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Highlander meiner Sehnsucht

Highlander meiner Sehnsucht

Titel: Highlander meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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ihre Mutter sie zu verabscheuen gelehrt hatte: ein Highlander, ein Krieger und ein Chief. Und doch verabscheute sie ihn nicht im Geringsten. Es war verwirrend, sogar beängstigend, doch sie konnte nicht leugnen, dass Lachlan Maclean überhaupt nicht so war, wie sie erwartet hatte.
    In den Lowlands hielt man die Leute aus den Highlands für raue, grobschlächtige Unholde. Die unzivilisierten Wilden aus dem Norden. Eine Einstellung, die von König James bestärkt wurde, der seine Untertanen aus den Highlands abschätzig »Barbaren« nannte. Ihre Mutter hatte von stolzen, grausamen, kriegerischen Männern gesprochen, die zu keiner
Gefühlsregung fähig waren. Männern, die sich selbst für Könige ihrer eigenen Lehensgüter hielten.
    In mancherlei Hinsicht war dieses Vorurteil gerechtfertigt. Lachlan Maclean war, wie ihre Brüder, unabdingbar stolz und unzivilisierter – weniger kultiviert – als die Höflinge der Lowlands. Er war eine Autorität in sich selbst. Schließlich hatte er sie entführt.
    Doch er hatte sie nicht geschändet. Und sie konnte ebenfalls nicht vergessen, dass er anscheinend ganz gezielt darauf geachtet hatte, dass keiner von Lord Murrays Männern getötet wurde. Schwerlich der blutrünstige Kriegstreiber, den sie erwartet hatte. In der Tat hatte er, obwohl sie ihn niedergestochen hatte, sie mit überraschender Höflichkeit behandelt.
    Seine Stärke, Kontrolle und unverhohlene Sinnlichkeit waren schwer zu ignorieren.
    Verblüffenderweise sprachen sie genau diese Dinge, die sie eigentlich abstoßen sollten, außerordentlich an. Auf einer primitiven Ebene fühlte sie sich stark von diesem Mann angezogen, der sie entführt hatte. Von der Art Mann, die sie den größten Teil ihres Lebens gemieden hatte. Doch sich diese Wahrheit einzugestehen bestärkte sie nur noch in ihrem festen Entschluss, diesen elenden Ort zu verlassen. Sie würde ihn niemals wissen lassen, welche Wirkung er auf sie hatte.
    Er hielt ihren Blick gefangen, während sie auf ihn zuging, und als sie näher kam, erkannte sie, dass etwas an ihm anders war. Er sah müde und etwas blass aus. Als wäre er krank gewesen.
    Dann traf die Erkenntnis sie wie ein Schlag. Er war krank gewesen. Er hatte sie nicht ignoriert, sondern sich von seiner Wunde erholt. Er war also doch menschlich.
    Ein paar Schritte von ihm entfernt blieb sie stehen und presste die Handflächen eng an den Körper, bevor sie noch
irgendetwas Beschämendes tat, wie etwa, ihn am Arm zu berühren. »Ihr wart krank.«
    Sein ohnehin bereits unfreundlicher Gesichtsausdruck verhärtete sich. »Nein. Es tut mir leid, dass Ihr Euch auf Euer Zimmer beschränken musstet, doch ich hatte andere Angelegenheiten, um die ich mich kümmern musste.«
    Er log. Er war kein Mann, der seine Handlungen rechtfertigte. Offensichtlich war er zu stolz, um irgendeine Art von Schwäche zuzugeben.
    Dasselbe Gefühl des Bedauerns überfiel sie wie in dem Moment, als sie ihn mit der glühenden Klinge gesehen hatte. Sie hatte nicht beabsichtigt …
    Doch, das hatte sie. Sie hatte ihn verletzen wollen. Sie wusste, sie sollte weder Schuld noch Bedauern empfinden, doch die Wahrheit war, dass es sie bedrückte, ihm Schmerzen verursacht zu haben.
    »Es …« Es lag ihr auf der Zunge, sich zu entschuldigen, doch die Worte wollten ihr nicht über die Lippen kommen. Heiß schoss ihr das Blut in die Wangen.
    »Ihr habt Euch gut verteidigt, Flora«, quittierte er ihr Unbehagen. »Die Schuld lag bei mir. Ich hatte Euch unterschätzt. Doch nur dieses einzige Mal. Niemals wieder.« In seiner Stimme lag ein unmissverständlich warnender Unterton. »Kommt. Setzt Euch.« Er deutete auf einen Stuhl an einem Tisch, der wohl die Tafel des Lairds sein musste, denn an ihm standen hölzerne geschnitzte Stühle anstelle von Bänken.
    Sie dachte kurz daran, sich zu weigern, doch als Platten mit duftendem Brot und gebratenem Fleisch aufgetragen wurden, überlegte sie es sich anders. Sie hatte auf eine angenehmere Kost im Vergleich zu den Mahlzeiten, die auf ihr Zimmer gebracht worden waren, gehofft, doch das Essen hier unten war nicht viel besser – fad im Geschmack und zu lange gekocht. Wenigstens war es heiß.

    Sie aßen schweigend, doch sie konnte seinen Blick auf sich fühlen. Obwohl sie versuchte, ihn zu ignorieren, machte er sie verlegen.
    Endlich sprach er. »Wurdet Ihr gut behandelt?«
    Sie schluckte einen Bissen von dem groben Schwarzbrot hinunter, das ein wenig mehr Salz vertragen hätte, und musterte ihn über

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