Highschool der Vampire
glaube, das können wir nicht«, sagte er.
Ich hob den Kopf. »Du meinst, du willst nach Kalifor nien zurück?«
»Es ist auch mein Zuhause.« Er seufzte. »Jeden Morgen wenn ich aufstehe und aus dem Fenster blicke und im Hof diesen widerlichen Schnee sehe, würde ich mich am liebsten umbringen.«
»Warum gehen wir dann nicht zurück?«, fragte ich.
»Wegen meiner Karriere«, sagte Dad. »Ich war in Ka lifornien in einer Sackgasse angekommen. Du weißt, dass ich bei Billings, Billings und Billings nicht glücklich war, aber du weißt nicht alles über die Gründe. Es war nicht nur deshalb, weil sie mich nicht befördern wollten.
Sie erzählten auch anderen Firmen, ich sei nicht so gut, wie ich scheine. Sie verbreiteten Lügen über mich, um alle anderen davon abzuhalten, mich abzuwerben.«
Ich konnte nicht glauben, dass Erwachsene so etwas tun würden. Dann fiel mir Horvath ein.
»Also schrieb ich an ein paar Freunde hier in Massa chusetts«, sagte er. »Du weißt ja, dass ich in diesem Bun desstaat Jura studiert habe. Ich bekam ihre Unterstützung und wurde in Massachusetts als Anwalt vor Gericht zu gelassen. Du weißt, was das bedeutet?«
»Es bedeutet, dass du die Zulassungsprüfung zum An walt nicht machen musstest«, sagte ich.
Dad nickte. »Ein Gefallen, den sie mir erwiesen. U n d Leach, Swindol und Twist haben mich so aufgenom men.« Er schnippte mit den Fingern. »Jetzt habe ich end lich die Chance, jene Art Anwalt zu sein, der ich sein wollte, als ich mich drei Jahre lang durchs Jurastudium quälte. Und es ist, was auch nicht nebensächlich ist, eine Chance, deiner Mutter und dir eine bedeutend höhere Lebensqualität zu bieten, als wir je zuvor hatten.«
»Von welcher Lebensqualität redest du?«, sagte ich.
»Du bist nicht glücklich. Ich bin nicht glücklich. Und Mom bestimmt auch nicht.«
»Ich rede von Dingen wie diesem Haus«, meinte Dad.
»Du magst es, nicht wahr?«
»Es ist okay«, gab ich zurück. »Aber jedes Mal wenn du nach draußen gehst, bist du noch immer in Massachu setts.«
»Ich weiß, dass es dir hier nicht gefällt«, sagte Dad.
»Aber denk dran: Du musst nicht für immer hierbleiben.
Wenn du in etwas mehr als drei Jahren mit der High school fertig bist, hast du die Möglichkeit, an ein College irgendwo zu Hause zu gehen. Ich nehme an, deine No ten an der Vlad werden so gut sein wie die aller anderen.
Und was deine Mutter und mich betrifft - wir haben einander und ich habe meine Arbeit, die mich, ob du es glaubst oder nicht, sehr befriedigt. In ein paar Jahren, wenn ich einige wirklich gute Fälle gewinne, kehren wir vielleicht wieder zurück. Vielleicht können wir uns so gar früher zur R u h e setzen. Es ist unglaublich, wie viel bei Leach, Swindol und Twist zu tun ist.«
Mir wurde zum ersten Mal bewusst, wie verschieden mein Vater und ich waren. Mir wäre ein Leben angefüllt mit Dingen nie wichtig genug, um dafür mich und meine ganze Familie unglücklich zu machen. U n d ich war mir ziemlich sicher, dass ich, wenn ich ein Kind hätte, herausfinden würde wollen, was mit ihm nicht stimmt, statt von mir selbst zu reden, wie er es gerade tat.
Aber Dad war eben Dad. Er war er und konnte nicht aus seiner Haut heraus. Zumindest mir gegenüber nicht. Das war schlimm. Doch es war bloß eine Katastrophe mehr auf meiner Liste.
»Also, wenn es in der Schule irgendwelche Probleme gibt, kann ich vielleicht helfen«, sagte Dad. »Möchtest du, dass ich mit Horvath rede?«
»Nö«, sagte ich und stand auf. »Ich denke, ich mach mich zum Gehen fertig.«
Also ging mein Körper am Freitag zur Schule. Er saß im Unterricht und ich glaube, er schrieb sogar mit. Er aß zu Mittag und rannte in Turnen herum. Er ignorierte Ileana und sprach ein paarmal mit Justin. Aber ich war nicht dort. Ich weiß nicht, wo ich war.
Schließlich ging ich in die Schwimmhalle. Ich war al lein dort, aber was soll's. Ich war überall allein. Ich dach te nicht darüber nach, wo die anderen Pfähler sich auf hielten.
Als ich aus dem Umkleideraum kam, riss es mir den Boden unter den Füßen weg und als Nächstes versetzte Barzini mir einen Tritt. Er hatte dabei seine Schuhe an.
Während ich versuchte aufzustehen, bemerkte ich, dass Louis Lapierre und Brian Blatt ein Stück durchsich tige Angelschnur in Knöchelhöhe hielten. Natürlich lachten sie.
»Stell dir vor, Stoker«, sagte Barzini. »Horvath hat einen anderen Gadjo gefunden! Meinen Bruder. Er fängt Montag an.«
Er trat mich in die
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