Highschool der Vampire
habe daher beschlossen Sie von der Schule zu verweisen. Es wird Ihnen nie wie der gestattet sein, an die Vlad Dracul zurückzukehren.«
Justin wurde weiß.
»Einen Augenblick«, sagte ich. »Diese drei Typen ha ben mich überfallen. Barzini hat versucht mich zu Brei zu schlagen, während die beiden anderen mich festhiel ten. Wollen Sie damit sagen, dass Justin sie hätte machen lassen sollen?«
»Es reicht!«, brüllte Horvath mich an. Er zielte mit dem Finger auf meine Nase. Er hatte sehr lange Finger und die Nägel waren spitz zugefeilt. »Sie werden -«
Aber ich erfuhr nie, was ich tun würde, denn in die sem Augenblick hob Charon den Kopf. Das war alles - er hob den Kopf und sah Horvath an. Aber Horvath hörte auf zu reden. Ich meine — er hörte auf mit mir zu reden.
Stattdessen begann er eine einseitige Unterhaltung mit Charon.
»Ihr versteht das nicht«, sagte er zu dem Wolf. »Es ist nicht so einfach, wie sie behaupten.«
Es herrschte Schweigen. Aber es war so, als würde in diesem Schweigen etwas vor sich gehen.
»Ich bin nicht unehrenhaft. Ich schütze die Schule«, sagte Horvath.
Schweigen. Charons große gelbe Augen waren wei terhin auf Horvath geheftet.
»Nein. Das werde ich nicht«, sagte Horvath.
Noch mehr Schweigen und noch mehr Augen.
»Das werde ich nicht tun.«
Etwas in Charons Gesicht veränderte sich. Es sah nicht aus wie eine Drohung, jedenfalls nicht mehr als sonst.
Der Ausdruck erinnerte mich an die Art, wie Charon mich bei unserer allerersten Begegnung angesehen hatte.
Irgendwie gelangweilt und verächtlich.
Auch Horvath sah es.
»Sehr wohl«, sagte er. Und er wandte sich wieder an mich und Justin. »Es sieht so aus, als ob gewisse Punkte doch für Sie sprächen«, meinte er. »Aufjeden Fall ist nie mandem gedient, wenn Sie bestraft werden. Der Scha den ist schon geschehen. Sie können gehen.«
Charons Schwanz schlug auf den Boden und es klang wie das Klopfen eines Hammers.
Horvath erhob sich. Er atmete tief durch und schloss die Augen. »Es könnte sein, dass ich mich in meiner Be sorgnis um die Schule ein wenig vorschnell geäußert habe.
Wenn das so ist...«, er schluckte, »entschuldige ich mich.«
Charons Kopf sank wieder zu Boden. Er schloss ein Auge.
Justin ging vor mir hinaus und hielt sich so gerade wie ein Lineal.
Das eine offene Auge von Charon begegnete meinen.
Ich tat das Jentimäßigste, was mir einfiel: Ich verbeugte mich.
Das große gelbe Auge schloss sich und öffnete sich dann wieder.
Ich würde nicht schwören, dass es ein Zwinkern war.
Aber andererseits kann es nichts anderes gewesen sein.
Der Sprung ins kalte Wasser
Wenn ihr glaubt, Tracy, Falbo und Pyrek vermissten Bar zini, Blatt und Lapierre, dann liegt ihr falsch. Es stellte sich heraus, dass die Pfähler sich nicht ausstehen konn ten. Sie waren tatsächlich froh, dass die drei weg waren.
»Barzini und die anderen waren die fiesesten Typen in der ganzen Mannschaft, Elliot«, sagte Tracy an diesem Nachmittag zu mir. »Nach dir natürlich.«
»He, Elliot, sorg dafür, dass Tracy auch rausgeschmis sen wird«, sagte Falbo. »Er ist echt scheiße.«
Tracy erwiderte, in Wirklichkeit sei Falbo echt scheiße, und sie diskutierten das aus, während ich meine Bade hose anzog.
Underskinker kam aus seinem Büro und warf mir einen giftigen Blick zu.
»In meiner Mannschaft erlaub ich keine Prügeleien nich«, sagte er.
»Justin Warrener auch nicht«, gab ich zurück.
»Wer?«
»Das ist der Junge, der die Prügelei beendet hat. Die Prügelei in Ihrer Mannschaft«, sagte ich. »Sie sollten ihn einmal treffen.«
»Hab keine Lust nich, jemals wieder nen verdammten Vampir zu treffen«, erwiderte Underskinker.
»Sie ziehen es vor, Jenti genannt zu werden«, sagte ich.
»Vampir ist eine Art Beleidigung. Macht sie böse. Sie sollten sich vorsehen, Trainer.«
»Keine Prügeleien in der Mannschaft!«, brüllte Un derskinker und zockelte hinter mir her.
»Okay, ihr Flaschen, Folgendes«, sagte er dann. »Wir müss'n noch drei Jungs für diese Mannschaft finden, und zwar innerhalb von ner Woche. Ich will, dass ihr raus geht und sie findet. Sonst...« Er hielt inne. Ich glaube, er versuchte sich ein Leben ohne seinen Drehstuhl und seine Kiste Bier vorzustellen. »Sonst wird was Schlimmes passiern.«
Er überließ es uns, daraus schlau zu werden, und schlurfte Richtung Büro zurück.
»Himmel, wieso müssen wir das machen?«, be schwerte sich Falbo.
»Weil sie es nicht schaffen«, sagte ich.
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