Highlander und die Hure
Spielsachen und ihre neue Spielkameradin zu verlassen. Lächelnd sah Margriet sie an. „Ciara kann bei uns bleiben und spielen, wenn du möchtest“, schlug sie vor. „Es würde mir nichts ausmachen.“
„Mama, darf ich?“ Aufgeregt sprang das Mädchen auf, rannte zu ihr und verkrallte sich in Marians Röcken, während es flüsterte: „Darf ich? Bitte, Mama!“
„Nur wenn du mir versprichst, das zu tun, was die Dame dir sagt.“ Marian strich zärtlich über den Kopf der Kleinen.
Ciara hüpfte voller Freude auf der Stelle. „Das mache ich ganz bestimmt, Mama. Versprochen!“ Dann rannte sie zurück zu dem anderen Mädchen und war von einem Moment auf den anderen wieder völlig in ihr Spiel vertieft, wie nur Kinder es können.
„Wenn irgendetwas sein sollte, weiß ich schon, wie ich dich finden kann, Marian. Mach dir um sie keine Sorgen“, antwortete Margriet auf ihre unausgesprochenen Bedenken.
Sie nickte nur, dann folgte sie Jocelyn nach draußen, die sie ins Erdgeschoss und dort durch die Küche ins Freie führte. Dabei versuchte sie, keine Notiz davon zu nehmen, dass jeder kurz innehielt, sobald sie vorbeiging. Immerhin war sie neu im Clan, in der Festung und im Dorf, und sie hätte das Interesse der Leute auch geweckt, wenn die ihren Namen und ihren Ruf nicht gekannt hätten. Aber sie wussten darum …
Fortwährend zeigte Jocelyn auf Dinge und Leute, die Marian sich einprägen sollte, also achtete sie sehr genau darauf, was ihr gesagt wurde. Dem Koch versprach sie, später noch einmal zu ihm zu kommen, um mit ihm über die Kräuter zu reden, die er vorzugsweise verwendete, und der Steward wollte ihr sagen, was im Haushalt vor allem benötigt wurde. Gerade begann sie zu befürchten, dass die Anforderungen an sie ihre Fähigkeiten übersteigen würden, da versicherte Jocelyn ihr, dass verschiedene Dorfbewohner ihre eigenen Kräutergärten hatten und ihren Teil zu dem beisteuerten, was der Clan benötigte.
Sie betraten eine umzäunte Parzelle, und Marian verschaffte sich sofort einen Eindruck von dem Garten, gegen den sich der Kräutergarten hinter ihrem Cottage winzig ausnahm. An vielen Stellen war das Grün gewuchert, andere Abschnitte wirkten gepflegt, wieder andere deutlich vernachlässigt. Sie ging ein Mal am Rand entlang, dann schritt sie Gang für Gang ab, um eine Bestandsaufnahme davon zu machen, was in einem guten, einem schlechten oder in einem erbärmlichen Zustand war. Ihrer Miene musste ihr Urteil sehr deutlich anzusehen sein, denn als sie den Kopf hob, bemerkte sie Jocelyns besorgten Blick.
„Ist es wirklich so schlimm, Marian? Wärst du zu Beginn des Sommers hergekommen, dann hättest du alles in einem viel besseren Zustand vorgefunden – mich im Übrigen auch“, fügte Jocelyn hinzu und legte lachend eine Hand auf ihren Bauch. „Wo sollen wir anfangen?“
„Wo soll ich anfangen?“, korrigierte Marian sie. „Wenn dein Mann dir untersagt hat, im Garten zu arbeiten, wird er bestimmt nicht erfreut sein, wenn du es dann doch tust.“
„Ach, das ist so albern von ihm“, murmelte sie. „Komm, zeig mir, wo du anfangen würdest.“
Sie gingen einen Weg entlang, bis sie eine der schlimmsten Stellen erreicht hatten. „Ich muss hier Ordnung schaffen, damit ich feststellen kann, wo Neues wächst und was ich entfernen kann.“
Jocelyn brachte ihr einen kleinen Spaten, und gleich darauf kniete Marian auf dem Boden, wo sie sich schnell ganz in ihrer Arbeit verlor. Von Jocelyn bekam sie immer wieder Anweisungen und Vorschläge, und irgendwann kniete die neben ihr auf der Erde und zupfte Blätter ab, die das Wachstum der Pflanze behinderten. Marian nahm davon überhaupt nichts wahr, bis Jocelyn auf einmal vor Schreck aufschrie, da sie von Connor energisch, aber dennoch mit großer Fürsorge hochgezogen wurde. Sie lehnte sich nach hinten und sah, wie der Laird seine Frau festhielt, die Arme um sie gelegt.
„Jocelyn, du sollst diese Arbeit nicht machen“, knurrte Connor.
Marian richtete sich auf und begann sich zu verbeugen, während sie überlegte, wie sie den Zorn von seiner Ehefrau auf sich lenken konnte, doch noch bevor sie auch nur ein Wort herausgebracht hatte, schüttelte er den Kopf.
„Nein, Marian. Komm nicht auf die Idee, dich einzumischen“, sagte er und schaute sie beide finster an. Als sie schon fürchtete, sich zum unerwünschten Gast gemacht zu haben, reagierte er abermals mit einem Kopfschütteln. „Hör auf, dich vor mir zu verbeugen. Diese Geste will ich nur
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