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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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gelungen.
    »Ich mag vielleicht ein Barbar sein«, stieß er rau hervor. »Aber du willst mich.« Er ließ die Wahrheit seiner Worte wirken. »Ich bin außerdem dein Ehemann. Je eher du das erkennst, umso glücklicher werden wir beide.«
    »Niemals.«
    »Niemals ist eine lange Zeit, Flora.« Sein stechend blauer
Blick durchbohrte sie. »Ich lasse dich jetzt allein, aber versuch nie wieder, mich abzuweisen. Du bist meine Frau.«
    Sie erwiderte nichts. Er glaubte, er hätte gewonnen, doch er irrte sich. Er irrte sich gewaltig.
    Mit einem letzten langen Blick überließ er sie ihrer Einsamkeit. Doch Flora wusste, dass er wiederkommen würde. Sie hasste ihn dafür, was er ihr angetan hatte, doch wie lange konnte sie ihm noch widerstehen, wenn er sie bedrängte? Das würde sie nicht zulassen. Er hatte, was er wollte. Das Leben seines Bruders war in Sicherheit. Er brauchte sie nicht mehr.
     
    Die Sonne war gerade am östlichen Horizont aufgestiegen, als die hoch aufragenden Schatten von Drimnin Castle in Sicht kamen. Das Licht, das von der dahinterliegenden Meerenge reflektiert wurde, bildete einen magisch anmutenden Hintergrund aus schimmerndem Blau.
    Trotz der kühlen Tauschicht, die die Heidelandschaft überzog, war Lachlan erhitzt und schweißgebadet. Sie waren die ganze Nacht scharf geritten.
    Mit einem Seitenblick musterte er den Mann, der neben ihm ritt – und der nicht länger ein Junge war. Ihre Mission war erfolgreich verlaufen, er hatte seinen Bruder zurückbekommen. Doch es hatte nicht lange gedauert, um zu erkennen, dass die Erfahrung ihn verändert hatte. John wäre niemals mehr der sorglose, vor Charme sprühende Schlingel, der er vor seiner Einkerkerung gewesen war.
    Er war abgemagert und schmutzig, aber die Veränderung ging weit tiefer. Unter den Kratzern und Abschürfungen, die er sich bei dem fehlgeschlagenen Fluchtversuch zugezogen hatte, hatten sich neue Linien in sein jugendliches Gesicht gegraben. Augen, in denen früher der Schalk geblitzt hatte, funkelten nun vor Ärger. John war härter geworden, und diese Veränderung machte ihn traurig. Obwohl er dem
König dafür die Verantwortung gab, wusste Lachlan, dass er ebenso viel Schuld daran trug. Er hätte John niemals an seiner Stelle senden, sondern James’ Verrat vorhersehen sollen. Sein Bruder hatte wegen seines Fehlers leiden müssen.
    Und er war nicht der Einzige. Doch nur ein Blick auf seinen Bruder, als er aus dem Höllenloch kam, genügte, um Lachlan davon zu überzeugen, dass er das einzig Mögliche getan hatte. Flora musste ihm einfach vergeben.
    Flora. Zur Hölle. Seine Gedanken kehrten zu der bitteren Auseinandersetzung der letzten Nacht zurück. Er hatte die Sache schrecklich vermasselt. Wenn man in Betracht zog, wie er die Tür eingetreten hatte, war das vielleicht auch verständlich. Aber es hatte ihn so rasend gemacht, dass sie sich stur weigerte, auf Vernunft zu hören, dass sie ihn aus ihrem Zimmer aussperrte, doch am allermeisten ärgerte ihn, dass sie ihn nicht verstand.
    Als sie ihm jedoch sagte, er müsste sie vergewaltigen, jagte die Heftigkeit seiner Reaktion ihm selbst eine gehörige Angst ein. Wie sehnlich hatte er ihr beweisen wollen, dass sie sich irrte. Er konnte nicht glauben, dass er sie so geküsst hatte. Leidenschaft, Wut und Angst hatten sich in seinem Inneren vermischt, bis er an nichts anderes mehr denken konnte als daran, sie zu zwingen, ihn zu verstehen. Einen Augenblick lang war er durch und durch der Barbar, für den sie ihn hielt.
    Er war so wütend, dass er sich selbst nicht mehr traute. Er wusste, er musste fort von hier, bevor er noch etwas tat, das er bereuen würde. Also war er mit seinen Männern nach Blackness Castle geritten, um seinen Bruder zu holen und ihnen beiden Zeit zu geben, ihr feuriges Temperament abzukühlen.
    Ihre Spitzen schmerzten ihn mehr, als er für möglich gehalten hätte. Er wusste, dass sie es nur aus Wut gesagt hatte, doch er wusste auch, dass an ihren Worten etwas Wahres
war. Hatte er sich darüber nicht selbst schon Gedanken gemacht?
    Die Konfrontation heraufzubeschwören war ein Fehler gewesen. Das erkannte er jetzt. Er hätte ihr mehr Zeit geben sollen. Sobald er zurückgekehrt war, würde er ihr das auch sagen. Er würde ihr alle Zeit geben, die sie brauchte, wenigstens das schuldete er ihr.
    Vielleicht schuldete er ihr noch mehr.
    Er war sich schmerzlich der Pergamentrolle bewusst, die er in der ledernen Satteltasche bei sich trug. Es war Argylls Brief an den Priester

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