Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
spöttisch und sagte, daß es geradezu rührend sei, wie sich die Leute selbst für kultiviert und intellektuell hielten, und Dora Butler stand eilig auf, um zu gehen.
    »Lieber Himmel!« stöhnte Tessa, als sie wieder auf der Straße standen. »Das war unangenehm. Wie albern können die Menschen sein!«
    »Sehr albern, wenn sie zu lange im Busch gelebt haben. Das muß jetzt drei Jahre lang so gehen. Seit ihr Sohn sie verlassen hat, um zu heiraten. Das Komische ist nur, daß jeder von den beiden ohne den anderen sich zu Tode langweilen würde. Es ist ein dummes Spiel.«
    »Sehr unangenehm für Fremde. Wie hat das angefangen?«
    »Wer soll das wissen? Natürlich sah Malcolm schon immer sehr gut aus und war attraktiv, aber ich bin sicher, daß er treu ist. Er macht sich nur einen Spaß daraus, durch Charme zu glänzen. Ich weiß nur, daß sich der Streit zuspitzte, als Vera seinen Lieblingsmantel verschenkte.«
    Tessa brach in Gelächter aus. »Das ist ja heller Wahnsinn... Na ja, der Busch scheint einige Menschen wirklich unterzukriegen. Was für ein herrlicher Garten, zu dem wir jetzt kommen! Wohnen dort die netten Maoris?«
    »Ja, und da ist die liebe Mrs. Heaven, die in ihrem Garten arbeitet. Sie hat bestimmt schon auf uns gewartet. Bitte halten Sie an, um sie kennenzulernen.«
    Tessa gehorchte, hoffte jedoch, daß sie nicht an jedem Haus auf dem Weg nach Hectorville würde halten müssen. Mrs. Heaven kam zum Wagen hinaus, strahlte über das ganze Gesicht und streckte eine breite, braune Hand aus. »Ich habe Sie einmal an der Ecke gesehen, als ich mit Friday vorbeifuhr«, sagte sie in ihrem hübschen, vorsichtigen Englisch. »Friday mag Sie sehr gerne. Er sagt, daß Sie eine nette kleine Frau sind und immer lachen.«
    »Lieber Himmel, ich fürchte, das klingt ziemlich albern. Aber ich mag ihn auch gerne... Oh, Mrs. Heaven, was für herrliche Blumen hier blühen! Wie bringen Sie es bei all Ihrer Arbeit nur fertig, einen solchen Garten zu haben?«
    Mrs. Heaven lächelte und zuckte die Achseln. Sie war eine sehr hübsche Frau und besaß die herrlich goldene Hautfarbe, die für manche Mischlinge typisch ist. »Oh, ich habe viel Zeit. Die meisten der Kinder gehen jetzt zur Schule. Der Bus kommt ihretwegen extra auf den Hügel. Es sind nur noch vier zu Hause, und sie spielen ganz zufrieden. Ich arbeite gerne. Es ist am besten, sehr früh aufzustehen, dann ist das Melken schon erledigt, bevor ich das Frühstück mache. Dann schicke ich sie in die Schule und habe einen herrlichen, langen Tag, um die ganze Hausarbeit zu machen und in den Garten hinauszugehen. Ich bin sehr stark. Eine große, kräftige Frau mit vielen Muskeln«, und bei diesen Worten lachte sie fröhlich.
    »Kommen Sie mich einmal besuchen, wenn Sie Zeit haben«, sagte Tessa gefesselt von soviel Freundlichkeit und Fröhlichkeit.
    »Ich werde kommen. Und Sie müssen uns besuchen, wann immer Sie Lust dazu haben. Ich bin stets hier, außer wenn ich einmal im Monat mit Friday in die Stadt fahre, um das Kindergeld abzuholen. Das ist eine sehr gute Sache, diese Kinderbeihilfe, finden Sie nicht?«
    Alles war eine gute Sache; alles war eitel Freude und Sonnenschein. Tessa verließ dieses glückliche Heim und den Garten mit Bedauern. »Welch ein Unterschied zu den Ellisons!«
    »Seien Sie nicht so streng mit Malcolm und Vera. Ich bin sicher, wenn etwas Schreckliches passierte — ein Erdbeben vielleicht oder eine Sturmflut — , aber so etwas passiert hier oben natürlich nicht«, sagte Dora traurig und sah sich um, um eine andere Katastrophe zu ersinnen. »Ich meine nur, wenn Malcolm eine Lungenentzündung hätte oder falls Vera sich ein Bein brechen würde... nicht daß man es ihnen wünschen würde, aber das Unglück bringt die Menschen zusammen. Der Busch ist so wenig abwechslungsreich, und Dora kommt so selten heraus. Aus jeder Mücke wird hier ein Elefant.«
    Jetzt kamen sie an den Anfang der Buschstraße, und Tessa war erleichtert, als sie herausfand, daß ihre gesellschaftlichen Verpflichtungen hier aufhörten. Offensichtlich waren die wenigen Familien an der einsamen Landstraße eine Gemeinschaft für sich. Dora kannte die Menschen an der Hauptverkehrsstraße nicht sehr gut, und sie fuhren schnell hinunter nach Hectorville, Dieses Land war zivilisierter und reicher, und die Farmer nahmen die Landwirtschaft ernst. Aber das Dorf selbst war nicht eindrucksvoll; wie Alf gesagt hatte, bestand es aus einem Postamt und einem Laden, einer Werkstatt, einem Dutzend

Weitere Kostenlose Bücher