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Himmel der Suende

Himmel der Suende

Titel: Himmel der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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Engels. Er hielt sie zärtlich.
    „Schon gut“, sagte er und streichelte ihr Haar. „Jetzt kommt alles in Ordnung.“
    Dann wandte er sich wieder an Sergej, der gegen seinen Willen bewegungslos dastand.
    „Ich stehe zu meinem Schwur, Sergej“, sagte Axel und machte eine knappe Geste mit der Hand, nach der Sergej sich plötzlich wieder bewegen konnte. Er verspürte den Drang, dem Engel auf die Fresse zu hauen, aber der erschien ihm so viel mächtiger als Man’El, dass er sich zusammenriss und dem Drang widerstand.
    „Ich werde Ani’El finden und sie befreien“, fuhr Axel fort. „Aber ich habe noch eine Bitte an dich. Eine, zu der ich dich aber nicht zwingen will.“
    „Welche?“
    „Pass auf Magdalena auf und bring sie in Sicherheit“, sagte Axel.
    „Aber ...“, wollte Maggie ihn unterbrechen. Axel stoppte sie mit einem liebevollen Blick.
    „Ich möchte nicht riskieren, dass dir etwas zustößt“, sagte Axel. „Der Kampf wird hässlich und gefährlich, und es gibt keine Garantie dafür, dass ich ihn gewinne.“
    „Nur ein Grund mehr, dich nicht allein zu lassen“, sagte sie. „Ich werde an deiner Seite kämpfen.“
    „Magdalena, bitte“, sagte er mit flehendem Unterton.
    „Sie hat recht“, sagte Sergej. „Auch ich werde kämpfen. Ich lasse Anya nicht im Stich.“
    „Das wird ein Kampf zwischen Erzengeln und einer Elohim“, sagte Axel. „Da ist nichts, was ihr tun könntet. Allein die Magie, die dabei frei wird, könnte euch töten.“
    „Ich fürchte den Tod nicht“, stellte Sergej klar.
    „Wenn du kämpfst, Axel, kämpfe ich“, sagte Maggie. „Anders könnte ich mir ein ewiges Leben an deiner Seite nicht vorstellen.“
    „Bitte versteh doch“, sagte Axel. „Meine Chancen sind schon so nicht sehr groß. Wenn ich mich während des Kampfes auch noch um dich sorgen muss, wächst die Wahrscheinlichkeit, dass ich verliere.“
    Sie ließ den Kopf sinken, und Sergej erkannte, dass sie einsah, dass er es ernst meinte.
    „Du hast recht“, sagte sie schließlich.
    Axels Blick wurde dankbar.
    „Und du passt bitte auf sie auf“, sagte er zu Sergej.
    „Ich ...“, wollte Sergej widersprechen, aber Maggie legte ihm die Hand auf den Arm. Der Schmerz der ausgerenkten Schulter zuckte durch ihn hindurch, und er sog die Luft zischend zwischen seine zusammengebissenen Zähne.
    „Du bist verletzt“, stellte Axel fest und kam auf ihn zu.
    Sergej wich einen Schritt zurück.
    „Keine Angst“, sagte Axel, und der Blick seiner goldenen Augen flößte Sergej auch ohne Zauber Vertrauen ein. Er blieb stehen und ließ zu, dass Axel eine Hand auf seine Schulter legte.
    Axel murmelte ein paar Worte in einer alten Sprache, und seine Hand begann zu glühen. Danach war der Schmerz in der Schulter vergangen. Sergej bewegte sie prüfend. Sie war wieder geheilt.
    „Wenn ich weg bin, mach aus der Kette, mit der ich gefesselt war, kleinere Stücke“, sagte Axel zu ihm. „Die sind als Waffe gegen Engel wirkungsvoller als diese Fackel.“
    Sergej nickte, und Maggie warf sich Axel noch einmal in die Arme. Er küsste sie voller Leidenschaft.
    „Pass auf dich auf“, sagte sie und streichelte ihm das Gesicht mit beiden Händen.
    „Du auch“, sagte Axel.
    Dann drehte er sich herum und rannte aus der Zelle.
    Dass Maggie als der einzige andere Mensch, der ihm hier begegnet war, Axel liebte und ihm vertraute, gab Sergej ein besseres Gefühl. Ani’El und dieser Axel mochten Feinde sein, aber er schien wirklich entschlossen, sie zu retten, und er hatte seinen Schwur wiederholt, obwohl es nicht mehr nötig gewesen wäre. Das Mindeste, was er tun konnte, war, jetzt auf seine Frau aufzupassen, während er sich um seine kümmerte.
    „Ich hätte trotzdem an seiner Seite kämpfen müssen“, sagte er halblaut zu sich selbst.
    Maggie lächelte ihn an. „Und das wirst du auch. Genau wie ich.“
    Sergej stutzte. „Aber du hast doch gesagt..."
    „Natürlich habe ich das“, sagte Maggie. „Ich wollte nur nicht, dass er sich Sorgen um mich macht. Aber ich werde einen Teufel tun, ihn das allein durchstehen zu lassen. Wenn du mir also auch zwei Kettenteile zurechtschlagen könntest ...“
    Sergej musste unwillkürlich grinsen. Er kannte diese Frau erst seit ein paar Minuten, aber er mochte sie. Er mochte sie sogar sehr. Er nahm die silberne Kette mit den Symbolen und schlug davon vier armlange Stücke ab.
    Ani’El warf sich mit aller Macht gegen ihre Ketten und versuchte sie zu zerreißen. Sie durfte nicht zulassen, dass

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