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Hilfe! Gaby in Gefahr!

Hilfe! Gaby in Gefahr!

Titel: Hilfe! Gaby in Gefahr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Streichbürsten
abgeschnuppert.
    Als er dann an Klößchens
Farbeimer das Bein hob und die weiße Farbe verdünnte, wurde er verjagt.
    Jetzt lag er auf dem Hof in der
Sonne. Natürlich war das Tor zur Straße geschlossen.
    Die TKKG-Bande arbeitete wie
besessen, die vier wollten bis zum frühen Abend fertig sein.
    Gaby, Karl und Klößchen hatten
sich die Wände vorgenommen. Tim stand auf der Klappleiter und bearbeitete die
Decke.
    „Kein übler Beruf“, meinte
Klößchen. „Maler haben Zukunft. Außerdem ist es gesund.“
    „Wieso gesund?“ fragte Karl.
    „Weil der schlaue Maler
heutzutage Bio-Farben benutzt. Wie wir. Keine Schadstoffe, also keine
Hautschäden, keine Allergie — gesundes Wohnen.“
    „Besonders hier im Keller“,
sagte Karl. „Da freuen sich die Mäuse.“
    „Ich mag Mäuse zwar“, sagte
Gaby. „Aber hier sind keine.“
    Tim hatte die Streichbürste 200
mal geschwungen — über sich, was Milchsäure erzeugt in den Muskeln. Jetzt
wechselte er sein Gerät in die andere Hand, in die linke.
    „Gaby“, meinte er. „Du hast
weiße Sommersprossen. Steht dir gut.“
    „Bin ich froh, daß es Bio-Farbe
ist“, erwiderte sie. „Sonst bekäme ich noch Pickel.“
    „Kann ich mir bei dir nicht
vorstellen.“

    Er hörte Schritte im
Kellergang.
    Gabys Mutter kam herein.
    „Tim, mein Mann hat eben
angerufen. Er braucht dich für eine Identifizierung. Du sollst dich
bereithalten. In zehn Minuten kommt er mit dem Wagen vorbei. Natürlich könnt
ihr alle mit.“
    Tim fiel fast von der Leiter.
    Identifizierung?
    Das konnte nur einen betreffen:
den Unhold und Fensterbohrer. War er gefaßt worden?
    Tim konnte nicht fragen. Margot
Glockner war schon wieder verschwunden. Sie hatte keine Hilfe in ihrem kleinen
Feinkost-Geschäft, das im selben Haus war, und zwar Parterre unter der Etagen-Wohnung.
    Tim und seine Freunde legten
ihre Sachen ab und liefen hinauf ins Badezimmer, wo sie sich säuberten.
    „Ob der Triebi verhaftet ist?“
überlegte Gaby. „Dann brauchten wir ihm keine Falle zu stellen.“
    „Falls er’s ist“, sagte Tim.
    Sie warteten vor dem Haus.
    Glockner kam mit seinem weißen
BMW, begleitet von Inspektor Schulze-Staubfenger, der Ende Fünfzig war und
enorm stachlig aussah.
    Die kurzgeschorenen Haare
standen ab wie bei einem Igel. Außerdem trug er einen Drei-Tage-Bart im runden
Gesicht. Im Präsidium wurde der Inspektor ,Kaktus’ genannt, natürlich
inoffiziell. Glockner redete ihn mit seinem Vornamen an: Baldur.
    Die TKKG-Bande zwängte sich in
den Fond. Begrüßung. Und verständliche Aufregung.
    „Ihr habt den Triebi gefaßt?“
rief Gaby.
    „Noch nicht“, erwiderte
Glockner. „Aber wir haben einen Hinweis.“
    Er berichtete, während sie
fuhren.
    „Den Namen Molnitzka“, sagte
Tim, „habe ich schon irgendwo gehört.“
    „Bei Rüblers“, nickte Glockner.
„Der Architekt erwähnte den Versicherungsmenschen.“
    „Richtig! Als seine Frau wegen
des Schmucks jammerte. Rübler nannte ihn den ,dicken Molnitzka 1 . Da
waren Sie noch nicht da, Herr Glockner. Aber dick ist der Triebi nicht. Sondern
schlank und etwa einsachtzig groß.“
    „Vielleicht haben wir’s mit
mehr als einem Täter zu tun. Molnitzka als Späher und Tipgeber, der andere als
Einbrecher.“
    „Und Unhold“, sagte Gaby.
    Sie fuhren durch die Stadt. Ein
Ortsschild kündete den Vorort Wopsrieden an.
    Der BMW bog ein in den
Zecken-Weg.
    „Nummer elf“, sagte Glockner.
„Das muß auf der rechten Seite sein. Hier ist 55.“
    Tim, der ganz rechts saß,
spähte an Schulze-Staubfengers Stachelkopf vorbei durch die Windschutzscheibe.
    Weit voraus stand ein
Ambulanz-Wagen mit rotierendem Blaulicht, dahinter der Notarzt-Wagen; Sanitäter
kamen im Laufschritt aus einem Grundstück, schleppten eine Trage mit einem
Patienten. Der Notarzt und noch eine Person machten sich bereits an den Geräten
zu schaffen, im Innenraum der Ambulanz. Die Trage wurde hineingeschoben. Klappe
zu. Aber der Wagen fuhr nicht ab.

    „Das ist Nummer elf“, sagte
Schulze-Staubfenger. „Verdammt! Da ist was passiert. Doch nicht etwa unser
Mann?“
    Vor einigen Grundstücken hatten
sich Gaffer versammelt und reckten die Hälse.
    Glockner hielt hinter dem
Notarzt-Wagen.
    Der Kommissar und
Schulze-Staubfenger stiegen aus.
    Während Gabys Vater nach vom
ging zur Ambulanz und mit jemandem in der Fahrerkabine redete, wandte sich der
Inspektor an einen älteren Mann, der am Zaun von Nr. 9 lehnte.
    Nach einer Weile kam ein
Sanitäter durch die

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