Highlander meines Herzens
Die Kleine hat dich eiskalt abblitzen lassen.«
Braden lachte, denn es stimmte. Sie hatte gewusst, dass er mit ihr spielte und sie aufs Glatteis führen wollte, und
sie hatte es ihm vorgehalten. Das hatte keine Frau je zuvor getan. Selbst wenn sie wussten, dass er mit ihnen spielte, gingen sie darauf ein.
Aber nicht Maggie.
Nicht, dass es ihn störte. Er liebte es zu jagen. Das machte den Sieg umso süßer.
Am Ende würde er gewinnen, daran hatte er keinen Zweifel.
»Übrigens«, sagte Ewan, als er zu ihnen trat, »wolltest du vorhin nicht das Frauenzimmer mit deinem Charme einwickeln? Ich denke nicht, dass es sonderlich charmant war, sie vor allen anderen anzuschreien.«
»Ich habe sie nicht angeschrien.«
»Doch«, mischte sich Sin ein. »Du hast ihr beinahe den Kopf abgerissen.«
Da er merkte, wie sinnlos es war, sich mit den beiden anzulegen, seufzte Braden. »Nun gut, dann werde ich mich bemühen, das nächste Mal netter zu sein.«
»Ja«, entgegnete Sin mit bedeutungsvollem Blick. »Tu das.«
In diesem Augenblick fühlte sich Braden wie ein Mann, der in einem Gestrüpp aus Dornenzweigen gefangen war, die ihn von allen Seiten stachen. »Es reicht«, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Aye, er würde sie viel freundlicher behandeln. Und wenn sie ihm erst einmal aus der Hand fraß, dann stünden die anderen alle tief in seiner Schuld. Jawohl.
»Hast du gesehen, wie Braden dich angesehen hat?«, fragte Pegeen kurze Zeit später, als sie und Maggie den Schlafsaal verließen, wo sie Bridget untergebracht hatten.
»Aye«, sagte Maggie. »Wie eine Katze die Maus, mit der sie spielen will, ehe sie sie verschlingt.«
Pegeen schnaubte undamenhaft. »Wohl kaum. Der Mann ist völlig hingerissen von dir.«
»Der Mann ist von allem, was weiblich ist, hingerissen.«
Das heißt, von allem außer von mir.
»Maggie«, schalt Pegeen, »was ist nur mit dir los? Es passt gar nicht zu dir, so streng mit einem anderen zu sein.«
Maggie blieb auf dem engen Flur stehen. Ihre Freundin hatte Recht. Ihr ganzes Leben lang war Maggie zu jedermann freundlich gewesen. Selbst ihre Brüder waren von ihrer Fähigkeit, Frieden zu stiften, beeindruckt gewesen.
Aber Braden hatte sie schon immer völlig durcheinander gebracht. Jedes Mal, wenn er in ihre Nähe kam, klopfte ihr Herz laut, zitterten ihre Hände, und ihre Sinne gerieten durcheinander. Er allein brachte sie aus dem Gleichgewicht.
Dabei behandelte er sie die ganze Zeit höflich und freundlich, hielt sie aber auf Abstand. Nie hatte er sie angeschaut und als Frau gesehen.
All die Jahre hatte sie sich danach gesehnt, von ihm wirklich wahrgenommen zu werden. Auf irgendein Zeichen dafür gewartet, dass sie nicht unsichtbar war.
Aber das hatte es nicht gegeben. Nie.
Mit einem Seufzen sagte Maggie: »Pegeen, hast du dir je etwas so sehr gewünscht, dass es dir fast in der Seele wehgetan hat?«
Pegeen dachte nach und legte dabei ihre Stirn in Falten. »Ich bin nicht sicher, dass ich weiß, was du meinst.«
Maggie ließ sich gegen die Wand sinken; in ihrem Inneren herrschte Aufruhr. Vor langem schon hatte sie ihr Herz einem Mann geschenkt, der gar nicht wusste, dass es sie gab. Sie hatte mit angesehen, wie er von einem ungelenken Jungen zu einem Schurken von Mann herangewachsen
war, den man besser nicht unterschätzte. Jedes Mal, wenn sie Geschichten von seinen amourösen Heldentaten gehört hatte, hatte es ihr das Herz ein wenig weiter gebrochen. Denn mit jeder Eroberung, das wusste sie, entfernte er sich ein Stück weiter von ihr.
Nach einer Weile hatte sie schließlich begriffen, dass sie mit nichts, was sie unternahm, Bradens Aufmerksamkeit erringen würde. Weder die Pasteten oder Törtchen, die sie eigens für ihn gebacken hatte, wenn sie wusste, dass er zu ihnen nach Hause kommen würde, noch das betörende Parfum, das Anghus ihr vor ein paar Jahren von seiner einzigen Reise nach Irland mitgebracht hatte. Süß duftendes Parfum, das sie extra aufgetragen hatte, damit Braden sie bemerkte.
Bemerkt hatte er sie, das auf jeden Fall. Er musste so oft niesen, bis seine Augen tränten.
Schließlich musste sie sich eingestehen, dass ihre Liebe voll und ganz unerwidert war.
Für sie war Braden alles. Er war der Mond, die Sonne und die Luft, die sie atmete. Und jetzt war er zurück, sagte ihr süße Worte und fasste sie mit seinen wundervollen Händen an. Küsste ihr die Hand auf eine Art und Weise, die eine tugendhafte, unverheiratete Frau auf
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