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Hilflos in deinen Armen

Hilflos in deinen Armen

Titel: Hilflos in deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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einige Männer losschicken und sie holen.“
    In der Hoffnung, dass die Dörfler keine Zeit vergeudeten, widmete sie sich nun den Verwundeten. Zum Glück gab es keine schlimmeren Blessuren als tiefe Fleischwunden und allerlei Beulen, die ruck, zuck behandelt waren. Als sie damit fertig waren, kam auch Armand in das provisorische Lazarett. Man sah ihm am Gesicht an, dass etwas vorgefallen war und offenbar nichts Gutes.
    Er wartete Fragen auch gar nicht erst ab, sondern wandte sich gleich an die beiden, in erster Linie aber an seine Frau. „Dieser Lindall, er ist nirgendwo aufzutreiben. Offenbar hat ihn seit dem Abmarsch der Streife heute Morgen niemand mehr zu Gesicht bekommen. Dabei hatte er gemeldet, er ginge ins Dorf.“
    Gillian verschlug es den Atem. Das war ja wie bei Frederic! Großer Gott! Der Himmel mochte ihnen beistehen.
    Armand schaute indes weniger entsetzt als vielmehr verärgert drein. „Nichts für ungut, Gillian, aber dieser Lindall – vertraut Ihr ihm? Ich muss Euch das fragen.“
    Verwirrt starrte sie ihren Schwager an. „Lindall dient schon auf dieser Burg, seit ich ein kleines Mädchen war. Für den lege ich meine Hand ins Feuer.“
    „Ich auch“, bekräftigte Adelaide, die anscheinend von der Frage ihres Mannes ebenso bestürzt war wie ihre Schwester.
    „Einer der Männer berichtete, der Knappe Frederic habe behauptet, Lindall hätte uns an d’Artage verraten. Er habe Nachrichten über Bayards Aufenthaltsort gegen Geld verkauft. Ich habe mich daraufhin selbst in der Unterkunft überzeugt. Offenbar hat Lindall seine Siebensachen gepackt, ehe er heute Morgen zum Tor hinausritt.“
    Gillian umklammerte die Hand ihrer Schwester. Noch so ein Schlamassel? Um Himmels willen, nicht schon wieder ein Rückschlag!
    In Armands dunklen Augen stand Mitgefühl. „Verrat hat viele Gesichter. Man deckt ihn nur schwer auf. Noch schwerer ist es, ihn hinzunehmen.“
    „Noch nehme ich ihn nicht hin!“, bekundete sie. Sie war nicht ohne Weiteres bereit, einen Mann, der so lange treu ihrem Hause gedient hatte, das Vertrauen aufzukündigen. „Vielleicht gibt es ja eine Erklärung. Erst einmal müssen wir erfahren, was aus Bayard geworden ist.“
    Niemand sagte etwas, doch als Gillian zu einem der Strohbündel ging, da sah Adelaide ihren Mann schweigend mit einem Blick an, der Bände sprach. Bei einem der Strohlager saß Dena und hielt Robb die Hand. Als der Verwundete die Hausherrin kommen sah, stemmte er sich mühsam hoch. Die Kopfwunde hatte zwar stark geblutet, wie üblich bei solchen Blessuren, aber zum Glück war sie nicht tief, und auch der Schädel selbst war noch ganz. „Gibt’s Kunde von Sir Bayard?“
    „Noch nicht“, antwortete Gillian, die der aufgesprungenen Dena mit einer Handbewegung gebot, sich wieder zu setzen. „Was ist heute vorgefallen?“
    „Berichte von Anfang an“, befahl Armand.
    Robb nickte, schnaufte tief durch und blickte, ehe er den Mund aufmachte, die Zofe an. „Wir wurden angegriffen. Der Junker Frederic galoppierte direkt auf uns zu. Einer unserer Bogenschützen dachte wohl, er nähere sich in feindlicher Absicht, und traf ihn mit einem Pfeil in die Schulter. Die haben einfach immer zu schnell den Finger an der Sehne, diese Bogenschützen.“
    Einer der Männer, die ganz in der Nähe ihr wohlverdientes Bier tranken, schaute auf und ließ einen Protestruf hören. Anscheinend war er der besagte Schütze.
    „Na, ist doch so!“, knurrte Robb. „Jedenfalls kippte der Knappe aus dem Sattel, und Sir Bayard saß ab und ging zu ihm hin. Wir haben noch versucht, ihn daran zu hindern, weil wir einen Hinterhalt befürchteten. Aber er wollte ja nicht hören. Frederic sagte, er wäre gekommen, um uns zu den Kerlen zu führen, die den Burgverwalter auf dem Gewissen haben. Deren Anführer, das wäre ein Vaterlandsverräter, meinte er. Richard Soundso.“
    „Richard d’Artage?“, fragte Adelaide.
    „Genau, der war’s“, bekräftigte Robb mit einem weiteren Blick auf die junge Dena. Allmählich wurde er sicherer und energischer. „Sir Bayard nahm ihm das aber nicht ab, und wir auch nicht. Und als der Knappe uns dann auch noch weismachen wollte, Lindall hätte Einzelheiten an diesen Verräter verkauft, da war ich überzeugt, der Bursche flunkerte das Blaue vom Himmel runter.“ Als er die Gesichter der Umstehenden sah, wurde er anscheinend nachdenklich. „Wie? Glaubt Ihr das etwa?“
    „Offenbar gibt es einigen Grund dazu“, sagte Gillian. „Erzähl weiter.“
    „Tja, also,

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