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Hilfe! Gaby in Gefahr!

Hilfe! Gaby in Gefahr!

Titel: Hilfe! Gaby in Gefahr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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seinem
Stellvertreter. Natürlich nimmt auch jede andere Polizeidienststelle den
Hinweis entgegen. Könnte ja sein, ihr steht gerade vor einem Revier.“
    Noch eine
Englisch-Doppelstunde. Dann war Mittag.
    Tim und Klößchen schwänzten das
gemeinsame Essen.
    Christian Rübler wartete schon
am Schultor.
    Er war ein stiller Junge, fast
so groß wie Tim, aber schmächtig. Im Stillen bewunderte er die TKKG-Bande und
deren Abenteuer. Aber er wußte, daß diese verschworene Gemeinschaft keinen
fünften aufnahm. Außerdem hätte es ihm an Mut gemangelt. Daß die vier seine,
Christians, Einladung angenommen hatten, ehrte ihn sehr.
    Jetzt wollte er sie seinen
Eltern vorstellen und auch gleich zum Mittagessen dabehalten.
    „Noch sind wir ja im alten
Haus“, erklärte er, während sie über die Zubringerstraße radelten. „Richtig
toll wird’s erst im neuen. Ist viel größer. Da kommt ihr dann öfter, ja?“
    Karl und Klößchen bestätigten
ihm das.
    Tim hörte nicht hin. Er fuhr
voran, wandte oft den Kopf, um nach Gaby zu sehen, und achtete sehr auf die
Umgebung. Der Triebi konnte überall lauern. Er schien ein verdammt geschickter
Beobachter zu sein — und garantiert in einer Maske, die so unauffällig war, daß
sie nicht aussah wie eine Maske.
    Tim hatte also alle Sinne
geschärft, auch den sechsten. Aber dem TKKG-Häuptling fiel nichts auf.
    Nußbaum-Straße.
    Ein feines Viertel im Südwesten
der Großstadt, grün wie eine Parklandschaft, mit tollen Villen, die sich
meistens in ihren Gärten versteckten.
    Nr. 15 — das Anwesen — wirkte
nicht so, als leide man hier unter Platzmangel. Aber ein bekannter Architekt
sah das vielleicht anders.
    Robert Rübler war sehr groß,
fast so braun wie helle Schokolade und silberhaarig, was bei ihm aber von
weitem wie helles Blond aussah.
    Die TKKG-Bande wurde herzlich
begrüßt, dann erschien auch Marta, die Dame des Hauses. Sie war wirklich blond,
ebenfalls braungebrannt und sehr elegant in ihrem grünen Seidenanzug, den ein
italienischer Modeschöpfer entworfen hatte, mindestens. Dazu trug sie
schimmernde Perlen an Hals und Ohren. Die Schmuck-Kullern hatten dieselbe Farbe
wie ihre Zähne.
    Sicherlich genau aufeinander
abgestimmt, dachte Tim. Hoffentlich weiß das ihr Zahnarzt.
    Zu Mittag wurde nicht gegessen,
sondern gespeist — an einer langen Tafel, wo für acht Personen gedeckt war,
denn auch Dr. Niedermacher, der Studienreferendar, wurde erwartet.
    „Das Haus zeige ich euch
später“, meinte Rübler lächelnd. „Unsere Tage hier sind zwar gezählt, aber
immerhin haben wir 15 Jahre in diesen vier Wänden verbracht. Auch Christian ist
hier aufgewachsen.“
    Christian nickte heftig, als
entsinne er sich seiner ersten Stunde.
    „Bei dem Preis, den ich mir
vorstelle“, sagte Rübler, „ist es gar nicht so einfach, ein Haus zu verkaufen.
Ich habe inseriert. Nachher kommt ein Interessent.“
    Tim hatte noch nicht viel
gesehen von der Villa, war aber schon angetan.
    „Ich würde es sofort nehmen“,
lachte er. „Allein mir fehlt das Geld. Was meinst du, Gaby, könntest du hier
leben?“
    Sie pustete gegen ihren
Goldpony, den sie erst kürzlich geschnitten hatte.
    „Allein bestimmt. Mit dir wäre
es mir zu knapp.“
    Die Rüblers lachten.
    Marta sagte: „Mein Gott, wo
bleibt nur der Lothar? Das Essen verbruzzelt.“
    Gemeint war Dr. Niedermacher,
der Neffe.
    Als hätte er den Seufzer
gehört, klingelte er in diesem Moment an der Tür. Christian ließ ihn ein, und
dann konnte es losgehen.
    Marta hatte ein italienisches
Menü zubereitet. Es schmeckte exzellent.
     
    *
     
    Er kam immer im Leihwagen,
einer schweren Limousine, die er so behandelte, als gehöre sie ihm. Niemand
hätte daran gezweifelt. Denn Ulrich Plauen wirkte vornehm, ,geldig’ und
vertrauenswürdig. Tatsächlich war er nichts von alldem.
    Er ging auf die Sechzig zu, ein
hochgewachsener, aristokratischer Typ, nobel gekleidet.
    Nußbaum-Straße 15.
    Er hielt vor der Einfahrt.
    Rübler selbst öffnete die Tür.
    „Plauen“, sagte Plauen mit
leichter Verbeugung. „Wir haben telefoniert miteinander.“
    „Treten Sie ein, Herr Plauen.
Sie sind der erste Interessent. Und zunächst auch der letzte.“
    Rübler ließ den eventuellen
Käufer ein.
    „Das Inserat“, fuhr Architekt
Rübler fort, „ist versehentlich eine Woche zu früh erschienen. Paßt mir gar
nicht.“
    „Aber Sie verkaufen doch Ihr
Haus?“
    „Unbedingt. Wir vergrößern uns.
Ja, noch größer. Aber etwas weiter draußen im Grünen. Ich

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