Highlander meines Herzens
hatte sie tatsächlich angefangen, ihn wieder zu mögen.
Er war so ein netter Junge gewesen. Ihr Held. Wie oft war er damals zu ihrer Rettung gekommen?
Öfter als sie zählen konnte.
In jenen Tagen hatte er sie hochgehoben und denjenigen ihrer Brüder verjagt, der sie ärgern wollte. Sie hatte ihn als ihren Beschützer angehimmelt.
Warum musste dieser nette, liebe Junge zu einem so abscheulichen Mann heranwachsen? Einem Mann, der keine Seele besaß?
»Wie kannst du nur zurückkommen und das hier bei mir versuchen, nachdem ich dir erklärt habe, warum wir hier sind?«, fragte sie. »Hast du gar keinen Anstand?«
Braden seufzte innerlich und wünschte sich, er wäre an den Stuhl gefesselt und Lochlan müsste an seiner Stelle vor Maggie stehen.
Ich bin ein rücksichtsloser Mistkerl.
Das habe ich davon, wenn ich auf Sin höre. Ich hätte es besser wissen müssen. Der einzig gute Rat, den Sin geben kann, betrifft den Krieg, nicht die Frauen.
Der ganze Tag begann an ihm zu zehren. Würde er nie enden?
Tief Luft holend versuchte er es erneut. »Maggie, Liebste, verstehst du nicht, dass Lochlan nicht einfach nachgeben kann? Wenn er das tut, lässt ihn das vor seinen Männern schwach erscheinen, und welcher Mann folgt schon einem Laird, der sich von einem Mädchen an der Nase herumführen lässt?«
Maggie musterte ihn finster. Wie konnte er nur ebenso schwerfällig wie alle anderen sein?
»Verdammt sollt ihr Männer sein für euren Stolz«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Es war dieser Stolz, der zwei meiner Brüder ins Grab gebracht hat. Kann denn keiner von euch auch einmal zugeben, dass er sich irrt?«
Charmant lächelnd streckte Braden die Hand aus und berührte sie sacht an der Wange, worauf sie ein wohliger Schauer durchlief. »Wir sind komplizierte Ungeheuer, so viel steht fest, aber nicht schlimmer als ihr Frauen.«
Mehr noch als seine Berührung hatte das amüsierte Glitzern in seinen grünbraunen Augen eine verheerende Wirkung auf sie und weckte Sehnsucht auf eine Zeit, da sie nicht auf verschiedenen Seiten stünden.
Es wäre so leicht, ihm nachzugeben.
Aber das konnte sie nicht. Nicht, wenn sie ein so wichtiges Ziel verfolgte. Nicht, wenn ihre Fügsamkeit ihr am Ende das Herz brechen würde.
»Das ist nichts, worüber man scherzen sollte, Braden«, erwiderte sie strenger, als sie eigentlich beabsichtigt hatte. In Wahrheit war sie weniger böse auf Braden als vielmehr auf sich selbst, dass sie für ihn so empfänglich war. »Menschenleben stehen auf dem Spiel.«
»Aye, und mehr als du ahnst.«
Sie runzelte die Stirn angesichts seines Tonfalls. Ein Schatten fiel über sein Gesicht, und da wusste sie, dass er etwas vor ihr verbarg. »Was meinst du damit?«
Seine Hand sinken lassend zögerte er, ehe er antwortete. »Der Clan ist bereit, Blutvergießen in Kauf zu nehmen, um euch Frauen zurückzubekommen.«
Maggie biss erbittert die Zähne zusammen. Männer! Sie waren einfach unerträglich, alle miteinander. Es schien einfach das Los aller Frauen zu sein, sich auf ewig zu den hirnlosen Trotteln hingezogen zu fühlen.
»Muss bei euch Männern eigentlich immer alles in Blutvergießen ausarten? Kann denn keiner von euch sich einfach hinsetzen und ein ganz normales Gespräch führen?«
Er legte den Kopf schief, und seine Grübchen erschienen. »Wenn wir das täten, dann wären wir weibisch, und ihr würdet uns nicht so sehr lieben.«
»Aye, aber wir würden euch vielleicht lieber mögen .«
Er hob fragend eine Augenbraue.
Maggie verdrehte die Augen. Es war ihr unbegreiflich, wie er so gelassen darüber reden konnte.
»Wie kannst du das nur so leicht nehmen?«, wollte sie wissen. »Hast du keine Angst, im Kampf zu sterben?«
»Nein, Liebes«, erwiderte er ruhig. »Keiner von uns hat die. Wir sind Highlander. Für den Kampf und die Liebe geboren. Ich persönlich ziehe die Liebe vor, wie du sicher weißt, aber ich bin nie vor einem Kampf zurückgeschreckt. «
Von seinen Worten verärgert, versuchte Maggie eine Lösung für das Problem zu finden. Wie konnte sie Lochlan dazu bekommen, die Fehde zu beenden? »Was soll ich dann tun?«
»Aufgeben«, erwiderte er schlicht.
»Dann wird sich nichts ändern.«
»Doch. Lochlan kann mit den MacDouglas Friedensverhandlungen aufnehmen.«
»Wird er das auch tun?«
Sie sah die Unsicherheit in seinen Augen. Und den Widerstreit in ihm. Sie konnte fast sehen, wie sein Verstand arbeitete und überlegte, welche Lüge er ihr wohl als
Weitere Kostenlose Bücher