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Hill, Susan

Hill, Susan

Titel: Hill, Susan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Menschen dunkles Sehnen: Kriminalroman (German Edition)
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in den Empfangsbereich führte.
    »Bitte, sagen Sie es mir.«
    »Ich wollte zu Mr Aidan Sharpe. Ich nehme an, er ist nicht da?«
    »Nein, natürlich nicht, darum geht es ja.«
    »Ich bringe keine Nachrichten. Ich möchte mit Mr Sharpe sprechen.«
    »Als ich herkam, war alles normal … Nur ist er sonst immer als Erster da, bereitet alles vor, aber er war nicht da, also bin ich in seine Privaträume gegangen, doch da ist er auch nicht. Ich glaube, er war die ganze Nacht nicht da, und sein Auto ist auch weg. Da kann was nicht stimmen, so etwas hat er noch nie getan.«
    »Wann haben Sie Mr Sharpe zuletzt gesehen?«
    »Gestern Nachmittag. Ich bin wie üblich um fünf gegangen. Da war er noch hier.«
    »Hat er gesagt, dass er irgendwohin wollte?«
    »Nein. Natürlich nicht, daran hätte ich mich ja schließlich erinnert, nicht wahr?«
    »Hat er sich normal verhalten? War irgendwas Ungewöhnliches an ihm, das Ihnen aufgefallen ist?«
    »Nein. Nichts. Überhaupt nichts … Ich hoffe, Sie finden heraus, was passiert ist, wo Mr Sharpe ist, ich …«
    »Ich möchte, dass Sie hier bleiben, falls Mr Sharpe zurückkommt. Sie haben doch sicher Arbeit, die Sie erledigen können?«
    »Ich muss seine heutigen Patienten benachrichtigen … damit habe ich bereits angefangen.«
    »Gut, dann machen Sie bitte weiter. Ich werde einen Polizeibeamten herschicken für den Fall, dass Mr Sharpe zurückkommt. Machen Sie sich deswegen keine Sorgen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Wir müssen ihn verhören, Mrs Cooper.«

    Als Simon eintraf, waren die Leute von der Spurensicherung, die jeden Quadratzentimeter von Freyas Haus absuchten, immer noch bei der Arbeit, verwandelten das, was einmal ein Heim gewesen war, in einen Tatort, drangen ein, stöberten, schnüffelten, nahmen Fingerabdrücke und machten Fotos. Was der Pathologe einer Leiche antat, tat die Spurensicherung einem Haus an, entweihte alles – so kam es ihm immer vor, trotz der respektvollen Art, in der diese Profis ihre Arbeit verrichteten.
    Langsam betrat er Freya Graffhams Haus, und sofort tauchte ihr Bild vor ihm auf, was bis zu diesem Augenblick nicht der Fall gewesen war. Er sah ihre schlanke Figur, ihr kurz geschnittenes Haar, ihr scharfes Profil. Das Haus war sie, genau sie, das erkannte er sofort. Bequem, unbeschwert, ordentlich … Er betrachtete die Bücher, die Chornoten auf dem Tisch – vom Konzert gestern Abend, an dem auch seine Mutter teilgenommen hatte; es gefiel ihm hier augenblicklich, die Atmosphäre war einladend und angenehm, recht ungezwungen, sehr charakteristisch.
    »Morgen, Sir.«
    Der Beamte im weißen Overall schaute von einem Teil des Teppichs unter dem Tisch auf, wo er kleine Flusen mit einer Pinzette entfernte und in einen durchsichtigen Plastikbeutel fallen ließ.
    »Irgendwas gefunden?«
    »Jede Menge Fingerabdrücke. Allerdings nicht unbedingt seine. Ein paar dunkle Haare auf der Sessellehne dort drüben, ein Schuhabdruck draußen im Garten … Sie dürften genug haben, mit dem Sie etwas anfangen können. Sofern es Vergleichsmöglichkeiten gibt, natürlich.«
    »Ich brauche es vorgestern.«
    »Das sagen Sie immer.«
    »Dieser Fall ist etwas anderes.«
    »Ich weiß, Sir. Ich habe Sergeant Graffham nicht persönlich gekannt, aber wenn es einen der Unseren trifft, ist es immer am schlimmsten. Haben Sie eine Ahnung, worum es hier ging?«
    »Ja.«
    Simon trat aus der offenen Küchentür und schaute in den schmalen Garten. Gras, ein Fliederbusch, ein paar Rosensträucher. Mauer. Zaun. Sie war also keine Gärtnerin, saß vielleicht nur gerne ein bisschen draußen.
    Er ging ein paar Schritte über das Gras. Zwei Männer in weißen Overalls knieten auf der Erde am hinteren Ende des Gartens. Er ließ sie in Ruhe. Im Moment würde er einfach weitermachen, die Jungs ihrer Arbeit überlassen, Sharpe finden – und sie würden ihn finden, das sollte nicht schwer sein. Die Sache zu Ende bringen. Dann konnte er nach Hause gehen, die Tür seiner Wohnung hinter sich schließen und versuchen herauszufinden, was er für Freya Graffham empfand.

    Gegen fünf lagen die Berichte vor.
    »Nathan?«
    »Sir?«
    »Sharpe hat sein Auto in Freyas Straße stehen lassen. Er wird nicht weit kommen, wir haben seine Beschreibung durchgegeben. Sie sollten sich besser sein Haus vorknöpfen. Ich habe zwei Uniformierte dort postiert für den Fall, dass er auftaucht.«
    »Was er nicht tun wird.«
    »Vermutlich nicht. Aber suchen Sie ein Foto von ihm, ja? Geben Sie es an die Presse,

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