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Highlander und die Hure

Highlander und die Hure

Titel: Highlander und die Hure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brisbin
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zu fragen, ob sie es sich vielleicht doch noch einmal anders überlegt hatte. Es war damit zu rechnen gewesen, dass es ihr Schwierigkeiten bereiten würde, Ciara irgendwo anders übernachten zu lassen. Nachdem er Jocelyns Bemühungen, mehr über Marian herauszufinden, ins Leere hatte laufen lassen, woraufhin Connor ihm einen wütenden Blick zuwarf, weil er die Verärgerung seiner Frau würde ausbaden müssen, entschuldigte sich Duncan und begab sich auf die Suche nach seiner Frau.
    Irgendwie war es ihm gelungen, die ganze Zeit über nicht an die persönlicheren Folgen zu denken, die mit Marians Ruf einhergehen würden. Natürlich kannten seine Männer die Geschichten, die man sich über die Robertson-Hure erzählte, so wie sie wohl in den Highlands den meisten Leuten ein Begriff war. Bevor er ihr begegnet war und herausgefunden hatte, dass nichts davon der Wahrheit entsprach, war ihm das Ganze völlig egal gewesen, handelte es sich bloß um Tratsch über irgendeine Frau, die er nicht persönlich kannte. Jetzt dagegen war es seine Ehefrau, der man Dinge nachsagte, von denen er wusste, dass sie gelogen waren.
    Er entdeckte Marian im Schatten des Alkovens am Fuß der Treppe, und als er ihre bestürzte Miene sah, vermutete er, dass die Leute, die er eben hatte weggehen sehen, sich abfällig über sie geäußert haben mussten. Ihre Augen hatten das Funkeln verloren und schimmerten jetzt von nicht vergossenen Tränen, ihr Gesicht war bleich geworden angesichts der Dinge, die wildfremde Menschen wohl über sie verbreiteten – und die allesamt gelogen waren.
    Ohne so recht zu wissen, was er sagen sollte, ging er zu ihr. Er wollte sie in die Arme nehmen und an sich drücken, doch er konnte sich nicht vorstellen, dass sie im Moment von ihm angefasst werden wollte. Immerhin hatte er sie bislang ohnehin nur einmal richtig angefasst, als sie sich geliebt hatten.
    „Ich habe dir versprochen, dir keine Schande zu bereiten und dich nicht in Verlegenheit zu bringen, Duncan, aber mein Name hat genügt, um genau das zu tun!“
    „Hast du hier im Korridor herumgehurt, seit du von deinem Platz an der Tafel aufgestanden bist, Marian?“
    Seine unmögliche und ordinäre Frage verschlug ihr einen Moment lang den Atem. „Natürlich nicht!“, gab sie zurück. „Ich bin niemals eine Hure gewesen!“
    „Dann hast du mich auch weder in Verlegenheit noch Schande über mich gebracht. Allerdings hast du mir auch versprochen, mich nicht zu enttäuschen, aber das würdest du tun, wenn du dich so davonschleichst, als wärst du der Dinge schuldig, die die Klatschbasen über dich verbreiten.“
    „Ich kann diesen Leuten nicht gegenübertreten“, sprach sie leise. „Das ertrage ich nicht.“ Unruhig fuchtelte sie mit den Händen herum, was ihn daran erinnerte, dass sie eben erst ihre Tochter in fremde Hände gegeben hatte. „Ich kann es nicht.“ Für einen winzigen Moment sah sie ihm in die Augen, was ihm genügte, um das Entsetzen wahrzunehmen, das sich dort widerspiegelte.
    „Dann lässt du zu, dass diese Leute dein Leben und das deiner Tochter bestimmen“, hielt er dagegen. „Willst du das?“
    „Wenn wir in den Saal zurückkehren, hast du dann vor, öffentlich zu verkünden, dass du in deiner Hochzeitsnacht das Blut einer Jungfrau vergossen hast? Willst du kundtun, Duncan, dass du der erste Mann warst, mit dem die Robertson-Hure das Bett geteilt hat?“ Ihre Worte hätten forsch klingen sollen, stattdessen hörte sie sich flehentlich an. „Wirst du das machen?“
    Mit ihren Fragen hatte sie ihn geschickt mit dem Rücken an die Wand gelotst. Natürlich konnte er so etwas nicht machen, weil sonst alle Vereinbarungen, Verträge und Verhandlungen hinfällig geworden wären und er alles verwirkt hätte, was er für ihrer beider Clans erreicht hatte. Dennoch musste er etwas unternehmen, und zwar jetzt.
    Er hielt ihr die Hand hin und wartete ab. „Komm.“
    Marian sah ihn an, dann schaute sie die Treppe hinauf, wo sie ihre Tochter zurückgelassen hatte. Sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte, dass in beiden Fällen die Entscheidung bei ihr lag, sie aber für keine von ihnen wirklich bereit war. Er sah, wie sie mit dem Ärmel ihre Tränen wegwischte. Schließlich atmete sie tief durch und nahm seine Hand.
    Wortlos kehrten sie in den Saal zurück, wo sich sofort Schweigen breitmachte, als man sie bemerkte. Er ging mit ihr nach oben auf das Podest und zu dem Platz an der Tafel, auf dem sie zuvor gesessen hatte. Dort unterhielt er sich

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