Highlander meines Herzens
Nächstes auftischen wollte.
Schließlich sprach er: »Nein, selbst ich bin nicht so schlecht, dass ich dich anlüge. Nicht, wenn es dir wichtig ist. Lochlan kann die Fehde nicht beenden, ehe nicht MacDouglas aufhört, Ewan nach dem Leben zu trachten.«
Genau das hatte sie erwartet.
Trotzdem rechnete sie es Braden hoch an, dass er ehrlich zu ihr war. Der Mann mochte ein Schurke und ein Frauenheld sein, aber er log nicht. Es war gut zu wissen, dass wenigstens etwas an ihm moralisch intakt war.
Wie auch immer, diese Erkenntnis half ihr im Moment nicht weiter.
Wie sollte sie das hier beenden, wenn …
Maggie hielt inne, als ihr eine Idee kam. Es war Irrsinn, sicher, aber nicht mehr als die Frauen dazu anzustiften, sich ihren Männern zu verweigern. Nachdem es ihr gelungen war, Lady MacDouglas von ihrem Plan zu überzeugen, konnte sie dann nicht auch Robby MacDouglas dazu bringen, sie anzuhören?
Schließlich hatte die ganze Fehde wegen einer Frau begonnen, und jetzt war er mit einer anderen verheiratet. Wie konnte er da wegen Isobail weiterkämpfen?
Vielleicht suchte er sogar schon nach einem Weg aus dem Schlamassel, ohne sein Gesicht zu verlieren.
Aye, das war nicht völlig ausgeschlossen.
Maggie erwog ihre Idee im Geiste von allen Seiten. Je länger sie darüber nachdachte, desto vernünftiger erschien sie ihr.
Es war möglich. Wenn es stimmte und sie zu MacDouglas vordringen konnte, bestand die Möglichkeit, dass er die Sinnlosigkeit einsah, die Fehde weiterzuführen.
Richtig?
Wenigstens konnte sie es versuchen.
Diesen Entschluss fassend erwiderte sie Bradens Blick. »Wenn ich Lochlan nicht dazu bringen kann, die Sache zu beenden, dann werde ich zu MacDouglas gehen müssen und ihn zur Vernunft bringen.«
Braden lachte laut auf. »Bist du verrückt?«
»Nein, das ist mein Ernst. Wenn ich es ihm erkläre, wird er …«
»Dir ins Gesicht lachen, dann deinen Kopf von deinen Schultern trennen und ihn auf die Zinnen seiner Burg stecken.«
»Ich werde dafür sorgen, dass er Vernunft annimmt.«
Braden schaute sie in ungläubigem Schweigen an. Nie zuvor im Leben hatte er jemanden wie sie getroffen.
Sie war erstaunlich – ohne Zweifel. Unglücklicherweise schloss »erstaunlich« nicht auch »geistig gesund« ein.
Und von ihrem trotzig gereckten Kinn her zu schließen, würde er sagen, sie war genauso in ihre Idee verrannt wie Fergus. Es war einfach nicht möglich, es ihr auszureden.
Dennoch verspürte er die Notwendigkeit, es wenigstens zu versuchen. »Gibt es irgendetwas, das ich sagen kann, das dich von diesem Irrsinn abbringen könnte?«
»Nichts.«
»Noch nicht einmal ein Hinweis darauf, dass MacDouglas dir höchstwahrscheinlich eher das Herz aus der Brust
schneiden und es seinen Hunden zum Fraß vorwerfen wird, als dich anzuhören?«
»Das ändert nichts daran. Ich muss es einfach versuchen. «
»Ich habe mir schon gedacht, dass du so etwas sagen würdest.« Braden seufzte. »Darf ich dann deinem Brombeerzweig einen weiteren Dorn hinzufügen?«
Maggie erstarrte bei seinen Worten, entsetzt, was er sagen würde. Jedes Mal, wenn dieser Ausdruck in seine Augen trat, warf er ihr einen neuen Felsbrocken in den Weg. Sie war es für heute leid, sie fortzuwälzen. »Was?«
»Wenn ihr Frauen nicht bis zum Ende der Woche aufgebt, bringen die Männer Lochlan um und stürmen die Kirche.«
Ihr blieb der Mund offen stehen. Das war sicher nur ein Scherz, aber seine ernste Miene verriet ihr, dass er die Wahrheit sprach. »Was?«
»Es stimmt. Lochlan ist jetzt im Moment in der Burg auf einen Stuhl gefesselt.«
Wenn die Lage nicht so schlimm gewesen wäre, hätte sie über das Bild, das sie vor ihrem geistigen Auge sah, laut aufgelacht. Aber das hier war nicht komisch. Nicht im Mindesten.
»Oh, ihr Männer!«, entfuhr es ihr empört.
»Hasse uns, wenn es sein muss, aber ich kann meinen Bruder genauso wenig sterben lassen wie du deine.«
»Nein, und ich könnte auch nicht damit leben, wenn sie deinen umbrächten«, erwiderte sie leise.
Den Kopf in den Nacken legend schloss Maggie die Augen und schüttelte den Kopf. Sie war müde und erschöpft und mit ihrer Weisheit am Ende.
Wie hatte die Lage nur so kompliziert werden können?
Nun, es änderte nichts an den Tatsachen. Es blieb ihr
nur noch weniger Zeit, ein Wunder zu bewirken. Wenn Gott ihr half, würde sie ihr Wunder bekommen. Oder bei dem Versuch sterben.
Wenigstens ließen ihr vier Tage gerade genug Zeit, die MacDouglas zu erreichen.
Hoffte
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