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Hilfe! Gaby in Gefahr!

Hilfe! Gaby in Gefahr!

Titel: Hilfe! Gaby in Gefahr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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du Peter Carsten?“
    O weh! dachte Tim und nickte.
    Der Brief trug keinen Absender,
nur die Maschine-geschriebene Anschrift: Herrn Peter Carsten.
    „Wer hat den Brief gebracht?“
    „Das weiß ich nicht. Aber da
kommt mein Kollege.“
    Der andere Portier war ein
älterer Herr mit Silberhaar und Adlerprofil.
    „Ein Junge hat ihn vorhin
gebracht“, erklärte er Tim. „Er sagte, Herr Carsten werde sich hier melden. Ich
dachte, ein neuer Gast — obwohl uns keine diesbezügliche Anmeldung vorliegt.
Möchten Sie ein Zimmer?“
    „Ich fühle mich geehrt durch
das Sie“, erwiderte Tim. „Aber ich bin erst 14. Ein Zimmer brauche ich nicht.
Man hat mich telefonisch herbestellt. Es geht um eine ziemlich schlimme Sache.
Entsinnen Sie sich an den Jungen? Klein, groß? Wie sah er aus?“
    „So groß.“ Der Portier hielt
die Hand neben seine Hüfte. „Acht Jahre, würde ich sagen. Der Junge wohnt in
einem der Häuser dort drüben. Ich kenne ihn vom Sehen.“
    Tim bedankte sich und ging
hinaus. Dort öffnete er den Brief.
    Ein gefalteter Bogen.
    Er enthielt ein einziges Wort,
fett mit Filzstift geschrieben: BLÖDMANN!
    Tim verstaute den Brief in der
Brusttasche.
    Mistkerl! dachte er. Macht sich
lustig über mich. Also war die Falle nicht ernst gemeint. Er treibt sein
Spielchen mit uns. Und er ist in der Nähe. Er beobachtet. Er wußte, daß ich bei
Glockners bin. Und wie ich reagieren würde. Eins zu null für dich, Triebi. Aber
das Spiel geht weiter.
    Als er aufs Rad stieg, sah er
den Jungen.
    Er mochte acht sein. Blonder
Wuschelkopf. Das Rollerbrett donnerte wie eine Lawine, als der Junge damit über
das Kopfsteinpflaster preschte. Ein hüpfendes, springendes Skateboard. Aber der
Knabe war unglaublich gelenkig und federte alle Hindernisse ab. Am Bordstein
stoppte er.
    Tim hielt neben ihm.
    „Kein guter Boden dafür“, sagte
der TKKG-Häuptling. „Wieso? Asphalt ist langweilig. Das hier ist wie
Wellenreiten.“
    „Nimmst du keine Knieschützer?“
    „Nöh. Wenn ich falle — dann auf
die Hände.“ Er zeigte die Innenflächen, die ziemlich vernarbt aussahen. „Aber
neuerdings falle ich nicht mehr.“
    „Starke Leistung“, nickte Tim.
„Hast du vorhin den Brief im Hotel abgegeben?“
    „Ja, für einen Peter Carsten.
Bist du das?“
    „Erraten. Und wer hat dir den
Brief gegeben?“
    „Ein Mann. Ich sollte ihn dort
hinbringen und dazu sagen, daß du kommst. Fünf Mark hat er mir gegeben.“
    „Weißt du noch, wie der Mann
aussah?“
    „Klar.“
    „Sagst du’s mir?“
    Der Knirps musterte Tim mit
schlauem Blick.
    „In den Kriminalfilmen wird man
dafür bezahlt. Hast du zwei Mark? Ich will mal Geschäftsmann werden.“
    „Du wirst sicherlich ein
knallharter“, sagte Tim und nahm das Geld aus dem Portemonnaie.
    Gleichzeitig holte er die
Phantomzeichnung, die er ausgeschnitten und in ein Kuvert gesteckt hatte, aus
der Brusttasche. „War’s der?“
    Der Knirps pfiff durch eine
Zahnlücke.
    „Wird er gesucht?“
    „Du könntest Hellseher werden,
Waldemar.“
    „Ich heiße nicht Waldemar,
sondern Jörg.“
    „Also, Jörg: War er das?“
    „Klar. So sah er aus. Weshalb
wird er gesucht?“
    „Er ist gewalttätig gegen
Frauen und Mädchen.“
    „Ah, verstehe. Ein
Sexualverbrecher. Ich bin aufgeklärt. Macht er sich nur an Frauen und Mädchen
ran?“

    Tim seufzte. „Das könnte man
sagen.“
    Jörg grinste. „Wenn ich ihn
nochmal sehe, schmeiße ich ihm mein Skateboard an die Birne. Ich habe nämlich
eine große Schwester. Dann kann er der nichts mehr antun.“
    Tim sagte, damit täte er recht.
Dann trennten sie sich.

11. Käufer mit scharfen Augen
     
    Die dritte Unterrichtsstunde
war frei.
    Mit Erlaubnis des zuständigen
Paukers benutzten Tim und seine Freunde die Kopiermaschine im Sekretariat.
    Sie schafften 190 Kopien vom
Phantombild des gesuchten Verbrechers, dann war der Papiervorrat verbraucht,
und die TKKG-Bande stahl sich hinaus.
    War doch die Erlaubnis in dem
Glauben erteilt worden, es handele sich nur um eine handvoll Kopien...
    Während der nächsten Pause
verteilten die vier auf dem Schulhof die Kopien. Ab 9. Klasse aufwärts. Die
jüngeren Schüler ließen sie aus — bis auf einige besonders pfiffige, die zudem
gern Detektiv spielten.
    Die Abiturienten taten erst
sehr hoheitsvoll, waren dann aber doch interessiert — zumal als sie hörten, in
welcher Gefahr Gaby schwebte.
    „Wer ihn entdeckt“, sagte Tim,
„ruft am besten im Präsidium an. Bei Kommissar Glockner oder

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