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Hilfe, mein Chef ist ein Affe

Hilfe, mein Chef ist ein Affe

Titel: Hilfe, mein Chef ist ein Affe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick van Veen
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setzen nicht nur Imponiergehabe, also ein bestimmtes Verhalten, ein, um ihre Macht zu demonstrieren und zu erhalten. Sie sind zudem auch mit bestimmten körperlichen Merkmalen, sogenannten Statussymbolen, ausgestattet, die ihnen Respekt verschaffen: So ist der würdige silbergraue Rücken eines Silberrückens ein Zeichen, dass er das Erwachsenenalter erreicht hat.
    Hinzu kommen der ausgeprägte knöcherne Schädelkamm, an dem die Muskeln ansetzen, das lange Fell an den Armen und der gewaltige Körperumfang mit entsprechendem Gewicht. Diese Symbole betonen Körperkraft und Potenz des Gorillas und unterstreichen seine Macht, gerade wenn er dabei ist, einen eigenen Harem zu gründen.

    Graue Haare . Wenn männliche Gorillas erwachsen werden, färben sich die Haare an ihrer Rückenpartie silbergrau. Inwieweit sie dann tatsächlich Macht haben und ausüben können, hängt aber auch vom Charakter und von den strategischen Fertigkeiten ab.
    Auch andere Affen können mit ihrem Körper Macht ausdrücken: Ein Schimpansenmännchen beispielsweise, der eine Gruppe anführt, sträubt das Fell und wirkt dadurch größer.
    • Ein großer Chef mit »breiter Brust« und Nadelstreifenanzug wirkt oft eindrucksvoller, als man denkt.
    Unbestreitbar spielt auch die körperliche Ausstrahlung des menschlichen Chefs eine große Rolle. Das Charisma einer Führungskraft geht häufig mit imponierender Körpergröße oder symmetrischen Gesichtszügen einher. Oft genug wirkt der Chef auch wie ein Schimpansenmännchen, das sein Fell sträubt. Gerade um den Körper imposanter wirken zu lassen, gibt es beispielsweise besondere Bürostühle, sogenannte »Chefsessel«, die sogar im Katalog als solche angepriesen werden. Natürlich darf auch das Auto, der berühmte Dienstwagen, nicht unerwähnt bleiben. In aller Regel steht die Größe des Dienstwagens in unmittelbarem Zusammenhang mit der Position eines Mitarbeiters im Unternehmen. Der Firmenchef wird tunlichst kein kleineres (oder billigeres) Auto fahren als die ihm unterstellten Abteilungsleiter.
    • Der Mantel des Pavians – der silbergraue Rücken des Gorillas – der Sessel des Chefs. Statussymbole verschaffen Respekt.
    Viele als eindrucksvoll empfundene körperliche »Statussymbole« treten tatsächlich auch erst zutage, wenn der Chef einen hohen Status erreicht hat, zum Beispiel die aufrechte Körperhaltung. Der Boss streckt die Brust vor. Er geht nicht, sondern er schreitet und steht überall wie selbstverständlich im Mittelpunkt. Vieles davon geschieht vermutlich unbewusst. Ist eine höhere Position erst einmal erreicht, fällt nämlich die Angst weg. Man hat die Macht erobert und damit den Mut, sich seiner Stellung entsprechend zu geben.
    Auch durch die Kleidung versucht der Mensch, es den Affen gleichzutun und körperliche Statussymbole möglichst hervorzuheben. Längsstreifen beispielsweise strecken die Figur, Querstreifen machen dick – daher sieht man sie nur selten. Ferner kommt der richtige Einsatz von Farben der Ausstrahlung zugute und verleiht den Betreffenden Charisma: So betonen Frauen ihre Augen mit Make-up und die Wangen mit einem Hauch Rouge.
    Schau mal: Ich bin noch zu haben!
    Wie kommt es eigentlich, dass wir Menschen uns überhaupt von Imponiergehabe und körperlichen Statussymbolen beeindrucken lassen? Eigentlich geht es uns vernunftgesteuerten Wesen doch um den »Inhalt«: um Wissen und Kompetenz, oder nicht? Warum soll ein starker Chef in unseren Augen nicht nur ein guter Anführer sein, sondern auch gut aussehen?
    • In einem gesunden Körper steckt nicht nur ein gesunder Geist, sondern auch die Aussicht auf Sicherheit und viele Nachkommen.
    Antwort geben wieder die Affen: Bei ihnen ist die körperliche Ausstrahlung im wahrsten Sinn des Wortes überlebenswichtig: Ein starkes, gesundes Alphamännchen bietet der Gruppe nicht nur Schutz gegen Bedrohungen von außen, sondern es trägt auch zur Erhaltung der Art bei, indem es gesunde Nachkommen zeugt. Wenn äußere Anzeichen, zum Beispiel ein glanzloses Fell, auf Krankheit hindeuten, muss das betreffende Tier in der Regel rasch das Feld räumen und seinen Platz einem Konkurrenten überlassen. Affenweibchen wenden sich nun mal lieber einem Männchen zu, das den Eindruck erweckt, er könne sie und die gemeinsamen Nachkommen beschützen.
    Auch wir Menschen halten – wie eh und je – nach Partnern mit gesunder Ausstrahlung Ausschau. Daher verwundert es kaum, dass wir uns, trotz unseres evolutionären Entwicklungsstandes,

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