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Hilf mir, liebes Hausgespenst!

Hilf mir, liebes Hausgespenst!

Titel: Hilf mir, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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folgte er ihr wie ein Lämmchen. Sie merkte sofort, daß Amadeus ihr half und mußte lachen, erleichtert darüber, daß er hier draußen war und nicht etwa drinnen Gaby neckte.
    „Mensch, du hast ja ’ne Kraft!“ sagte Peter, wider Willen beeindruckt.
    „Ich hab den ganzen Morgen an der Jauchegrube geschaufelt, das gibt Muskeln!“
    „Nicht schlecht.“
    „Ihr solltet den Kahn Kahn sein lassen und uns lieber helfen. Später kümmert sich Vati dann bestimmt auch um den Kahn.“
    „Ist es das, was du mir sagen wolltest?“
    „Nein.“ Gaby zog, mit Hilfe von Amadeus, Peter noch ein Stück weiter fort und tuschelte: „Gaby muß fort. Amadeus will sie nicht im Haus haben. Er stellt wieder mal tolle Sachen an. Wenn sie nicht rasch abzieht, bekommt sie was spitz!“
    „Und was soll ich dabei tun?“
    „Sie zur S-Bahn-Station begleiten.“
    „Warum ich?“
    „Weil du ihren Koffer auf dein Rad packen kannst, er ist nämlich ziemlich schwer.“
    „Und warum kannst du das nicht selber tun? Es ist doch schließlich deine Freundin!“
    „Weil ich ihr nicht immer wieder die Hucke vollügen will! Du brauchst nicht mit ihr zu reden, ihr nichts zu erklären... Bloß wenn sie dich fragt, ob du das wirklich mit der Schaufel gemacht hast…“
    „Was?“
    „Gegraben, ohne daß man dich sieht…“
    „Aber das kann man doch gar nicht!“
    „Amadeus kann!“
    „Ach so.“
    „Dann mußt du ihr sagen, daß du es gewesen wärst... zum Spaß! Das genügt. Normalerweise redest du ja sowieso kaum was mit ihr.“
    „Also ich weiß nicht...“
    „Nun mach schon!“ Monika und Amadeus gaben Peter einen so kräftigen Stoß, daß er ein paar Meter weiter flog, ehe er begriff, was mit ihm geschah.
    „Ich muß nur rasch was erledigen, Schorschi“, rief er seinem Freund zu, „bin gleich wieder da.“ Er trabte in Richtung Haus davon.
    „Das wäre geschafft.“ Monika atmete tief durch und überlegte, was als nächstes zu tun war.
    „Du springst ganz schön mit deinem Bruder um“, sagte Georg; er hockte immer noch neben dem Kahn und pulte Stücke aus dem morschen Holz.
    „Findest du?“
    „Unbedingt. So könntest du mit mir nicht umspringen.“
    „Ich habe auch nicht die Absicht.“
    Georg war ein schlanker, braunhaariger Junge, einen guten Kopf größer als Peter und ein paar Zentimeter breiter in den Schultern, und Monika war wirklich noch nie auf den Gedanken gekommen, sich mit ihm anzulegen.

    Langsam richtete er sich auf. „Wenn meine Schwester mir so käme, weißt du, was ich dann tun würde?“
    „Keine Ahnung!“
    „Dann paß mal auf!“
    Monika bekam es mit der Angst zu tun. Sie wäre am liebsten auf und davon gerannt. Aber diesen Triumph wollte sie Georg nicht gönnen. Sie wollte sich nicht einschüchtern lassen. Lieber Amadeus, steh mir bei! dachte sie.
    Georg packte ihr Handgelenk und versuchte, ihr den Arm zu verdrehen. Im gleichen Augenblick gab Monika ihm einen Tritt gegen das Schienbein, und weil Amadeus mit ihr zutrat, heulte Georg auf vor Schmerz, ließ Monika los und sprang zurück.
    Monika lächelte ungerührt. „Das kommt davon! Schreib’s dir hinter die Ohren. Und denk daran, wenn du dich das nächste Mal wieder an deiner Schwester vergreifen willst.“
    „Biest!“ schrie Georg wutentbrannt.
    „Wer hat denn angefangen?“ Stolzerhobenen Hauptes schlenderte Monika von dannen; sie war ganz sicher, daß Georg es nicht wagen würde, sie von hinten anzugreifen, und wenn, würde sich Amadeus schon was einfallen lassen.
    Es war anstrengend, aber auch recht nützlich, ein Gespenst zum Freund zu haben!

Wenn gute Reden sie begleiten...

    Nach dem Abzug von Gaby atmete die ganze Familie auf, Monika allerdings mit schlechtem Gewissen. Ein Rest von Unbehagen blieb bei ihr zurück. Sie hatte das Gefühl, Gaby nicht sehr anständig behandelt zu haben, aber sie wußte auch nachträglich nicht, was sie anders hätte machen können.
    Georg blieb zum Mittagessen, und Frau Schmidt lud auch Ingrid ein. Aber Ingrid erklärte, unbedingt pünktlich zu Hause sein zu müssen, versprach aber am Nachmittag wieder zu kommen.
    Das tat sie auch wirklich, und da auch die Jungen sich herabließen, beim Ausheben der Jauchegrube zu helfen, wurde sie wirklich bis zum Abend fertig. Es war ein tüchtiges Stück Arbeit gewesen.
    Als Monika in ihr Bett kletterte, sagte sie laut: „Amadeus, sei mir nicht böse, heute nacht bin ich für kein Gespräch zu haben. Nimm’s mir bitte nicht übel. Ich mag dich wirklich, und ich bin dir

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