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Hilfe! Gaby in Gefahr!

Hilfe! Gaby in Gefahr!

Titel: Hilfe! Gaby in Gefahr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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habe selbst gebaut.
In vier Wochen ist alles fertig zum Einzug.“
    „Vier Wochen — das käme meiner
Vorstellung sehr entgegen.“
    Plauens Blick glitt umher.
    „Fangen wir an“, meinte Rübler
und führte ihn durch die Räume. „Es sind 200 Quadratmeter reine Wohnfläche.
Ziegelbauweise. Kein Asbest. Keine Verwendung von Schadstoff-Materialien. Da
bin ich sehr heikel. Sechs Räume insgesamt und...“
    Plauen hörte kaum zu.
    Was er sah, war wichtiger.
    Die Rüblers legten Wert auf
exklusives Wohnen. Mit Möbeln vom Feinsten. Außerdem: Man sammelte Kunst und
Antiquitäten.
    Plauens fotografisches
Gedächtnis hielt alles fest: die Wege durchs Haus, die Länge der Strecken,
Fixpunkte. Alles war wichtig.
    „Das Speisezimmer“, sagte
Rübler, „sehen wir uns nachher an. Meine Gäste sitzen noch bei Tisch.“
    Plauen wurde die Treppe hinauf
geführt, ins Balkonzimmer, einen hellen Raum. Die Front bestand aus Glas.
    „Wie ein Atelier, nicht wahr?“
lächelte Rübler. „Lage: genau Südwesten.“
    „Zauberhaft“, nickte Plauen.
„Aber...“
     
    *
     
    Klößchen futterte wieder für
drei. Doch die Rüblers waren offenbar vorgewarnt durch ihren Sohn. Von allem
war genug da. Und Klößchen lobte die Kochkunst der Hausherrin.
    Als es dann klingelte, hatte
Tim sein Besteck schon parallel auf den Teller gelegt. Nichts ging mehr. Der
TKKG-Häuptling war kein großer Esser.
    Rübler sah zur Uhr, meinte, das
müsse wohl der Kaufinteressent sein und verließ die Tafel.
    Marta brachte den Nachtisch.
Tims Freunde waren nicht abgeneigt. Er selbst mußte passen und begründete das
mit dem reichlichen Frühstück heute morgen bei Glockners.
    „Stimmt!“ lachte Gaby. „Er hat
sich vollgestopft. Vielleicht Mami zuliebe. Für sie ist er ja fast wie ein
Sohn.“
    Marta lächelte Tim an. „Sei so
gut — und frag doch meinen Mann, wie lange es dauert.“
    So kam es, daß auch Tim die
Tafel verließ.
    Er hörte Stimmen im ersten
Stock, lief die Treppe hinauf und steuerte auf die geöffnete Tür des
Balkonzimmers zu.
    „Aber...“, sagte der Mann
soeben, den Rübler durchs Haus führte, „der Nachbar kann hereinsehen.“
    Tim blieb stehen auf der
Schwelle.
    Beide Männer wandten ihm den
Rücken zu.
    Der aristokratische Typ deutete
durch die Glasfront hinaus. Wie Tim sah, war der Garten tatsächlich ein bißchen
schmal und das Nachbarhaus nahe.
    „Tut er aber nicht, Herr
Plauen“, erwiderte Rübler. „Dort wohnen Minkmanns, unsere Freunde. Sehr
zurückhaltende Leute. Sehen Sie, wie dort der Garten geschmückt ist. Heute
abend feiern wir zusammen. Morgen mittag fahren meine Frau und ich für eine Woche
nach Lugano. Solange haben Sie Zeit für Ihre Entscheidung. Weitere
Interessenten lasse ich erst dann kommen.“
    Tim wollte sich bemerkbar
machen. Aber Plauen hob überrascht beide Arme, trat zur Wand und betrachtete
ein Gemälde.
    „Ein echter Manet“, erklärte
Rübler voller Stolz. „Den…“ Er unterbrach sich, weil er den TKKG-Häuptling sah.
„Ja, Tim?“

    „Ihre Frau läßt fragen, wie
lange es dauert?“
    „In fünf Minuten sind wir
fertig.“
    Tim machte kehrt. Im Speisezimmer
sagte er Frau Rübler Bescheid. Sie meinte, aus fünf Minuten würden sicherlich
zehn, und da wäre es doch besser, Roberts Nachtisch — eine Eisbombe — in den
Kühlschrank zu stellen.
    Später hörten sie, wie der
Kaufinteressent verabschiedet wurde.
    In der Diele klingelte das
Telefon. Rübler meldete sich. Und Tim hörte ihn sprechen.
    „Tag, Herr Meier-Lischowski.
Ja, gern. Doch, es bleibt dabei. Wir trennen uns von dem Manet. Ja, Sie können
ihn kaufen. In einer Stunde? Wäre mir recht.“
    Marta stand auf.
    „Jetzt kann ich wohl endlich
die Eisbombe holen“, meinte sie. „Und wie ist es mit dir, Klößchen? Noch eine
Portion?“
    „Solange der Vorrat reicht“, er
strahlte, „bin ich dabei.“

12. Einbruch nicht zu
befürchten
     
    Äußerlich war Edgar Brischnik
das Gegenteil von Plauen, seinem Boss. Auch im feinsten Zwirn hätte Edgar noch
nach Gosse ausgesehen. Doch der primitive Typ hatte eine Begabung: als
Einbrecher war er super.
    Sie saßen in seiner Wohnung.
Plauen hatte das Jackett abgelegt, trank Sekt aus einem Kelchglas und hatte Zeichnungen
angefertigt: von Parterre- und Obergeschoß der Rübler-Villa.
    Jetzt zeichnete er Wege ein,
markierte bestimmte Stellen und gab ihnen Zusätze wie: Vase, Figur, Metallkrug,
Gemälde, Porzellan.
    „Es wird ein Jubiläums-Coup“,
sagte Plauen. „Der 25. nämlich.

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