Highlander meiner Traeume
sein. Wir werden die Rotröcke aus unserem Land vertreiben und zum Teufel jagen.“
Seine Stimme klang bei diesen Worten hart und hasserfüllt, sodass Aline sich bange fragte, ob Logan alle Engländer hasste. Aber nein, in diesem Fall hätte er sich bis über die Grenze geschleppt und nicht zugelassen, dass ihm die Frau eines englischen Dorfbürgermeisters half.
„Ende September 1745 ließ unser Laird alle Männer des Clans zusammentrommeln, denn Bonnie Prince Charlie war vom Festland herübergekommen, um den Thron für seinen Vater zurückzuerobern. In Windeseile wurden Truppen aufgestellt, die dem Prinzen nach England folgten.“
Nachdenklich musterte Aline den Mann im Heu, dessen Hände ruhig auf der Decke lagen. Sie schrak zusammen, als sie sich bei dem Gedanken ertappte, wie sie sich vorstellte, dass diese Hände sie streichelten. Hector war noch nie zärtlich zu ihr gewesen, und andere Männer hatten sie niemals berührt. Wie mochte es sich wohl anfühlen, den liebevollen Druck dieser männlichen sanften Hände auf ihrem Körper zu spüren?
„Habe ich etwas Falsches gesagt?“ Logan betrachtete sie stirnrunzelnd, da sie plötzlich still geworden war und offensichtlich mit ihren Gedanken ganz woanders weilte. „Es war nicht meine Absicht, Euch zu beleidigen, denn mein Hass bezieht sich nur auf die englischen Soldaten, nicht auf die Zivilbevölkerung. Und es ist ein Ammenmärchen, dass wir Highlander unschuldige Frauen und Kinder töten.“
Glücklicherweise hatte er Alines Schweigen falsch gedeutet; sie wäre vor Scham im Erdboden versunken, wenn er ihre Gedanken gelesen hätte.
Sie zwang sich zu einem unbefangenen Lächeln und schüttelte den Kopf. „Dass Ihr mir und den anderen Dorfbewohnern nichts Böses wollt, spürte ich vom ersten Augenblick an. Wir sind nur einfache Bürger, die mit den Machenschaften des Königs nichts zu tun haben.“
Schweigend betrachtete er sie einige Sekunden, und wieder fielen Aline seine schönen klaren Augen auf. Unter seinem Blick, den sie nicht zu deuten vermochte, wurde sie verlegen und spielte bereits mit dem Gedanken, aus der Scheune zu flüchten, doch dann sagte er: „Ich dachte immer, alle Engländerinnen sind hässlich ... knochig und grobschlächtig. Ihr scheint da wohl eine Ausnahme zu sein.“
Amüsiert kicherte Aline, weil sie an einige Bauerfrauen in Ruthemore denken musste, auf denen Logans Beschreibung haargenau passte. Dass er sie für hübsch hielt, schmeichelte ihr, doch sie hütete sich davor, näher auf dieses Thema einzugehen, sonst würde sie womöglich noch eitel werden!
„Ihr seht bezaubernd aus, wenn Ihr lacht“, sagte Logan. „Schade, dass Ihr nicht sehr oft lacht.“
Bei sich dachte Aline, dass sie kaum einen Grund hatte, öfter zu lachen. Laut sagte sie jedoch: „Eure Bemerkungen über meine weiblichen Landsleute erheitern mich, aber ich will nicht abstreiten, dass Ihr recht damit habt. Ich schätze, dass die meisten Schottinnen wunderschön sind.“
„Aye.“ Er nickte bekräftigend. „Die meisten unserer Frauen sind wohlgeformt und haben ein anziehendes Äußeres.“
Diese allzu genaue Beschreibung gab Aline einen leisen Stich der Eifersucht. Sicher würde Logan bald wieder heiraten; wenn der Krieg vorüber war, würde er sich eine dieser attraktiven Schottinnen, von denen es ja in den Highlands zu wimmeln schien, zur Frau nehmen.
„Natürlich gibt es im Hochland auch weniger hübsche Frauen“, räumte Logan schließlich ein und bedachte Aline mit einem offenen Lächeln. „Nun, das soll nicht meine Sorge sein, denn für mich zählt nur, bald zu meiner Truppe stoßen zu können.“
Bedauernd hob Aline die Schultern. „Leider kann ich Euch für die Weiterreise kein Pferd anbieten.“ Sie wies zu Bobbys Box. „Er ist unser einziges Pferd, und wenn es weg wäre, würde Hector mich beschuldigen, dass ich versehentlich Bobbys Tür offen gelassen habe, sodass er davongelaufen wäre.“
Abwehrend hob Logan beide Hände. „Dieses Opfer würde ich niemals von Euch verlangen, und Ihr müsst keine Angst haben, dass ich Euer Pferd stehle. Mein eigenes Pferd verletzte sich auf dem Weg nach London sehr, sodass ich es erschießen musste. Seitdem marschiere ich zu Fuß wie die meisten meiner Kameraden.“
„An einen Fußmarsch ist derzeit aber noch nicht zu denken“, mahnte Aline mit gespielter Strenge. Sie wollte Logan so lange in ihrer Nähe haben, wie es möglich war, denn er brachte etwas Sonne in ihr freudloses Leben.
„Mehr
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