Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
es verstanden, vollkommen verstanden. Jetzt glaubt er, daß du ihn absichtlich getäuscht hast. Was noch schlimmer ist, er denkt, du hättest das Geld genommen, was sie für diese scheußliche Kleckserei ausgesetzt haben. Wie hatte er es noch genannt? Schmutziges Geld. Warum hatte sie ihm nicht die ganze Geschichte erzählt?
    Es lag einfach daran, daß sie sich immer noch etwas schämte und sie deshalb die Geschichte vor ihren neuen Freunden so lange verborgen hatte, bis sie lächerliche Ausmaße annahm, ja ein Alptraum geworden war. Schon der Klang dieser Worte: »Kennen wir uns nicht?« machte sie ganz krank. Es tat ihr jetzt leid, daß sie zur Zeit der Ausstellung nicht die ganze Sache aufgedeckt hatte: Die Leute, die ihr »Meisterwerk« bejubelten, wären sich vielleicht lächerlich vorgekommen; sie wären böse mit ihr gewesen — aber es wäre besser gewesen, als sich immer wieder vor der ganzen Angelegenheit zu verstecken, immer wieder vor den Worten Angst zu haben »Kennen wir uns nicht?«
    Als Tessa schließlich an Jakes Laden vorbeifuhr und auf dem Weg nach Hause war, beschloß sie, wie es für sie typisch war, die ganze Sache zu vergessen. Es hatte keinen Zweck, sich einzureden, daß sie das Ende einer Freundschaft nicht bedauerte, die sie sehr glücklich gemacht hatte, die verlorene Achtung eines Mannes, wo dieser Mann von allen Männern, die sie gekannt hatte (so sagte sie sich ehrlich), doch am besten zu ihr paßte. Aber das war vorüber. Sie wußte, daß Munro jetzt keine enge Zusammenarbeit mit ihr für sein Buch wünschen würde. Er würde keine gelegentlichen Ausflüge ins Gebirge vorschlagen, auf der Suche nach Ehrenpreis — wie hatte er sie noch genant? Auf der Suche nach der Hebe — ein alberner Name, und warum sollte er plötzlich dumme Tränen in ihre Augen treiben? Wenn sie sich wie in albernes Schulmädchen benahm, sollte sie den Ort besser verlassen, irgendwohin gehen, wo sie nicht Gefahr lief, diesem Mann noch einmal zu begegnen.
    Warum eigentlich nicht? Sie war sicher, daß Don bald bei Thea sowohl physischen wie seelischen Trost suchen würde; ihm würde es gutgehen. Alf würde sie vermissen, und auch die Butlers. Mrs. Heaven würde sich immer an den Tag in der Stadt erinnern und bedauern, daß er keine Wiederholung finden konnte. Stärker hatte sie auf die anderen Leben keinen Einfluß genommen. Mindestens zwei Minuten lang bemitleidete Tessa sich selbst; was war sie doch für ein unansehnliches Wesen, für eine überflüssige alte Jungfer.
    Dann lachte sie und schüttelte das Selbstmitleid ab. Von allen Gefühlen hatte sie das Mitleid mit sich selbst immer am meisten verachtet, und jetzt gab sie sich ihm voll hin. Sie würde den Ort nicht verlassen; sie würde sich nicht von Kenneth Munro vertreiben lassen; sie würde genauso weitermachen, bis Don heiratete. Und dann würde sie einen anderen aufregenden Plan schmieden. Es gab noch genug Spaß. Worüber hatte sie zu klagen? Sie hatte zwar einen guten Freund verloren und die Möglichkeit, eine interessante Arbeit auszuführen. Na ja, auf der Welt gab es noch andere Menschen, die wahrscheinlich genauso gute Freunde waren; und Arbeit würde sie immer finden... Als Tessa nun in ihre eigene Straße einbog, glaubte sie, daß sie Kenneth Munro schon in die Rumpelkammer der Vergangenheit verwiesen hatte, wo sich auch Edward Hall und verschiedene andere Männer befanden, von denen sie geglaubt hatte, daß sich ihre Freundschaft lohnte.
    Unglücklicherweise war Don ausnahmsweise im Haus, als sie um drei Uhr zurückkehrte. Er sagte: »Du bist früh dran. Ich dachte, du studierst Botanik und kämst erst bei Dunkelheit zurück.« Dann veranlaßte ihn irgend etwas in ihrem Gesichtsausdruck schnell zu fragen: »Was ist passiert, altes Mädchen? Tut mir leid, ich wollte dich nicht so nennen. Das muß ich mir abgewöhnen.«
    Sie lachte traurig. »Warum nicht? Das bin ich. So fühle ich mich.«
    Don war vielleicht seiner Schwester gegenüber etwas egoistisch, aber er war nicht blind, und er sagte schnell: »Wie wäre es mit einer Tasse Tee? Ich habe kein Mittagessen gehabt, und das wäre wohl eine gute Idee«, und ausnahmsweise machte er den Teekocher selbst an und holte Tassen heraus, während Tessa ganz überrascht dasaß und ihn beobachtete.
    »Ein gutes starkes Gebräu... Gibt nichts Besseres, wenn man müde ist... Und was ist bei dir passiert? Ein geplatzter Reifen oder eine Beule in deinem kostbaren Wagen oder was?«
    »Nichts dergleichen.« Dann

Weitere Kostenlose Bücher