Highlander meines Herzens
abfälligen Laut von sich. »Als ob das solche Schweine je von irgendetwas abgehalten hätte.«
Braden schenkte seinen Worten weiter keine Beachtung, sondern bedachte Maggie mit einem kühlen Blick. »Hast du je innegehalten und auch nur einmal über die Folgen deines Tuns nachgedacht?«, wollte er von ihr mit wutverzerrter Stimme wissen. »Wie viele Frauen müssen noch wegen deiner Dickköpfigkeit leiden?«
Diese ungerechte Beschuldigung entflammte Maggies Zorn. Sie war kein Kind, das ermahnt werden musste. Sie kannte die Folgen ihres Handelns. Das taten sie alle.
Jede Einzelne von den Frauen, die sie nun umringten, begriff die Tragweite ihrer Entscheidung.
Sie waren nur Frauen, den Launen der Männer ausgeliefert, aber trotzdem waren sie darin übereingekommen, dass es zum Wohle aller notwendig war, diesen Weg einzuschlagen.
Maggie drückte ihr Rückgrat durch und wandte sich an die vier Männer: »Nicht annähernd so viele, wie Männer
sterben werden, wenn die Fehde weitergeführt wird. Besser, wir werden geschlagen, als dass unsere Söhne, Brüder, Väter und Gatten ihr Leben lassen.«
»Aye«, pflichteten die Frauen ihr bei.
Agnes trat aus der Menge und sagte zu Braden und Lochlan: »Meine blauen Flecken waren nach nur vier Tagen verheilt.« Sie strich sich mit der Hand über die glatte Wange. »Doch mein Herz blutet noch immer für meinen Jüngsten, der vor drei Jahren von dem Schwert eines MacDouglas starb. In mir wird immer ein gähnender Abgrund sein, der sich nach ihm verzehrt.«
Lochlan schaute sie der Reihe nach an. »Hiermit ändert ihr nichts«, erklärte er fest.
»Nein?«, fragte Maggie. »Ihr Männer könnt nicht die MacDouglas überfallen und umbringen, während ihr hierher kommt und mit uns verhandelt. Mit leerem Magen lässt sich nicht gut Krieg führen.«
Wieder stimmten die Frauen ihr zu.
Braden öffnete den Mund zum Sprechen, aber ehe er etwas sagen konnte, ertönte wieder ein lauter Schrei, diesmal aber aus Freude.
»Braden, mein Kleiner! Du bist wieder zu Hause.« Die Gruppe teilte sich und bildete eine Gasse für Bradens Mutter Aisleen, die auf ihn zugelaufen kam.
Maggie bemerkte den hasserfüllten Blick, mit dem der Engländer die kleine brünette Frau bedachte.
Nie in ihrem Leben hatte sie solch bodenlose Feindschaft und Verachtung auf eine einzige Person konzentriert gesehen. Stirnrunzelnd beobachtete sie, wie der Engländer zurück in die Menge wich, wo Aisleen ihn nicht so leicht sehen konnte.
Braden zog seine Mutter in eine feste Umarmung. »Ach, Mutter, es tut so gut, dich zu sehen.«
»Und mir geht es genauso mit dir«, hauchte sie und nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände, ehe sie ihm die Arme um den Hals legte und ihn auf die Wange küsste. »Du hast keine Ahnung, wie sehr ich mich um dich gesorgt habe. Gerade eben erst war ich in der Kapelle und habe gebetet, dass es dir gut geht.«
»Ich bin sicher, dass er alle Gebete braucht, die er kriegen kann«, murmelte Maggie vor sich hin.
»Jetzt sei doch nicht so streng, Maggie«, schalt Aisleen sie. »Es ist mein Junge, von dem du da sprichst, und er ist ein feiner, schöner Mann.«
Schön, das konnte Maggie nicht leugnen, aber fein …
Nun, das konnte sie ehrlich gesagt ebenso wenig. Er könnte natürlich ein bisschen beständiger und nicht so ein Frauenheld sein. Da würde ihr jeder beipflichten.
»Gut«, gab Maggie nach, »es war nett von ihm, der armen Bridget zu Hilfe zu kommen. Aber wie alle sehen können, wird er nicht länger gebraucht, weswegen er …«
»Mutter«, unterbrach Braden Maggie rücksichtslos, »ich habe eben darüber nachgedacht, und ich finde, dass ihr Frauen einen Wächter braucht.«
Maggie blieb der Mund offen stehen. Sicherlich wollte er nicht vorschlagen, was sie vermutete.
»Einen Wächter?«, fragte seine Mutter mit unschuldig aufgerissenen Augen.
»Aye«, bekräftigte er und schaute bedeutungsvoll zu Maggie. »Lochlan hat mir erzählt, dass Bridget die sechste Frau ist, die angegriffen wurde. Ich habe mir überlegt, dass ich vielleicht hier bleiben könnte und helfen sicherzustellen, dass keine Frau mehr zu Schaden kommt, bis die Sache beigelegt ist.«
Wie aufopferungsvoll! Maggie konnte nicht fassen, für wie blöd er sie offensichtlich hielt!
»Darauf könnte ich wetten«, fuhr ihn Maggie an. »Sag mal, bin ich die Einzige hier, für die sich das anhört, als schlügest du vor, den Bock zum Gärtner zu machen?«
»Nein«, widersprach Aisleen. »Es hört sich nach einer
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