Highlander meines Herzens
und her schob. »Aber du hast uns doch gesagt, dass die Männer nicht länger als eine Woche ohne uns auskommen würden. Und jetzt dauert es schon viel länger als eine Woche, und ein Ende ist nicht in Sicht.«
»Aye! Unsere Männer brauchen uns«, riefen die anderen.
»Ich brauche meinen Mann!«
Alle lachten.
Maggie hob bei dieser Bemerkung eine Augenbraue, sie hatte die Stimme nicht erkennen können.
Trotz allem seufzte sie dankbar für die auflockernde Unterbrechung. »Ich weiß, dass ihr alle müde seid. Das geht mir auch so.«
»Dann lass uns nach Hause gehen«, bat Pegeen.
Maggie erhob sich. »Willst du allen Ernstes nach Hause zurückkehren und deinem Mann und deinen Söhnen die Schwerter reichen, damit sie in den Kampf ziehen, um zu sterben?«
Die Frauen schwiegen.
Maggie nickte. »Das habe ich mir gedacht.«
»Aber Maggie«, sagte Edna. »Was, wenn sie sich weigern, die Fehde zu beenden? Wie lange sollen wir noch warten? Ich habe einen Garten, um den ich mich kümmern sollte, und Beeren, die für den Winter haltbar gemacht werden müssen. Bald haben wir hier schon einen ganzen Monat zugebracht, während unsere Arbeit liegen bliebt und wir unsere Familien vernachlässigen. Wann geben wir auf?«
»Aye!«, pflichtete ihr Merry bei. »Wir alle wissen schließlich, wie dickköpfig Männer sein können. Sie zünden eher die Kirche an, statt zuzugeben, dass sie sich geirrt haben.«
»Was, wenn sie uns holen kommen?«, fragte eine andere Frau. »Wie lange werden sie warten, ehe sie uns hierfür bestrafen?«
Maggie schloss frustriert die Augen, als die Frauen wieder begannen, ihre Befürchtungen und Fragen vorzubringen. Fragen, auf die sie keine Antwort hatte.
Als sie das hier begonnen hatte, hatte sie nicht mit den täglichen Kämpfen gerechnet, in denen sie die Frauen immer wieder neu überzeugen musste weiterzumachen.
Wieso konnten sie nicht sehen, was sie sah?
»Es wird in Kürze vorbei sein«, versicherte Maggie ihnen. Ihr Magen zog sich zusammen, als ihr wieder Bradens Frist einfiel. Möge der Himmel ihr beistehen, denn sie war sich ziemlich sicher, dass die anderen Frauen verhältnismäßig ungeschoren davonkommen würden, aber sie wagte sich nicht auszumalen, was die Männer wohl mit ihr anstellen würden.
»Wann?«, fragte Edna.
»Bald. Ich bitte euch nur, mir noch ein paar Tage lang euer Vertrauen zu schenken.«
Edna durchbohrte sie mit einem Blick. »Mein Vertrauen ist fast aufgebraucht, Mädchen.«
Maggie konnte das verstehen, denn ihr eigener Geduldsfaden war bis zum Zerreißen gespannt. »Gib mir ein paar Tage mehr.«
»Nun gut«, sagte Pegeen und kehrte auf ihren Platz neben Edna zurück. »Aber dann reicht es. Ich habe ein Heim, um das ich mich kümmern muss.«
Maggie nickte schweren Herzens. Bei allen Heiligen,
sie hatte keine Ahnung, wie sie das hier zu Ende führen sollte.
Sie brauchte eindeutig Hilfe.
Sie zerbrach sich den Kopf, aber ihr fiel nur eine einzige Möglichkeit ein.
So ungern sie es auch zugab, sie brauchte Braden. Er war der Einzige, den sie kannte, der vielleicht eine Lösung dafür finden konnte. Wenn ein Mann der geborene Unterhändler war, dann Braden MacAllister.
Aber es gefiel ihr überhaupt nicht, dass sie zu ihm gehen und ihn um Hilfe bitten müsste. Wenn sie die Augen schloss, sah sie ihn wieder vor sich, seine arrogante Haltung, seinen selbstsicheren Gang.
Er hielt sich selbst für unfehlbar, und jetzt musste sie ihn in dieser Ansicht auch noch bestärken.
Trotzdem blieb ihr keine andere Wahl. Die Verantwortung für das Leben ihrer Brüder und der anderen Männer lastete schwer auf ihren Schultern.
In ihrem Entschluss bekräftigt, machte sie sich auf die Suche nach dem Schuft.
KAPITEL 6
B raden folgte dem ausgetretenen Weg zurück zur Kirche, während er darüber nachdachte, was geschehen war und was er tun musste. Die Nachmittagssonne schickte sich gerade an, am Horizont zu versinken, und wenn er nicht so aufgebracht wäre, wäre ihm aufgefallen, wie friedlich und wohltuend kühl der Abend zu werden versprach. Ein Abend, der sich bestens dazu eignete, sich ein williges Mädchen zu suchen und sich die Stunden bis zum Einbruch der Nacht auf angenehmste Weise zu vertreiben.
Aber heute Nacht würde es kein williges Frauenzimmer für ihn geben, das ihm süße Anzüglichkeiten ins Ohr flüsterte.
Heute Nacht würde er mit Maggie fertig werden müssen. Mit Maggies Sturheit, er hatte kaum Zweifel an ihrer Antwort, wenn er sie noch einmal fragte, ob
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