Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Highlander und die Hure

Highlander und die Hure

Titel: Highlander und die Hure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brisbin
Vom Netzwerk:
behalten und sich von ihrer starken Seite gezeigt, als er es für möglich gehalten hätte. Doch dieser Tränenstrom war so heftig, dass es schien, als würde sie daran vergehen. Überdies schluchzte sie so sehr, als müsste sie ersticken. Während er ihrem Wimmern lauschte, ging ihm durch den Kopf, was sich in den letzten Wochen alles ereignet hatte, und ihm wurde deutlich, wie zutiefst unglücklich sie in Wahrheit sein musste.
    Zugegeben, sie beide fühlten sich zueinander hingezogen, und mit der Zeit konnte sich daraus mehr entwickeln, wenn man ihnen Ruhe ließ. Doch diese Anziehung war missbraucht worden, um sie beide zu einem Handfasting zu zwingen, das keiner von ihnen gewollt hatte. Nach all den Veränderungen, die Marian seit ihrer Ankunft in Dunalastair hatte durchmachen müssen, war es kein Wunder, dass sie irgendwann in Tränen ausbrechen würde.
    Einige Zeit später kam sie wieder zur Ruhe, doch Duncan hielt sie weiter fest, bis er merkte, dass sie eingeschlafen war. Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht, zog die Bettdecke zurecht und ließ sie schlafen. Gerade als er spürte, wie der Schlaf ihn selbst übermannen wollte, wurde leise an die Tür geklopft. Vorsichtig stand Duncan auf, streifte sich das Hemd über und öffnete die Tür einen Spaltbreit.
    „Es geht um das Mädchen, Duncan“, erklärte Glenna ihm. „Die Kleine weint so erbärmlich.“
    „Ich komme gleich.“
    „Wir haben alles versucht, um sie zu beruhigen, weil es ihre erste Nacht hier ist, aber nichts hat bislang geholfen.“
    „Ich weiß, was ihr fehlt.“
    Er folgte Glenna durch die Festung bis zum Kinderzimmer, und noch bevor er den Raum betrat, konnte er das leise Weinen hören, das fast genauso klang wie das ihrer Mutter. Ciara wurde von Peigi in den Armen gehalten, die das Kind sanft hin und her wiegte und leise auf es einredete. Als die Kleine ihn entdeckte, hob sie den Kopf und hörte auf zu weinen.
    „Duncan“, sagte sie und streckte ihm die kleinen Arme entgegen. Er nahm Ciara von Peigis Schoß und drückte sie an sich.
    „Ganz ruhig, mein Schatz“, murmelte er und rieb ihr beruhigend über den Rücken. „Was ist denn los?“
    „Ich mag nicht hier sein, Duncan. Ich will zu meiner Mama“, flüsterte Ciara ihm zu und brachte ihn mit ihrer Art zum Lächeln.
    „Na, dann komm mit, ich bringe dich zu ihr.“
    Er nickte den Frauen zu und trug Ciara durch die im Dunkeln liegende Feste zurück zu seinen Gemächern. Marian hatte sich in der Zwischenzeit nicht gerührt, also hob er die Kleine über sie und legte sie vor ihr aufs Bett. Ciara drückte sich sofort an ihre Mutter, die im Schlaf den Namen ihrer Tochter murmelte.
    Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass beide gut zugedeckt waren, verließ Duncan den Raum und ging die Treppe hinauf, bis er auf dem Turm angelangt war. Von dort folgte er dem Verlauf der Wehrgänge rings um die Burg, grüßte die Männer, die Wache hielten, und unterhielt sich mit ihnen, um zu erfahren, was sich im Clan ereignet hatte, während er durchs Land gereist war. Einige Kinder waren zur Welt gekommen, einer der ältesten Dorfbewohner war verstorben, und Pater Micheil hatte zwei Paare getraut.
    Als er auf dem Laufenden war, folgte er weiter den Wehrgängen, und nach einer Weile drehte er außerhalb der Festung seine Runden. Da er keinen Schlaf finden konnte, machte er sich stattdessen Gedanken darüber, wie er Connor seine Situation erklären sollte. Da der sich am Abend ohne zu zögern hinter Marian gestellt hatte, schuldete Duncan ihm zumindest eine ehrliche Schilderung aller Begebenheiten, die sich zugetragen hatten; und er sollte ihm auch sagen, was er zu unternehmen gedachte, um den Clan vor den Folgen irgendwelcher Ränke zu bewahren.
    Die ganze Nacht hindurch war er unterwegs, dachte angestrengt nach, formulierte Erklärungen und verwarf sie wieder, immer darauf bedacht, das Richtige zu tun. Auch als die Sonne am nächsten Morgen hinter dem Horizont hervorkam, war er immer noch auf rastloser Wanderschaft.

14. KAPITEL
    Ein leises Klopfen holte Marian aus dem Schlaf, die von zwei Dingen überrascht wurde. Zum einen stand die Sonne hoch am Himmel, zum anderen teilte sie das Bett nicht mit ihrem Ehemann, sondern mit ihrer Tochter, die in ihren Armen lag. Vorsichtig stand sie auf, legte sich eine Decke um und öffnete die Tür einen Spaltbreit, um zu sehen, wer da etwas von ihr wollte.
    „Guten Morgen“, wurde sie von einer gut gelaunten jungen Frau begrüßt. „Mein Name ist Cora,

Weitere Kostenlose Bücher