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Hill, Susan

Hill, Susan

Titel: Hill, Susan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Menschen dunkles Sehnen: Kriminalroman (German Edition)
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schauten einen Moment lang wütend.
    »Mr Sharpe?«
    »Warum fragen Sie?«
    »Ich habe bereits gesagt, dass wir Angela Randalls Verschwinden untersuchen. Kannten Sie sie?«
    »Nicht dass ich mich erinnern kann.«
    »Könnte ich Ihre Uhr sehen?«
    Er lächelte, schob die Manschette zurück, nahm die Armbanduhr ab und hielt sie Nathan hin. Eine hübsche Uhr, dünn wie eine Oblate. Neben dem Mond waren auf dem dunkelblauen Emaille Sterne zu sehen. Anscheinend war heute Halbmond.
    Nathan gab die Uhr zurück. »Danke.«
    »Ist das alles?«
    »Im Moment, ja. Aber würden Sie bitte morgen früh in Ihren Unterlagen nachschauen, wie Sie angeboten haben?«
    »Selbstverständlich.«
    Auf dem Weg zur Eingangstür sagte Aidan Sharpe: »Heute am frühen Morgen schien etwas Wichtiges vorzugehen … Ich bin zufällig am Gewerbegebiet vorbeigekommen. Überall Polizei – Mannschaftswagen, Spürhunde … Worum ging es da, um alles in der Welt?«
    »Tut mir Leid, Sir, nicht meine Abteilung.«
    »Eine Drogenrazzia, nehme ich an?«
    »Ich weiß es wirklich nicht, Mr Sharpe. Danke für Ihre Hilfe.«

    Nathan schaute vom Auto aus zurück. Die Fliege stand immer noch da, starrte ihn an.
    Hinter der nächsten Ecke hielt er an und nahm sein Handy heraus. »Sarge?«
    »Was hat er gesagt?«
    »Nicht viel. Ich hab ihn gefragt, ob er die Randall kennt, ob sie ihm die Uhr geschenkt hat … keine Reaktion. Behauptet, sich nicht zu erinnern, ob sie Patientin bei ihm war … Sagte, er würde Sie anrufen, wenn er ihren Namen in seinen Unterlagen findet.«
    »Mich?«
    »Ja. Sergeant Graffham, sagte er. Will wohl nicht mit Unterlingen reden. Er ist gruselig, nicht? Waren Sie in seinem Haus?«
    »Nein.«
    »Wie eins von diesen Schlössern, die man auf Schulausflügen besucht. Lauter große schwarze Möbel und so. Echtes altes Zeug, wissen Sie? Gespenstisch.«
    »Aber mehr war nicht?«
    »Nur eins … Als ich gerade gehen wollte, fragte er, was heute früh im Gewerbegebiet los gewesen sei … Sagte, er sei da vorbeigefahren und habe all die Mannschaftswagen und Spürhunde und so gesehen. Fragte, ob es sich um eine Drogenrazzia gehandelt habe. Nur, was hat er da um halb fünf oder sechs Uhr morgens gemacht? Die waren vor acht Uhr schon wieder weg. Und außerdem waren die ganz hinten; wenn er nur vorbeigefahren ist, konnte er sie von der Straße aus überhaupt nicht sehen.«

48
    C hris Deerborn hatte Bereitschaftsdienst und nahm den Anruf entgegen. Cat kniete auf dem Boden in ihrem Büro, sortierte einen Stapel medizinischer Zeitschriften, von denen sie die meisten aus Zeitmangel nicht gelesen hatte. Links kamen die hin, die sie aufheben sollte, weil sie wichtige Artikel enthielten, rechts der Rest. Frustriert stellte sie fest, dass der linke Stapel immer höher wurde. Alles war wichtig, alles schien entscheidende Informationen zu enthalten.
    »Kannst du übernehmen?« Chris versuchte, die Tür zu öffnen, die aber von den Zeitschriftenstapeln blockiert wurde.
    »Wer ist dran?«
    »Eine hysterische Frau.«
    »Du hast Bereitschaft, nicht ich.«
    »Sie will nicht mit mir reden, sagt, sie könnte nur dir erzählen, was passiert ist.«
    »Wer ist es?«
    »Mrs Marion Keith. Sie ist Patientin bei mir«, sagte Chris, »aber sie will unbedingt dich.«
    »Was, ist ihr irgendwas peinlich? Wenn sie dringend einen Arzt braucht, muss sie mit dem vorlieb nehmen, der Dienst hat, egal welchen Geschlechts.«
    »Also soll ich ihr das sagen?«
    »Verdammt. Na gut, gib schon her.«
    Cat zog die Tür auf, schubste die Zeitschriften aus dem Weg, bis sie wieder völlig durcheinander auf einem Haufen lagen, während Chris ihr das schnurlose Telefon hinhielt und die Treppe hinauffloh.
    »Cat Deerborn.«
    Sie war gereizt. Sie wusste bereits, was sie sagen würde. Wenn sie mit dieser Mrs Keith fertig war, würde die Frau sich wünschen, mit Chris vorlieb genommen zu haben.
    Sie hörte die ersten paar stotternden Worte und verstummte. Fünf Minuten später saß sie auf der Treppe und redete leise.
    »Ich komme zu Ihnen, Mrs Keith … Natürlich verstehe ich Sie. Natürlich. Ist jemand bei Ihnen? Na gut, dann versuchen Sie, ruhig zu bleiben. Ich bin in einer Viertelstunde bei Ihnen.«
    Die Frau war völlig außer sich und kaum zu verstehen, aber Cat hatte alles erfahren, was sie wissen musste. Sie lief nach oben.
    »Ich muss zu ihr. Sie ist in einem furchtbaren Zustand.«
    »Ich weiß. Viel verstehen konnte ich nicht.«
    Cat zog rasch den alten Trainingsanzug aus, den sie zum

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