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Hilflos in deinen Armen

Hilflos in deinen Armen

Titel: Hilflos in deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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Ich kümmere mich dabei um deine Verwundung.“
    Robb tat einen Schritt, begann aber dann zu schwanken und wäre wohl gestürzt, hätte Armand nicht schnell zugegriffen und ihn gestützt. Statt Robb nun noch weiter zuzusetzen, wandte Gillian sich an Alfric, der gerade vorbeihumpelte. „Wer ist der Tote?“
    „Frederic de Sere, Mylady. Dieser angebliche Weinhändler, der abgefeimte Lumpenhund, der hat ihn aufgeschlitzt. Von oben bis unten.“
    Ein herzerweichendes Gejammer, wie Gillian es noch nie gehört hatte, zerriss die Luft. An der Pforte zum Rittersaal lehnte die Zofe Dena, die Alfrics Meldung offenbar mitbekommen hatte und nun schluchzend zu Boden sackte. Sofort eilte Gillian zu ihr.
    Robb, der Dena wohl ebenfalls gesehen hatte, wischte Armands stützende Hand beiseite und trottete auf die Magd zu. Den Arm um ihre Schulter gelegt, redete er beruhigend auf sie ein und half ihr hoch. Obwohl verwundet, geleitete er sie dann ins Innere des Saales.
    „Er ist tapfer gestorben, der Knappe“, meldete Alfric weiter, „beim Versuch, seinem Ritter das Leben zu retten.“
    Versuch?
    „Bevor der verfluchte Halunke ihn totschlug, riss er ihn nämlich aus dem Sattel.“
    „Und dann?“
    „Tja, dann, Mylady … das konnte ich nicht mehr sehen. Da musste ich mich nämlich selbst meiner Haut wehren, weil mich so ein wild gewordenes sächsisches Ungetüm angriff. Ich wurde von den anderen getrennt und traf erst nach Ende des Kampfes wieder auf sie. Robb befahl uns, zur Burg zurückzukehren.“
    „Ohne Sir Bayard?“
    Alfric guckte verwundert. „Der wäre hinter dem Weinhändler her, sagte Robb. Mehr weiß ich auch nicht.“
    „Ach so“, erwiderte sie unter Aufbietung all ihren Mutes. Solange sie nicht Bayards Leiche mit eigenen Augen gesehen hatte, wollte – musste – sie glauben, dass er noch am Leben und unversehrt war. „Geh in den Burgsaal. Ich sehe mir mal die Beinverletzung an.“
    In dem Gewimmel aus Pferden und Soldaten, Stallknechten und Stalljungen erkannte sie auch zahlreiche Mägde, die angespannt am Brunnen und an der Küchenpforte verharrten. „Ihr da!“,rief sie ihnen zu.„Holt Wasser. Wir brauchen jede Menge im Burgsaal! Für die Verwundeten. Seltha, bring sämtliches Linnen, das du auftreiben kannst. Und ihr Stalljungen, ihr bringt mir frisches Stroh zur Unterlage! Umbert!“ Sie wandte sich an den Küchenmeister. „Mach einen Topf Suppe und back weiches Brot. Edun soll zwei Krüge Ale an die nicht Verwundeten ausgeben. Sie haben es verdient.“
    Die Sinne ganz auf das gerichtet, was unverzüglich getan werden musste, raffte sie die Röcke und eilte in den Herrensaal, der inzwischen voller Verwundeter und Erschöpfter war. Auf dem Podest wartete bereits Adelaide mit der Arzneischatulle. Mit hochgekrempelten Ärmeln, die schlanken Arme entblößt, wickelte sie sich gerade ein Leinentuch um die Taille, damit ihr Gewand nicht beschmutzt wurde. Über einem Arm hatte sie ein weiteres Tuch, das sie Gillian reichte. „Sag mir, was ich tun soll“, sagte sie, während ihre Schwester nun ihrerseits die Ärmel aufkrempelte.
    „Die Schwerverwundeten zuerst. Und frag mal, ob einer weiß, wo Bayard ist. Wo steckt denn Armand?“
    „Der kümmert sich um die Pferde und ergreift Maßnahmen für den Fall, dass wir angegriffen werden.“
    „Ich glaube, die Feinde hat es ärger erwischt als unsere Männer. Da sind bestimmt nicht mehr genug übrig für einen Angriff auf eine Feste.“
    „Falls das die einzige Streitkraft unserer Gegner war“, gab Adelaide zu bedenken, die Miene so sorgenvoll und bedrückt, wie auch Gillian sich fühlte. Nicht auszudenken, wenn das bloß ein Vorgeplänkel war … wenn die Masse der feindlichen Kräfte bereits den Vorstoß auf Averette planten!
    Gillian bemerkte einen der Stalljungen, der mit einer Armladung Stroh ankam. „Leg das dorthin, und dann melde dich bei Lord Armand!“, befahl sie ihm. „Sag ihm, er muss damit rechnen, dass die Bauern und Dörfler hinter der Burgmauer Schutz suchen werden. Bestimmt haben einige die Rückkehr des Suchtrupps gesehen und raffen bereits ihre Habe zusammen, um sich damit in die Burg zu flüchten. Danach suchst du Lindall und sagst ihm, er soll sich unverzüglich bei mir melden.“
    Der Bursche machte sich eilig davon. Gillian wandte sich wieder ihrer Schwester zu. „Einige von den Dörflern werden Hilfe benötigen. Und die Bauern auf den weiter entlegenen Hofstätten müssen benachrichtigt und hierhergebracht werden. Lindall soll

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