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Hilflos in deinen Armen

Hilflos in deinen Armen

Titel: Hilflos in deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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den Kleinen ebenfalls zu verraten, indem er sich eine jüngere Braut nahm und mit der noch weitere Söhne zeugte, die Richard danach das Erbe streitig machten. Danach folgte der nächste Verrat, nämlich durch seine Herzliebste, die ihm zuerst sein Herz, danach sein Geld raubte und es, kaum dass das Bett kalt war, mit einem anderen, reicheren Mann durchbrachte. Als Letzter verriet ihn dann der König, der seine Getreuen überging und Schurken belohnte.
    Und jetzt übertölpelt von einem Frischling, dem er Reichtum und Ehre versprochen hatte! Verraten an einen ritterlichen Schönling, dem sowieso alles zufiel, der während der Gefangenschaft nicht die kleinste Unannehmlichkeit hatte erdulden müssen. An einen, dessen Bruder mit der Hand der schönsten Hofdame belohnt worden war – mit Adelaide d’Averette, die ihn, Richard, behandelt hatte wie den letzten Dreck unter ihren hochherrschaftlichen Schuhen.
    Ein grollender Schrei brach von seinen Lippen. Mit einem Satz stürzte er vor und rammte dem Dänen den Dolch in die Kehle. Der Getroffene hatte nicht einmal Zeit zu einem letzten Atemzug.
    Schwer atmend ließ Richard den Toten zu Boden sacken. Erst dann wurde ihm bewusst, dass Ullric und dessen Söldner ihm zusahen.
    „Er hat versagt!“, knurrte er, wobei er sich bückte, um die Klinge an der Tunika des Erstochenen abzuwischen. „Und so verfahre ich mit Versagern.“ Er wies auf zwei der Glotzenden. „Ihr beiden da – verscharrt ihn, aber fix. Wenn ihr fertig seid, reitet ihr uns nach. Ullric, du kommst mit mir!“
    Einmal mehr war Gillian bemüht, sich bei ihren täglichen Geschäften den Anschein ruhiger Gelassenheit zu geben. Wie zuvor stellte sie aber bei ihrem Gesinde vermehrte Neugier und einen Mangel an Respekt fest. Zuerst versuchte sie, darüber hinwegzusehen, aber dann lauerte Father Matthew ihr nach der heiligen Messe auf. Im Grunde hatte sie – zumindest insgeheim – damit gerechnet, dass er sie schon viel früher zur Rede stellen würde.
    Jetzt stand er in der Burgkapelle vor ihr, genau dort, wo sie mit Bayard während der Totenwache für Dunstan in sündiger Zweisamkeit zusammengewesen war.
    „Mir ist da einiges zu Ohren gekommen, Mylady“, so hob der Kaplan an, „was mir keine Ruhe lässt. Euch und Sir Bayard de Boisbaston betreffend.“
    Sie sah keinen Sinn darin, lange um den heißen Brei zu reden. „Falls Ihr fragen wollt, ob ich die Nacht in seiner Kammer verbrachte – ja, Father, das stimmt.“
    „Aber doch sicher geschäftlich?“, hakte er hoffnungsvoll nach.
    Dass er sie nicht von vornherein verdammte, rechnete sie ihm hoch an. Dennoch dachte sie nicht daran, sich zu verleugnen. „Nein, um Angelegenheiten des Anwesens ging es keineswegs.“
    Father Matthew wurde hochrot und sah aus, als würde ihm jeden Moment flau. „Ich bin erschüttert, Mylady. Bestürzt und betrübt.“
    „Mir ist bewusst, dass mein Verhalten zu wünschen übrig lässt. Ich werde auch, wie es sich gehört, die Beichte ablegen und Gott um Vergebung bitten. Aber wir sind ein Liebespaar.“
    „Als ob das etwas zur Sache täte!“, versetzte der Geistliche scharf, nun nicht mehr bloß entsetzt, sondern auch angewidert. „Ihr seid nicht verheiratet – und eine Ehe steht außer Frage. Die Kirche verbietet solche Verbindungen.“
    „Genau deswegen haben wir ja nicht auf eine Hochzeit gewartet.“ Die Hände energisch vor der Brust verschränkt, nahm sie kein Blatt vor den Mund. „Wir lieben uns, Father.“
    Mit erhobener Hand und herrischer, als sie ihn je erlebt hatte, gebot er ihr zu schweigen. „Das habt Ihr nun von Eurem so wenig damenhaften Gebaren! Immer wieder habe ich Eurer älteren Schwester ins Gewissen geredet und gemahnt, es laufe am Ende auf Ungemach hinaus, wenn Ihr nicht heiratet. Und nun haben wir den Salat. Ach, hätten Eure Eltern Euch doch nur mehr jungfräuliche Tugenden beigebracht. Nunmehr erleben wir das Ergebnis des elterlichen Schlendrians: Die Älteste heiratet Hals über Kopf, Ihr überhaupt nicht, und was aus der Jüngsten wird, das weiß der Himmel. Es würde mich nicht wundern, wenn dieses leichtsinnige Geschöpf seine Tage im Freudenhaus beendet!“
    Hätte der Priester nur sie und ihre Sünden getadelt, so hätte Gillian das mit Fassung ertragen. Mit seinen Anwürfen gegen ihre jüngere Schwester aber ging er entschieden zu weit.
    „Ich gestehe ein, dass es falsch ist, ohne den Segen der Kirche der körperlichen Liebe zu frönen“, erwiderte sie mit leiser Stimme. „Was

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