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Highlander meiner Traeume

Highlander meiner Traeume

Titel: Highlander meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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als ein paar Tage kann ich nicht mehr warten.“ Er grinste. „Bei Eurer guten Pflege bin ich dann bestimmt wieder soweit, dass ich mich schmerzlos bewegen kann.“
    Aline erhob sich. Sie hatte genug Zeit vertrödelt, obwohl noch jede Menge Arbeit aus sie wartete. „Heute Abend bringe ich Euch etwas Rehbraten, Hector will davon essen.“
    „Warum verlasst Ihr ihn nicht?“
    Diese Frage kam so überraschend, dass Aline vor Schreck um ein Haar den leeren Topf fallengelassen hätte, den sie sich bereits gegriffen hätte. Verständnislos blickte sie Logan an, sodass er seine Frage wiederholte. „Ihr seid unglücklich mit diesem Mann, der Euch keine Liebe schenkt, sondern sich nur mit Euch schmückt und wie eine Dienstmagd behandelt.“
    „Woher wisst Ihr, dass ...?“
    „Ich habe Augen im Kopf. Ihr werdet verkümmern wie eine Blume, die keine Sonne bekommt. Verzeiht mir, dass ich in diesem Ton mit Euch spreche, aber wir Schotten sind dafür bekannt, dass wir reden, wie uns der Schnabel gewachsen ist.“
    Kraftlos ließ Aline den Arm mit dem schweren Topf sinken. „Ich kann Hector nicht verlassen, wie stellt Ihr euch das denn vor? Er ist mein angetrauter Ehemann, und ich würde mich versündigen, wenn ich nur daran denken würde, ihn zu verlassen.“
    Langsam schüttelte Logan den Kopf. „Aber wenn Ihr bei ihm bleibt, wird sich in Eurem Leben nie etwas ändern.“
    „Ich bin mit meinem Leben zufrieden!“, stieß sie heftig hervor und floh aus der Scheune. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein, sich in ihr Leben einzumischen? Doch noch auf dem Hof musste sie sich eingestehen, dass Logan recht hatte und dass es allein an ihr lag, ihre Situation zu ändern, obwohl sie nicht zu ändern war.
    Aline nahm sich vor, sofort zu gehen, falls Logan dieses Thema noch einmal aufgreifen würde – nicht wegen seiner Einmischung, sondern weil sie fürchtete, dass sie dann möglicherweise ihr bisheriges Leben in Frage stellen würde.
    *
    Hector blickte beim Essen kaum auf und schaufelte den liebevoll zubereiteten Rehbraten wie trockenes Brot in sich hinein, neben sich die aufgeschlagene Zeitung. Unauffällig beobachtete Aline ihn dabei und merkte, dass Logans Worte anfingen zu fruchten.
    Es stimmte, für Hector war sie nichts als ein Gegenstand; er bemerkte nicht, wenn sie ein neues Kleid trug oder seine Lieblingsgerichte kochte. Würde sie plötzlich sterben, würde Hector nur bedauern, niemanden mehr zu haben, der ihm den Haushalt führte und sein Bett wärmte, wenn ihm danach war. Als er Aline geheiratet hatte, war er noch Jungegeselle gewesen.
    Bisher hatte Aline nie darüber nachgedacht, sondern ihr Schicksal klaglos angenommen. So traurig es auch klang – aber Hector war der einzige Mensch in ihrem Leben!
    „Gib mir noch von dem Kartoffelbrei“, forderte Hector hinter ihr mit vollem Mund. „Und hol mehr Wein aus dem Keller.“
    Wortlos tat Aline, wie ihr geheißen. Sie ging hinunter in den Keller und hielt den leeren Krug an den Hahn des Weinfasses. Wenn Hector weiterhin so viel trank, würde der Wein keinen Monat mehr reichen. Zwar wurde Hector davon nicht so betrunken wie vom Schnaps im Wirtshaus, aber dennoch reichte es aus, damit Hector schwankte und wirres Zeug redete.
    Sie setzte ihm den Krug vor die Nase und betete gleichzeitig, dass ihr Mann bald müde wurde, denn vorher konnte sie sich nicht in die Scheune schleichen, um Logan sein Essen zu bringen.
    „Was ist mit dir los, Weib?“
    Aline schrak auf und entdeckte Hector, der sie argwöhnisch anstarrte. „Ich ... ich verstehe nicht ...“
    „Du bist zerstreut, scheinst mit deinen Gedanken stets ganz woanders zu sein – und das schon seit gestern.“ Er verzog das Gesicht und schlang die letzten Bissen des Rehbratens in sich hinein.
    Erschrocken drehte sich Aline wieder zur Feuerstelle um und rührte hektisch in dem restlichen Kartoffelbrei herum. Hector hatte also etwas gemerkt, obwohl sie dachte, er würde sie kaum beachten. Solange Logan da war, musste sie unbedingt vorsichtiger sein, denn sie musste damit rechnen, dass Hector sie beobachten und heimlich in die Scheune folgen würde. Das wäre Logans Tod, denn noch war er zu schwach, um sich ausreichend wehren zu können.
    „Du bist doch nicht etwa in der Hoffnung?“
    Aline hielt unwillkürlich den Atem an, verneinte dann jedoch hastig.
    „Gott sei Dank, so ein schreiendes Balg im Haus könnte ich wohl kaum ertragen“, gab Hector gefühllos von sich. „Ich bin zu alt, um den liebevollen Vater

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