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Highlander meiner Traeume

Highlander meiner Traeume

Titel: Highlander meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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denn er behandelt mich meistens wie ... einen Gegenstand, redet kaum mit mir, außer, wenn er mir etwas befiehlt. Aber er schlägt mich nicht, selbst wenn er betrunken ist und gibt mir ein Zuhause. Ohne ihn säße ich wohl noch immer im Armenhaus von Carlisle.“
    „Wer waren Eure Eltern?“ Logan setzte sich aufrecht und lehnte seinen Rücken gegen die Scheunenwand. „Haben sie Euch nichts vererben können?“
    Sie verneinte. „Sie waren arme Pächter, wir bewohnten eine armselige Kate am Dorfrand. Mein Vater wurde verletzt, als sein Pflug ihn unter sich begrub und starb noch am selben Tag an seinen Verletzungen.“ Sie schloss in trauriger Erinnerung kurz die Augen. „Mutter war verzweifelt und wurde vor Trauer krank; ich versuchte, die Feldarbeit allein zu bewältigen, war jedoch zu schwach, und unser Knecht war nach Vaters Tod davongelaufen, weil ihn niemand mehr bezahlen konnte.“ Sie hielt kurz inne und betrachtete angestrengt ihre Hände. „Zwei Monate später folgte Mutter meinem Vater ins Grab, man warf mich aus der Kate, weil ich die Pacht für das Grundstück nicht mehr zahlen konnte. Da kam Hector und befahl mir, ihn zu heiraten, weil ich sonst ins Armenhaus käme, denn ich war noch keine siebzehn Jahre alt.“
    Ergriffen lauschte Logan; noch wusste er nicht, ob es Mitleid und Dankbarkeit für Aline empfand oder ob es sogar mehr war. Diese schöne Frau, fast noch ein Mädchen, würde erst frei sein, wenn ihr Mann starb – und das konnte noch Jahrzehnte dauern!
    „Seid Ihr verheiratet?“
    Zerstreut blickte er auf; zu sehr war er mit Alines Lebensgeschichte beschäftigt gewesen. „Was sagtet Ihr?“
    Geduldig wiederholte sie die Frage, und ihr Herz schien einen Schlag auszusetzen, als Logan vage nickte.
    „Ich war verheiratet“, korrigierte er, und dabei wurde sein Gesicht ernst und traurig. „Caitlen starb bei der Geburt unseres Sohnes ... sie und das Kind.“
    Unwillkürlich biss sich Aline auf die Unterlippe, sie schien ein heikles Thema angeschnitten zu haben und murmelte daher eine Entschuldigung.
    Doch er winkte ab. „Ihr müsst Euch nicht entschuldigen, konntet von der Tragödie doch nichts ahnen. Es ist inzwischen vier Jahre her und der Verlust schmerzt nicht mehr so sehr. Seitdem lebe ich allein auf meinem Hof im Hochland und kümmere mich um meine Schafe und Rinder.“
    Wie gebannt hing sie an seinen Lippen. Solange sie lebte, hatte sie ihre Umgebung nicht verlassen. Ein paar Mal hatte Aline Hector nach Carlisle begleiten dürfen, aber mehr hatte sie von der Welt noch nicht gesehen. Obwohl Schottland keine fünf Kilometer von Ruthemore entfernt war, schien es Aline, als wäre Logan ein Außerirdischer mit seinem harten schottischen Akzent und des gewöhnungsbedürftigen Plaids, das die Hochlandschotten sich wie einen Rock um die Hüften schlangen.
    „Wer kümmert sich um Euer Vieh, solange Ihr nicht zu Hause seid?“, fragte sie hastig, als sie merkte, dass Logan seine Schilderung beendet hatte und Aline abwartend ansah.
    „Ein Freund“, kam es prompt zurück. „Früher hatte er einen eigenen Hof, aber die Arbeit wurde ihm bald zuviel, und so verkaufte er seine Kate und verdingt sich seitdem als Knecht, denn als Krieger ist er zu alt.“
    Aline atmete unauffällig auf, denn sie war froh, dass keine Frau auf Logan Kerr zu warten schien – obwohl ihr diese Tatsache eigentlich völlig egal sein konnte, da sie selbst verheiratet war und ihre Empfindungen dem Schotten gegenüber neutral bleiben mussten.
    „Ich kann es kaum erwarten, nach Hause zu kommen“, fuhr er fort, dabei schienen seine Augen in die Ferne zu entgleiten. „Ihr müsstet die Highlands einmal sehen ... sie sind wunderschön und ich würde niemals woanders leben wollen. Dort ist meine Heimat und für sie kämpfe ich.“
    Verständnisvoll nickte sie, doch sie konnte sich kaum vorstellen, Ruthemore mit seinen geduckten Bauernhäusern und den schlammigen Straßen jemals zu vermissen, wenn sie die Gelegenheit hätte, ihr Heimatdorf zu verlassen.
    „Wie lange seid Ihr schon unterwegs?“, wollte sie wissen und verlagerte ihre Sitzposition. „Und wie lange wird der Krieg noch dauern?“
    Er hob die Schultern. „Die Engländer nennen diesen Krieg lediglich ‚Aufstand’ und glauben, sie würden Schottland ein weiteres Mal besiegen können, trotz der empfindlichen Niederlagen in den letzten Monaten. Wie lange es noch dauert, bis wir nicht mehr kämpfen müssen, kann ich nicht sagen, aber ich denke, es wird bald soweit

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