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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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sein?«
    Das Gesicht des Wachmannes verdunkelte sich. »Bald, Mädchen. Der Laird ist ein vielbeschäftigter Mann.«
    »Da bin ich mir sicher«, entgegnete sie zuckersüß. »Entführt er diese Woche noch mehr hilflose Mädchen?«
    »Hilflos?« Er kicherte. »Ach, Mädel, Ihr habt einen guten Sinn für Humor«, gluckste er, während er die Tür hinter ihr schloss.

    Beschäftigt . Vermutlich genoss er es vielmehr, sie zu quälen. Der Laird of Coll. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass der gut aussehende Entführer mit genug roher Männlichkeit, um eine Nonne in Versuchung zu führen, Lachlan Maclean war. Warum hatte sie ihn nie bei Hofe gesehen?
    Sie würde sich an ihn erinnern. Er war kein Mann, den man so leicht vergaß.
    Obwohl schon Tage vergangen waren, erfüllte seine Gegenwart noch immer den Raum. Als er sich tief über sie gebeugt hatte und ihr bei dem Glitzern in seinen harten blauen Augen ganz weich und warm zumute geworden war, hatte sie einen Augenblick lang geglaubt …
    Sie hatte geglaubt, dass er sie küssen würde.
    Wie eine törichte Närrin war sie völlig erstarrt, gefesselt von der mächtigen Anziehungskraft, die von ihm auszugehen schien. Unwiderstehlich zu ihm hingezogen wie Ikarus zur Sonne. Einen Augenblick lang hatte sie sich gewünscht, von ihm geküsst zu werden. Seinen Mund auf ihrem zu spüren. Sich an seinen heißen Körper zu schmiegen. Ihre Wangen glühten vor Scham darüber, wie sehr ihr Körper sie verraten hatte.
    Wenigstens waren ihre ursprünglichen Ängste unbegründet – er hatte nicht vor, sie zu einer Ehe zu zwingen. Doch herauszufinden, dass er sie bei ihrem Bruder als Faustpfand im Austausch gegen seine Burg verwenden wollte, war nicht viel besser. Ein Mann, der keine Skrupel hatte, sie für seine eigenen Zwecke zu benutzen, war genau die Sorte Mann, der sie aus dem Weg gehen wollte.
    Während der nächsten zwei Tage wartete sie darauf, dass er sie rufen ließ. Geduldig. Oder zumindest so geduldig, wie von einem erwartet werden konnte, wenn es nichts anderes zu tun gab, als Stunde um Stunde aus dem Fenster zu starren und das gleichmäßige Wogen des Meeres und den Flug der Möwen zu betrachten. Ihre einzigen Gesprächsmöglichkeiten
bestanden aus den stündlichen Unterhaltungen mit den Wachmännern, jedes Mal wenn sie versuchte, das Zimmer zu verlassen, dem gelegentlichen Auftauchen einer wortkargen Dienerin namens Morag und den zwei jungen Burschen, die die hölzerne Wanne für ihr Bad gebracht hatten.
    Doch am Morgen ihres dritten Tages in Gefangenschaft war ihre Geduld erschöpft. Die holzgetäfelten Wände des Raumes schienen um sie herum immer näher zu rücken. Sie kannte bereits jeden Zoll des kleinen Raumes in- und auswendig.
    Zum Glück war die Kammer nicht so schrecklich, wie sie im ersten Moment geglaubt hatte. Obwohl sie einfach und karg eingerichtet war, war sie wenigstens sauber. Beim ersten Blick auf die fadenscheinigen Bettlaken und die Binsen auf dem Holzfußboden hatte sie schon befürchtet, es gäbe hier Flöhe und Mäuse. Doch das Bettzeug – wenngleich meilenweit entfernt von dem üppigen Seidentaft, den sie gewohnt war – duftete nach Lavendel, und die altmodischen Binsenmatten waren noch grün und mit frischen Kräutern bestreut. Das Kopfkissen war nicht mit Federn, sondern mit überraschend weichem Wollgras gefüllt.
    An einer Wand befanden sich ein kleiner Kamin und eine hölzerne Bank, an einer anderen Wand das Bett, und ein wackeliger Holztisch mit einem Krug als Waschgelegenheit nahm den Platz unter dem einzigen Fenster des Raumes ein, das der Tür gegenüberlag. Das Fenster war zwar klein, aber dennoch verglast und hatte hölzerne Fensterläden als zusätzlichen Schutz gegen den Wind und die Kälte. Abgesehen von der Tür, die gut bewacht wurde, war es ihre einzige Fluchtmöglichkeit. Doch selbst, wenn sie es schaffte, sich durch die schmale Öffnung zu zwängen, konnte sie nirgendwohin. Der Burgfried von Drimnin lag auf einer flachen Klippe über der Meerenge von Mull und bestand aus einem schlichten rechteckigen Wohnturm mit einem einzelnen
äußeren Treppenturm an der Ostseite der südlichen Mauer. Der Laird hatte sie in der höchsten Kammer des Turms, einer kleinen Dachkammer, untergebracht. Um zu fliehen, müsste sie eine etwa vierzig Fuß hohe glatte Steinwand hinabklettern.
    Ein zu anspruchsvolles Unterfangen, selbst für sie. Obwohl sie es vielleicht sogar darauf ankommen lassen würde, wenn man sie hier noch länger

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