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Hilflos in deinen Armen

Hilflos in deinen Armen

Titel: Hilflos in deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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dieser Richard mir immer wieder einzureden versuchte, dass John als König nichts taugt, da wurde ich misstrauisch. Auch an Euch ließ er kein gutes Haar, und er bot mir an, mich nach Hause zu meinem Vater zu bringen. Doch wenn er angetrunken war, redete er viel zu geschwollen daher für einen Weinhändler. Dann vergaß er anscheinend, dass er eine Rolle spielte.
    Er schlug mir vor, ich könne mich mit ihm in der Dorfschänke treffen, falls ich von Euch fort wollte. Er hätte mir was Besseres zu bieten, behauptete er. Ich wusste nicht recht, was das sein sollte; ob er ein Aufrührer war, oder ob er den König oder Euch nur einfach nicht leiden konnte. Deshalb beschloss ich, zum Schein auf sein Angebot einzugehen und es irgendwie herauszufinden. Da sagte er mir, wer er wirklich war, und ich tat so, als hätte er mich überzeugt, als wolle ich bei ihm mitmachen. Und dann trafen wir auf seine Männer. Das sind vielleicht Barbaren, Bayard! Brutal und viehisch und grob. Die haben den Kastellan auf dem Gewissen. Das wollte ich Euch melden, deshalb bin ich zurück. Richard d’Artage ist ein hundsgemeiner Verräter. Ihr müsst ihm in den Arm fallen.“
    Bayard packte den Jungen am Schlafittchen und zog ihn hoch. „Und du bist dir sicher, dass er sich als Richard d’Artage zu erkennen gab?“
    „Ja! Es gibt aber noch einen anderen Edelmann. Der führt die Aufrührer an und bezahlt die Söldner, die für Richard kämpfen. Das hat mir Ullric – das ist der Söldnerführer – selber erzählt.“
    „Wie heißt denn dieser Edelmann?“
    „Keine Ahnung. Richard hat den Namen nie erwähnt und Ullric auch nicht. Der faselte nur im Suff immer von ihm. Er sagte auch, d’Artage solle nicht ständig so tun, als wäre er der liebe Gott. In Wirklichkeit sei er ja nur der Büttel eines Geldsacks. Die haben es auf Euch abgesehen, Bayard. Auf Euch, Euren Bruder und jeden Adeligen, der John bei der Fortführung seiner Regentschaft unterstützt.“
    Bayard knirschte mit den Zähnen. Das musste die Verschwörung sein, wie Armand sie beschrieben hatte!
    Sie hatten für Johann Ohneland, wie sie ihn spöttisch nannten, beide nicht viel übrig, weder er noch Armand. John war zu gierig, zu unmoralisch, zu dumm und eigensüchtig, um ein guter König zu sein. Die Alternative aber waren Anarchie und Chaos und möglicherweise ein anderer, noch schlimmerer Herrscher. Außerdem hatte Bayard dem König Gefolgschaft geschworen.
    „Lindall hat Euch ebenfalls getäuscht“,fuhr Frederic schwer atmend fort. „Er hat d’Artage gegen Geld verraten, was er über Euch und die Spähtrupps weiß.Wo Ihr Euch aufhaltet und wann.“
    „Lindall?“, wiederholte Bayard genauso betroffen wie ringsum die Soldaten, die ungläubig murmelten und skeptische Blicke wechselten.
    „Lüge!“, donnerte Alfric, während er absaß und auf den Knappen zutrat. „Lindall ist auf Averette geboren und Iains Stellvertreter. Der Burghauptmann hält große Stücke auf ihn. Wir alle!“
    „Dann seid ihr aber auf dem Holzweg“, versetzte der Knappe. „Wenn ihr glaubt, dass einer in Treue fest zu einem bestimmten Lehen steht, nur weil er dort zufällig geboren ist! Richard hat ihm einen ganzen Beutel voll Geld gegeben. Ich hab’s mit eigenen Augen gesehen.“
    „Völliger Unfug, die Geschichte“, spottete Bran. „Wann soll denn das gewesen sein, hm?“
    „Gestern Morgen. Er sagte noch, er kann in der Burg ein- und ausgehen, ohne dass ihn einer zur Rede stellt.“
    Die beiden Soldaten guckten schon weniger selbstsicher drein, und auch die anderen wirkten auf einmal so, als kämen ihnen jetzt doch Zweifel.
    „Hat er das öfter gemacht?“, fragte Bayard in die Runde. „Die Burg ungefragt und ohne Angabe von Gründen verlassen?“
    „Na ja, einige Male schon“, musste Alfric widerwillig einräumen. „Ich dachte … tja, wir alle dachten, er … er hätte im Dorf eine Liebschaft. Nicht die Peg, denn dann wär’s ja nicht geheim geblieben. Aber das Weib vom Müller, das hat ihm schon öfter schöne Augen gemacht, und da dachten wir …“
    Bayard hätte sich ohrfeigen mögen, weil er nicht besser aufgepasst hatte. Er hätte keiner Menschenseele auf Averette trauen dürfen, Gillian ausgenommen.
    „Ich schwöre es Euch, Bayard, bei meinem Leben!“, beteuerte Frederic inständig und schaute seinen Ritter mit flehendem Blick an. „Ich halte dem vor Gott gesalbten König ebenso die Treue wie Euch! Ihr seid ein ehrenhafter, anständiger Ritter, egal, was für Lügen

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