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Hill, Susan

Hill, Susan

Titel: Hill, Susan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Menschen dunkles Sehnen: Kriminalroman (German Edition)
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Aufräumen ihres Büros getragen hatte. »Sie war bei dem Psychochirurgen, und der hat sich an ihr vergangen. Wir haben ihn, Chris.«
    »Was meint sie damit? Vergewaltigung?«
    »Irgendwas Sexuelles, aber das ist schwer zu sagen.«
    »Du bittest besser die Polizei, sich dort mit dir zu treffen. Wir brauchen einen Zeugen, und die werden wissen wollen, ob es sich um einen tatsächlichen Übergriff handelt.«
    »Du hast Recht.« Sie zog den Reißverschluss ihrer Jeans zu und griff nach dem Telefon, aber bei Simon war nur der Anrufbeantworter dran. Sie wählte die Nummer des Reviers.
    »DCI Serrailler, bitte … Dr. Deerborn … ja, ich warte.« Sie wandte sich an Chris. »Er ist unterwegs wegen einer Ermittlung, aber sie versuchen, ihn zu erreichen … Ja? Danke. Ich bleib dran.«
    »Serrailler.«
    »Si, ich bin’s. Hör zu, ich sag dir kurz, worum es geht. Bury Park 17, eine Patientin von Chris hat in hysterischem Zustand angerufen. Sie war bei diesem Kerl in Starly, der sich Psychochirurg nennt, und sie behauptet, von ihm sexuell belästigt worden zu sein.«
    »Okay. Ich veranlasse, dass ein Streifenwagen hingeschickt wird.«
    »Kannst du nicht Freya Graffham schicken?«
    »Nein, das ist keine Sache für die Kriminalpolizei, du brauchst Uniformierte. Ich bin momentan im Einsatz, Cat, ich gebe es weiter.«
    »Danke.«
    Chris kam mit hinunter zum Auto und informierte Cat unterwegs über seine Patientin Marion Keith. »In den Fünfzigern, verwitwet, zwei verheiratete Töchter. Vorgeschichte von Gastritis, Darmreizung, alle Untersuchungen wurden durchgeführt, jeweils ohne Befund, was sie aber möglicherweise nicht geglaubt hat. Vielleicht dachte sie, er würde etwas finden und es rausholen.«
    Er küsste Cat und schloss die Autotür.

    Der Streifenwagen wartete schon, als sie bei dem Bungalow in Bury Park ankam.
    »N’Abend, Dr. Deerborn.«
    »Hallo, Mike.«
    Cat kannte viele der Polizeibeamten aus Lafferton, nicht durch Simon, sondern weil sie und Chris auch als Polizeiärzte tätig waren. Constable Mike Major hatte sie zum letzten Mal im vorigen Sommer getroffen, in einer Wohnung, in der ein älterer Mieter seit einem Monat tot gelegen hatte. In solchen Situationen verließ man sich aufeinander, nicht nur, um die jeweilige Arbeit professionell zu erledigen, sondern auch für moralischen und manchmal sogar physischen Beistand. Cat war nicht diejenige gewesen, die damals rasch an die frische Luft gemusst hatte.
    »Sie waren noch nicht drin, oder? Ich muss erst mit ihr reden.«
    »Nein, schien mir das Beste, hier zu warten.«
    »Sie wissen, worum es geht?«
    »So ziemlich. Hab letzte Woche im Echo von diesem Irren gelesen.«
    »Hoffen wir, dass wir diesmal an ihn rankommen.«

    Marion Keith hatte sich in einen Morgenmantel und eine Decke gehüllt und kauerte in der Ecke des Sofas. Sie war eine etwas verblichen aussehende Frau mit hübschen Gesichtszügen, aber ihr Gesicht war grau, in ihren Augen stand Entsetzen.
    Cat stellte ihre Tasche ab und setzte sich neben die Frau. »Hallo, Mrs Keith. Ganz ruhig, alles wird gut.«
    Marion Keith brach in Tränen aus.
    »Weinen Sie nur, das ist schon in Ordnung.« Cat griff nach ihrer Hand. »Ich möchte, dass Sie versuchen, mir genau zu erzählen, was passiert ist. Lassen Sie sich Zeit. Wenn nötig, werde ich Sie untersuchen. Es könnte eine strafbare Handlung vorliegen, und aus dem Grund habe ich die Polizei benachrichtigt. Die Beamten warten draußen im Wagen, bis Sie bereit sind, mit ihnen zu sprechen. Wenn ich den Eindruck bekomme, dass Sie tätlich angegriffen wurden, werden sie von Ihnen hören wollen, was passiert ist. Sind Sie damit einverstanden?«
    Nach kurzem Zögern nickte die Frau.
    »Gut. Dann erzählen Sie.«
    Stockend und teilweise unverständlich begann Marion Keith zu sprechen. Seit dem Tod ihres Mannes litt sie unter Bauchschmerzen und anderen Beschwerden. Wie Chris gesagt hatte, war bei den Untersuchungen nichts Anomales herausgekommen, aber die Medikamente hatten ihr nur vorübergehend Erleichterung verschafft. Das Problem flammte immer wieder auf. Sie arbeitete Teilzeit als Anwaltssekretärin, und eine Kollegin hatte ihr von dem Psychochirurgen erzählt.
    »Sie hat gesagt, er habe so viele Menschen geheilt und das, worunter ich litte, sei seine Spezialität. Sie hat mich einfach davon überzeugt. Ich war verzweifelt, ich hatte schon alles versucht. Ihr Mann ist ein guter Arzt, das weiß ich, aber nichts, was er mir verschrieb, hat über längere Zeit

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