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Hilf mir, liebes Hausgespenst!

Hilf mir, liebes Hausgespenst!

Titel: Hilf mir, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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überflüssigerweise.
    „Aber wozu? Du bist doch gerade erst gekommen!“
    „Glaubst du, ich bleibe in einem Haus, in dem es spukt!?“
    „Nun halt aber mal die Luft an!“
    Gaby fuhr herum. „Ich mag ja eine halbe Portion sein, wie ihr immer sagt! Aber blöd bin ich bestimmt nicht! Und was ich mit eigenen Augen gesehen habe, das habe ich gesehen!“ Monika ließ sich auf die Gartenliege sinken, auf der sie selber übernachtet hatte. „Was, um Himmels willen, willst du gesehen haben?“
    „Die Schaufel! Die Schaufel, die sich von selbst bewegt hat!“
    „Aber Gaby! Das war doch ein Witz!“
    „Hör auf, mich für dumm zu verkaufen!“ c-1 „Gaby, es war nur ein Witz, ich schwöre es dir! Du kennst doch meinen Bruder! Seit wir hier draußen wohnen, denkt er sich solche Sachen aus!“
    „Das ist nicht wahr!“ Gaby protestierte, aber schon klang Unsicherheit aus ihrer Stimme. „Wie soll er denn das gemacht haben?“
    „Er ist in die Grube gesprungen“, schwindelte Monika bedenkenlos, „als wir nicht hingesehen haben. Er hat sich gebückt und den Stiel in der Mitte angefaßt! Wir haben immer nur das Blatt und den Griff gesehen, denk nach! Er hat aber die Schaufel von der Mitte her bewegt!“
    Das klang einleuchtend, Gaby war beeindruckt. „Ist das wahr?“
    „Aber ja! Wärst du geblieben, hättest du Peter aus der Grube klettern sehen.“
    Jetzt ließ Gaby sich neben ihren Koffer auf das Bett sinken. „Dann habe ich mich wohl sehr albern benommen.“
    „Ach was! Es sah ja wirklich sehr...“, Monika suchte nach dem passenden Wort, „…merkwürdig aus. Und du konntest ja nicht wissen, daß es Peter war.“
    Gaby begann zu weinen.
    Monika stand auf, setzte sich neben sie und legte den Arm um ihre schmalen Schultern. „Na, na, na, was hast du denn?“ fragte sie mitfühlend und kam sich dabei wie eine Verräterin vor.
    „Ich bin so unglücklich!“
    „Aber warum denn?“
    „Weil du dir nichts mehr aus mir machst! Ich war doch immer deine beste Freundin, und jetzt ist Ingrid dir lieber als ich!“
    „Ist ja gar nicht wahr!“
    „Aber irgend etwas steht zwischen uns, nein, mach mir nichts vor, ich spür es ganz deutlich!“
    Monika atmete tief durch. „Was zwischen uns steht, ist Folgendes: Ich möchte so rasch wie möglich den Stall fertig kriegen. Ich habe Herrn Schmücket versprochen, daß Bodo Anfang Juni bei uns einziehen kann. Du weißt selber, wie er hustet. Er braucht einfach Erholung!“
    „Und ich kann dir nicht helfen!“
    „Eben! Du hast nicht genug Kraft, richtig zu arbeiten, und dazu möchtest du noch unterhalten werden... ich sag dir, wie’s ist! Und das geht mir einfach ein bißchen auf die Nerven.“
    „Ich soll also abreisen?“ fragte Gaby kläglich.
    „Nein, das sollst du nicht!“ widersprach Monika. „Aber ich habe das Gefühl, daß es dir im Moment bei uns nicht gefällt... nicht gefallen kann. Was hast du schon davon, uns dauernd bei der Arbeit zuzusehen?“
    „Ich könnte euch Erfrischungen bringen und so was.“
    Das stimmte zwar, aber Monika erlitt einen gelinden Schock bei der bloßen Vorstellung, Gaby könnte sich zum Bleiben entschließen, und sie müßte weiter zwischen ihr und Amadeus lavieren. „Du hast gesehen, das macht doch meine Mutter“, erklärte sie rasch, „nein, wirklich, Gaby, es war eine dumme Idee von mir, dich gerade jetzt einzuladen! Komm wieder, wenn Bodo da und alles fertig ist! Dann werden wir eine schöne Zeit miteinander haben!“
    Gaby sah sie von der Seite an. „Meinst du?“
    „Aber sicher! Wir haben uns doch immer gut verstanden. Das kann sich doch nicht geändert haben!“ Und während sie das sagte, wußte Monika sehr gut, daß das nicht stimmte: Gaby und sie hatten sich durch die Trennung auseinandergelebt. Es kam ihr selber unfaßlich vor, und dennoch war es die Wahrheit. Aber die wollte sie Gaby nicht auf die Nase binden, um sie nicht noch unglücklicher zu machen. Sie würde es schon über kurz oder lang von selber erkennen.
    „Meine Eltern... die sind gar nicht gefaßt darauf, daß ich schon zurückkomme!“
    Das war ein Argument, das bei Monika zog. Sie war nahe daran, nachzugeben und sich damit einverstanden zu erklären, daß Gaby blieb, als sie sah, wie hinter dem Rücken der Freundin ihre Pullis und Höschen, hübsch gestapelt, in den Koffer flogen und sich sanft niederließen.
    Amadeus! hätte sie beinahe geschrien, aber sie biß sich auf die Lippen, konnte aber nicht verhindern, daß sie vor Schreck einen roten Kopf

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