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Highschool der Vampire

Highschool der Vampire

Titel: Highschool der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Rees
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nanderzureißen. Sie inhalierten die W ü r m e r und hol ten sich dann Nachschub.
    »Bitte schön«, sagte Justin und gab mir eine eigene Tüte. »Das ist alles.«
    Es fühlte sich merkwürdig an, als ich meinen ersten Schwung Tubifexwürmer herauszog. Sie waren kalt, glit schig und schlaff. Sie bewegten sich erst, als sie im Wasser waren. U n d dann waren die Segelflosser hinter ihnen her.
    Als wir fertig waren, waren es auch die Segelflosser in ihren Aquarien. Sie schwammen hin und her und hielten nach weiteren W ü r m e r n Ausschau. Wenn man in diese Aquarien blickte, war das so, als würde man lebende wis senschaftliche Schaubilder betrachten: Fische kurz vor der Fressorgie. Fische während der Fressorgie. Fische nach der Fressorgie.
    Einer nach dem anderen, in fast perfekter Reihenfolge, hörten die Segelflosser zu fressen auf und kamen zur Ru he. Bald ließen sie sich wieder in ihren Aquarien auf und ab treiben, wie die Kids in den Fluren der Vlad Dracul.
    Vampire? Was um Himmels willen fiel mir eigentlich ein, mit Vampiren abzuhängen? Selbst wenn jedes ein zelne Wort von Justin stimmte und egal wie nett sie auch waren, wenn sie einen mochten — kam nicht irgendwann der Moment, wo sie Blut trinken mussten? Was passierte dann? Was tat Justin? Oder Ileana?

    Ich muss ganz schön geschockt ausgesehen haben, denn Justin fragte: »Alles okay mit dir? Du siehst ziemlich blass aus.«
    »Ja, mir geht's gut«, antwortete ich. »Ich hab bloß noch nie Fische gefuttert.«
    Justin sagte: »Schon okay, Cody. Es ist ganz anders.
    Zumindest heutzutage.«
    Es war, als könne er meine Gedanken lesen. War das noch so eine Fähigkeit von Vampiren?
    »Wenn du es wissen möchtest«, fuhr Justin leise fort,
    »wir kaufen es hauptsächlich ein. Jeweils einen halben Li ter. Es kommt teuer, aber wir müssen es haben. Für uns ist es wie Luft.«
    »Was passiert, wenn ihr es nicht bekommt?«, fragte ich.
    »Wir sterben.«
    »Ich dachte immer, ihr wärt unsterblich«, sagte ich.
    »Und wo ist dann mein Vater?«, brach es bitter aus Jus tin heraus. »Wir sterben genau wie ihr. Wir können sehr viel länger leben, wir sind stärker und können unsere Gestalt verändern - einige von uns —, aber wenn einer von uns von einem Laster erwischt wird oder sich eine Krankheit einfängt, dann stirbt er.«
    »Ist deinem Vater so was zugestoßen? Falls du es mir erzählen magst«, sagte ich.
    Justin zuckte mit den Achseln. »Er wurde bei einem Einsatz der Sondereinheiten im Ausland getötet. Er ge hörte einem Spähtrupp an, der nur in der Nacht operier te und aus Jenti-Freiwilligen bestand. Alles ganz geheim.

    So geheim, dass er von den eigenen Leuten niederge schossen wurde. Sie wussten nicht, was er war. Offiziell ist das natürlich nie passiert.«
    »O Mann, das tut mir leid«, sagte ich und es stimmte.
    »Meine Mutter bekommt von der Armee eine Hinter bliebenenrente«, sagte Justin. »Und das Haus gehört uns.
    Seit Jahrhunderten. Aber das ist so ziemlich alles, was wir haben. Man verdient mit Klavierstunden nicht besonders viel Geld in N e w Sodom.«
    »Ich hatte schon angefangen zu glauben, dass ihr alle reich seid«, meinte ich.
    »Die meisten Jenti hier sind es«, erwiderte Justin.
    Urplötzlich wurde mir etwas Schreckliches klar. »Jus tin, du hast noch nie jemanden mit nach Hause gebracht, nicht wahr?«
    Nach einem Moment kam seine Antwort: »Nö. Ich meine, außer Ileana. Wir sind irgendwie zusammen aufgewachsen. Sie hat früher nebenan gewohnt. Wir haben Sandkuchen gebacken und so Zeug. Aber du weißt ja, wie es ist. Wir sind keine kleinen Kinder mehr und sie hat nach der Schule immer einen Haufen zu tun.«
    Ja, ich wusste, wie das war, wenn man keine Freunde hat. Ich dachte an Justin, wie er zur Schule ging und um die Noten bettelte, die ich umsonst haben konnte, und wie er in ein Zimmer voller Fische als einziger Gesellschaft nach Hause kam. Z u m ersten Mal seit langem tat mir jemand anders außer mir selbst leid.

    »Weißt du was, Justin?«, sagte ich. »Du bist ganz schön cool.«
    »Danke«, erwiderte er.
    Unter uns verstummte die Musik. »Auf geht's«, sagte er. »Ich stelle dich meiner Mutter vor.«
    Als wir die Treppe hinuntergingen, trafen wir Mrs Warrener, die mit ihrer Schülerin gerade aus dem Mu sikzimmer kam.
    Es war Ileana.
    »Oh, hallo«, sagte Ileana, als sie uns sah. »Das ist eine Überraschung.«
    »Justin zeigt mir seine Fische«, sagte ich. Schon bei ihrem bloßen Anblick spürte ich eine Art

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