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Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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rotgeränderten Blättern, die man noch gelegentlich in Canterbury findet. Als er aufgehört hatte, sagte sie: »Und ich kenne nur die normale Art und die Blumen, die die Leute in ihren Gärten züchten. Es würde Spaß machen, einige von diesen seltenen zu malen.«
    »Wenn wir Glück haben, könnten wir eines von den Küstenehrenpreis finden. Ich habe es ein- oder zweimal am Rand der Klippen dort drüben gesehen. Sollen wir hingehen und suchen?«
    Es war ein tüchtiger Marsch den Hügel hinauf und dann am Rand der Klippen entlang, aber schließlich wurden sie für ihre Mühe belohnt und entdeckten ein Ehrenpreis, das in einer Felsnische dicht am Klippenrand wuchs. Tessa stieß einen überraschten Aufschrei aus — war das wirklich dieselbe Familie wie die großen, buschartigen weißen oder blauen Blüten, die sie gezeichnet hatte? Als sie in Munros Haus zurückkehrte, setzte sie es vorsichtig in Wasser und erklärte, daß sie es mit nach Hause nehmen würde, um zu sehen, ob sie es wirklich gut genug malen konnte, um Munro zufriedenzustellen.
    »Sie werden mich schon zufriedenstellen. Ich will keine impressionistische Arbeit. Ehrlich gesagt, hatte ich Angst, diese Arbeit würde Ihnen zu naturgetreu sein. Aber ich möchte eine wirklich künstlerische Darstellung, wenn ich sie bekommen kann.
    Und jetzt ist die Flut genau richtig. Wie wäre es, wenn wir schnell hinunterliefen, um zu sehen, ob wir einen Fisch für unser Mittagessen fangen können?«
    Munro hatte auch dabei Erfolg; Tessa zu ihrem Kummer nicht. Sie blieben nicht, obwohl die warme Sonne und das ruhige Wasser verlockend waren; aber da sie beide ausgehungert waren, gingen sie ins Haus zurück, wo Kenneth wieder den Fisch ausnahm und zubereitete, während Tessa faul in der Sonne saß.
    »Ich brauche ein paar Zeitungen, und ich glaube, ich habe sie alle verbrannt«, und dann entdeckte er ein paar alte, die in einen Schrank geworfen und dort vergessen worden waren. Er brachte eine auf den Fleischklotz hinaus, wo er den Fisch bearbeitete, und Tessa döste vor sich hin, und alles war friedlich, als sie einen plötzlichen Aufschrei hörte und zu ihm hinüberging.
    »Haben Sie sich geschnitten?« fragte sie mitfühlend. »Ich überlege mir immer, wie die Leute es fertigbringen, den Fisch zu schuppen, ohne sich selbst zu verstümmeln...« Dann hielt sie plötzlich inne, als sie seinen Gesichtsausdruck sah.
    Ihre Blicke folgten den seinen bis zu der alten und vergilbten Zeitung auf dem Block. Dort sah sie ihr eigenes Gesicht durch einen Haufen von häßlichen Fischschuppen an, und daneben war das Foto von den schrecklichen »Träumen«. Jetzt hatte sie ihre Vergangenheit doch wieder eingeholt.
    Für einen langen Augenblick trafen sich ihre Blicke. Dann sagte er langsam: »Sie!« Sie waren es... Deshalb hatte ich das Gefühl, daß wir uns schon kennen.«
    Sie erschauderte, als sie das schuppenbedeckte Gesicht ansah und von dort zu Munro aufblickte. Er war überrascht, und — ja — er war entsetzt. Es war etwas in seinem Gesichtsausdruck, das sie nie zuvor gesehen hatte. Mißbilligung? Stärker — Verachtung, und — wie sie meinte — absolute Enttäuschung. Sie versuchte zu sprechen, aber es gelang ihr nicht. Dann benahm sie sich, wie es ein Schulmädchen angesichts dieser Strenge getan hätte, sie drehte sich um und floh hinaus zu ihrem Wagen.
    Als sie die Wagentüre öffnete, blickte sie zurück; bestimmt würde er etwas unternehmen, zu ihr kommen und sie um eine Erklärung bitten? Aber er stand noch immer dort und starrte die verdammte Zeitung an. Sie startete den Wagen, und auch da noch dachte sie: »Er wird merken, daß ich gehe. Er wird es nicht so enden lassen.« Aber er rührte sich nicht. Und sie nahm eine schnelle und gefährliche Kurve und fuhr zum Hof hinaus.
    Auf der grasbewachsenen Küstenstraße beschleunigte sie wild, fuhr an dem kleinen Unterstand vorbei, an der Stelle, wo sie noch eine halbe Stunde zuvor mit dem Boot gelandet waren, lachend und glücklich plaudernd. Jetzt stiegen ihr die Tränen in die Augen. Sie wischte sie weg und sagte laut und sehr heftig: »Sei kein Narr, du bist dreißig. Du bist kein sentimentaler Teenager, der denkt: Eben waren wir noch so glücklich. Na ja, das war das.«
    Aber die Erinnerung an seinen schockierten Gesichtsausdruck war nur schwer zu verbannen, und jetzt sah sie der Sache tapfer ins Auge, wie es ihre Art war. Deine Schuld. Alles deine Schuld. Du hättest es ihm schon vor einem Monat sagen sollen. Er hätte

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