nicht diese gespenstische, kalte Entschlossenheit, die unendlich viel beunruhigender war, weil er nicht wusste, wie er sie durchbrechen sollte. Noch nie hatte er sich so hilflos gefühlt. Es war beinahe so, als habe sie ihn sich aus dem Herzen geschnitten.
    Er konnte es einfach nicht glauben.
    Wenn er sie erst wieder in den Armen hielt, würde alles wieder zurückkehren. Sie könnte nicht leugnen, was zwischen ihnen war. Sie war wütend, verletzt und stur – keine vielversprechende Kombination – doch er würde sie schon dazu bringen, ihn zu verstehen. Schließlich hatten sie beide ein Gelübde abgelegt.

    Als er vor ihrer Tür stand, zögerte er einen Augenblick lang. Vielleicht sollte er ihr etwas Zeit geben und sie heute Nacht schlafen lassen.
    Nein. Gleichgültig, wie es zustande gekommen war, sie waren Mann und Frau. Je eher sie erkannte, dass sich diese Tatsache nicht ändern ließ, umso besser. Er konnte nicht riskieren, dass sie ihm noch weiter entglitt. Das hier war ihre Hochzeitsnacht.
    Er klopfte fest an die Tür und legte die Hand auf den Türgriff, um sie aufzustoßen. Sie bewegte sich nicht. Ärger wallte in ihm auf.
    Seine frischgebackene Ehefrau hatte die Tür verriegelt.

19
    D ie Ereignisse des Tages hatten ihren Tribut gefordert, und so war Flora in dem Stuhl neben dem Kamin eingenickt, während sie wartete. Doch das Rütteln an der Tür weckte sie wieder.
    Sie stand auf und strich sich die Röcke glatt. Sie trug immer noch das Hochzeitskleid, eine atemberaubende Kombination aus goldener, mit Perlen und Goldfäden bestickter Seide und Samt. Die Schuhe, die er ihr geschenkt hatte, lagen unberührt in ihrem Kästchen. Stattdessen hatte sie ein Paar schlichter Seidenpantoffeln getragen. Sie fragte sich, ob er es bemerkt hatte – nicht dass es sie interessierte, redete sie sich ein.
    Ihre Finger berührten das Amulett an ihrem Hals. Das Amulett, das sie ihm heute Nacht als Zeichen ihrer Liebe hatte schenken wollen. Nun würde es sie stattdessen stets an das Schicksal ihrer Mutter erinnern und daran, wie sehr sie sich in ihm geirrt hatte. Der Fluch, so schien es, würde nicht mit ihr enden.
    Er klopfte erneut, diesmal lauter. Seine leise, raue Stimme vibrierte vor Ärger. »Lass mich rein, Flora«, grollte er warnend. »Sofort!«
    Sie ballte die Hände zu Fäusten. »Nein.«
    Er fluchte und rüttelte stärker an der Tür. »Mach auf, oder ich trete die verdammte Tür ein.«
    Der unterdrückte Zorn in seiner Stimme beunruhigte sie einen Augenblick lang, doch dann warf sie einen Blick auf den eisernen Riegel an den schweren Holzbohlen der Tür, und ihr schwindender Mut kehrte bestärkt zurück. Es bedurfte schon einer kleinen Armee, diese Tür einzuschlagen.
»Geh weg«, sagte sie mutig. »Ich wünsche nicht, dich heute Nacht oder in irgendeiner anderen Nacht zu sehen.«
    Er fluchte erneut, dann herrschte Stille. Reglos wartete sie und wagte nicht einmal zu atmen. Die Zeit verstrich quälend langsam. Schließlich stieß sie erleichtert den angehaltenen Atem aus, überrascht darüber, dass es so einfach gewesen war.
    Urplötzlich gab es einen lauten Knall. Erschrocken sprang sie zurück, als die Tür krachend aufschlug, und ihr Blick schoss ungläubig zu dem Riegel an der Wand. Die Wucht seines Tritts hatte ihn

Weitere Kostenlose Bücher