Highlander meines Herzens
überall wiedererkennen. Während jedoch Bradens belustigt funkelten, blickten die des Jungen hart und müde, wütend und grimmig.
»Ich möchte, dass Ihr mich mit zu Euch nach Hause nehmt«, erklärte er.
Bei der Bitte des Jungen zog sich Maggies Brust zusammen.
»Nach Hause?«, fragte sie und betete, dass alles nur ein Zufall wäre. Vielleicht war er entfernt mit Braden verwandt.
Vielleicht hatte jemand aus dem Clan der MacDouglas ihn entführt, um ihn als Druckmittel gegen die MacAllister zu benutzen.
Ihr Verstand suchte nach anderen möglichen Erklärungen als der offensichtlichsten.
»Aye«, bestätigte Connor. »Ich bin ein Bastard. Meine Mutter hat mir erzählt, dass mein Vater ein MacAllister ist, und ich möchte nun zu ihrer Burg gehen und meine Familie sehen.«
Maggie wurde schwindelig, als sich ihre schlimmste Befürchtung bewahrheitete. Braden hatte einen Sohn. Einen, der übel vernachlässigt worden war, wenigstens seiner Erscheinung nach zu urteilen.
In dem Moment wäre sie am liebsten in die Burg zurückgestürmt und hätte dem Mann den Hals umgedreht. Wie konnte Braden es wagen, sich um seine Pflicht zu drücken!
Warte nur, Braden, dachte sie. Dafür wirst du büßen.
»Und wo ist deine Mutter?«, wollte sie wissen.
Connor schaute zur Seite, und der Ausdruck in seinen Augen wurde noch etwas bitterer. »Sie ist vor zwei Sommern gestorben. Ich habe bei ihrer Schwester gelebt, aber sie hat gesagt, sie wollte keinen Bastard bei sich haben, der nicht tut, was man ihm sagt. Und da habe ich gedacht, da Ihr gerade hier seid, könntet Ihr mich mitnehmen, wenn ich Euch dafür bezahle.«
Damit trat er vor und hielt ihr seine kleine, dünne Hand hin, auf der ein glitzernder Kieselstein, ein verkratztes, angelaufenes Silberstück, das sich nicht näher identifizieren ließ, und eine schillernde Perle lagen.
»Ich weiß, es ist nicht viel«, sagte er, »aber das ist alles, was ich habe. Wenn Ihr mich mit zu ihnen nach Hause nehmt, dann könnt Ihr das alles haben, und ich verspreche,
dass ich eine Arbeit finde und Euch richtig dafür bezahle. «
Tränen sammelten sich in ihren Augen, während sie auf seine ausgestreckte Hand schaute.
Wie konnte jemand nur so verroht und gefühllos sein, ein so liebes Kind abzuweisen? Es war offenkundig, dass er ein guter Junge war. Trotz der hilflosen Wut, die sich in ihm aufgestaut hatte, war er respektvoll, höflich und ehrlich.
Maggie kniete sich neben ihn und schaute sich seine Gaben an. »Was für einen schönen Schatz du da hast.«
Er nickte ernsthaft. »Das hier«, erklärte er und nahm die Perle, »war an der Anstecknadel meiner Mutter. Es ist herausgefallen, und ich wollte es wieder ganz machen, aber dann ist sie gestorben, ehe ich genug Geld für den Schmied verdienen konnte.«
Dann zeigte er auf den Kiesel. »Das hier habe ich aus unserer Hütte mitgenommen, als ich ein kleiner Junge war und sie mir sagten, ich könnte nicht länger da wohnen.«
Als Letztes berührte er das Stück Silber. »Das hier war der Ring, den mein Vater meiner Mutter gegeben hat. Mein Onkel hat versucht ihn einzuschmelzen, aber ich habe ihn schnell aus dem Feuer geholt, als er gerade weggesehen hat.«
Er streckte wieder seine Hand aus und bot ihr alles, was er auf der Welt besaß.
Ihre Tränen hinunterschluckend umfasste Maggie mit beiden Händen seine und schloss sie über seinen Schätzen. »Das ist viel zu wertvoll für mich.«
Verwirrt musterte er sie.
Sie nahm das Plaid von ihrer Schulter und wickelte ihn darin ein. »Du musst mich nicht bezahlen, Connor.
Es wäre mir eine große Ehre, wenn du mich begleiten würdest.«
Glück strahlte in seinen Augen auf, ehe Misstrauen es wieder vertrieb. »Was willst du sonst von mir?«
»Nichts.«
Er verzog verächtlich die Lippen. »Die Leute tun nichts Nettes, ohne etwas zu wollen.«
Liebe Güte, der Junge klang so sehr nach Sin, dass ihr ganz kalt wurde. Was genau hatte er erlebt, dass er schon in einem so zarten Alter so argwöhnisch geworden war?
Maggie hob eine Hand und strich ihm eine verirrte ebenholzschwarze Locke aus der Stirn, dann legte sie sie ihm auf die kühle Wange. »Nicht alle Menschen sind so.«
Er wirkte noch nicht überzeugt.
Maggie erhob sich und hielt ihm die Hand hin. »Hast du schon etwas gegessen?«
Connor zögerte, ehe er schließlich seine Hand in ihre legte. »Die Frauen wollen mir nichts zu essen geben, weil ich ein Mann bin.«
Ihr Griff um seine Hand festigte sich, während sie über den Hof
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