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Hilfe! Gaby in Gefahr!

Hilfe! Gaby in Gefahr!

Titel: Hilfe! Gaby in Gefahr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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ruhig,
„sieht das Gesetz nicht vor. Aber entscheiden muß darüber der Oberstaatsanwalt.
Ich wiederhole jedoch: Es wird nicht sehr schlimm für Sie werden. Wieso glauben
Sie, den Fensterbohrer ausliefern zu können?“ Bachmüllers Bratapfel-Gesicht
leuchtete auf.
    „Wir wissen, wer es ist.“
    „Sie haben die Phantomzeichnung
gesehen?“
    „Die... was... ?“
    „In der Mittagszeitung ist eine
Phantomzeichnung veröffentlicht.“
    „Haben wir nicht gesehen. Aber
wir kennen Namen und Adresse des Täters. Jedenfalls sind wir uns ziemlich
sicher.“
    „Ich höre.“
    „Der Täter rief uns am
Montagabend an. Mit verstellter Stimme, meine ich. Jedenfalls habe ich die
Stimme nicht erkannt. Er sagte, daß er der Einbrecher sei. Und behauptet, er
habe nicht nur gestohlen, sondern auch meinen Schreibtisch durchsucht, die
Hausrat-Versicherung gefunden und abgelichtet — mit seiner Sofortbild-Kamera.
Unsere Hausrat-Versicherung hat einen Anhang. Auf 14 Seiten sind alle
Wertstücke aufgelistet mit Preisangabe. Jene 77 Stücke, wie Sie wissen.“
    „Ja, und?“
    „Der Einbrecher versuchte, mich
aufs Glatteis zu führen. Er drohte damit, die gesamte Beute dem Versicherer —
nämlich der Euro-Varia-LKSAB — zum Rückkauf für den halben Preis anzubieten.
Dabei wäre dann natürlich zur Sprache gekommen, daß ich beim Versicherer zwar
alle 77 Stücke in Rechnung gestellt habe, aber nur 58 entwendet wurden. Ja,
natürlich, ich hätte einen Meineid schwören können. Aber der Fensterbohrer hat
unser Telefonat per Tonband mitgeschnitten. Und ich hatte mich bereits
verplappert.“
    „Was verlangt er?“
    „Die gesamte Versicherungssumme
in Höhe von 645 000 DM. Dafür will er uns die 58 Stücke zurückgeben,
angeblich.“
    „Zumindest hätten Sie dabei
keinen Schaden.“
    Bachmüller hob die Achseln.
„Uns ist klar geworden, daß es so nicht geht. Wir sind keine Kriminellen.
Außerdem hätten wir unsere Tochter mit hineingezogen — indirekt. Das hatten wir
nicht bedacht.“
    „Jetzt verstehe ich Sie nicht.“
    Der Arzt lächelte dünn.
    „Gleich werden Sie, Herr
Kommissar. Ich brauche nur an einem Faden zu ziehen, und das verschnürte Paket
öffnet sich. Es enthält die Identität (Personen-Bestimmung) des Täters.“
    Glockner ließ sich seine
Spannung nicht anmerken.
    „Wie gesagt: Der Fensterbohrer
behauptet, er habe jene 14 Anhang-Seiten meiner Hausrat-Versicherung
abfotografiert. Aber das ist gelogen. Sonst wüßte er nämlich, daß nicht 14
Seiten angeheftet sind, sondern nur noch 11. Drei Seiten befinden sich seit
längerem bei unserer Tochter Sabrina-Krimhilde. Jene 19 Schmuckstücke, die
nicht unter die Beute fielen, hat meine Frau unserer Tochter geschenkt. Und
dazu auch gleich die Versicherungsunterlagen. Freilich — die Prämien zahlen
auch wir weiterhin.“
    Glockner durchblickte den
Zusammenhang sofort.
    „Der Täter muß also andere
Unterlagen besitzen, aus denen die Fakten hervorgehen: 14 Seiten, 77
Einzelstücke. Das Original dieser Liste ist natürlich bei der Euro-Varia, eine
Kopie vermutlich bei dem hiesigen Versicherungs-Vertreter. Den meinen Sie
doch.“
    „Sie denken wirklich
blitzschnell. Ja, den meinen wir. Ich habe zahlreiche Versicherungen bei ihm
abgeschlossen. Er war oft im Haus. Er konnte sich umsehen. Er weiß auch, daß
wir keine Alarmanlage haben.“
    „Alle Villen, in die der
Fensterbohrer eingedrungen ist, haben keine Alarmanlage. Nicht alle, aber die
meisten Geschädigten, sind bei der Euro-Varia versichert. Die anderen Einbrüche
wurden sicherlich zur Ablenkung getätigt. Begegnet bin ich dem
Versicherungsmenschen noch nicht. Wie heißt er?“
    „Hubert Molnitzka, Zecken-Weg
11.“

22. Zusammenbruch
     
    Aus Zeitungen hatte sich die
TKKG-Bande Papierhüte gefaltet, dreieckige.
    Jeder trug einen.
    Gaby hatte ihren noch besonders
gekniffen, wodurch er Pfiff und Chic bekam. Fast modisch sah er aus.
    Klößchens Flut war zu groß und
rutschte ihm über die Ohren, Karl hatte seinen quer aufgesetzt, Tim sich das
,Papierschiff’ in den Nacken geschoben.
    Der große Kellerraum roch nach
frischer Farbe.
    Eimer, angefüllt mit weißer
Tünche, standen herum.
    Karl, Klößchen und Tim hatten
sich in fleckige Kittel gehüllt. Gaby steckte in einem alten Overall, den ihr
Vater anzog, wenn er was am Wagen reparierte oder ihn wusch.
    Es war der Glocknersche Keller.
    Er mußte dringend geweißelt
werden.
    Oskar, Gabys Cocker-Spaniel,
hatte anfangs geholfen, jedenfalls alle Farbdosen und

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