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Himmel der Suende

Himmel der Suende

Titel: Himmel der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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Worten materialisierte sich eine lange Bullenpeitsche in seiner Hand.
    Er holte damit aus und schlug zu.
    Es knallte ohrenbetäubend, und die lederne Spitze traf Anya mit der Wucht einer Pistolenkugel an der Schulter. Sie wurde nach hinten gegen den Thron geschleudert und schrie vor Schmerzen auf. Ein zweiter Schlag traf ihren Schenkel.
    Sie wollte in Deckung kriechen, aber sein mentaler Befehl von vorhin ließ das nicht zu.
    „Und dabei waren wir einmal Freunde!“, brüllte er. „Du, Azazel, die anderen und ich. Geschaffen von denselben Schöpfern, zusammen aufgewachsen. Wir waren wirklich wie Geschwister. Aber du hast uns verraten. Du hast dich gegen uns gewandt. Du hast uns gejagt, als wären wir Vieh!“
    Ein dritter Schlag und ein vierter.
    Der ungeheure Schmerz trieb Anya die Tränen in die Augen.
    „Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“
    „Ich weiß davon nichts!“, schrie sie verzweifelt. „Ich bin nicht die, für die du und die anderen mich halten.“ Sie war sich dessen sicherer als jemals zuvor. Von ihrer ganzen Natur her war sie eine Dienerin, eine Frau voll kompromissloser Hingabe, eine Sklavin. Loyal und aufopfernd. Sie konnte sich nicht vorstellen, jemals Macht besessen zu haben oder Freunde zu verraten. Das entsprach ihr nicht. Das war sie nicht.
    „Ja, flüchte dich nur in diese Illusion!“, rief er. „Aber ich kann dich riechen, Ani’El. Egal, was Luzifer nach deiner Niederlage in Karnak mit dir angestellt haben mag, egal, wie sehr sie mit deiner Erinnerung gespielt hat, um dich zu demütigen, dein Duft ist derselbe geblieben und wird es immer bleiben.“ Er schlug noch zweimal zu, und Anya konnte das nach den Schreien eintretende Schluchzen nicht verhindern.
    „Du bist so sicher Ani’El wie ich Sam’Yaza bin!“
    Er warf die Peitsche zur Seite und kam auf sie zu. Mit seiner riesigen Hand packte er sie im Nacken und zerrte sie hoch auf die Füße, so als wöge sie nichts. Dabei lösten sich seine Kleider in nichts auf, und sie konnte sehen, wie erregt er war.
    Er schleuderte sie herum und drückte sie über die Armlehne des Throns. Das Elfenbein presste sich schmerzlich gegen ihre Hüftknochen. Er trat ihre Füße von hinten weiter auseinander, sodass sie jetzt breitbeinig gebeugt stand. Und dann begann er sie zu nehmen.
    Sie schrie.

 
13. KAPITEL
    Das Tor zur Seele
    Sergej und Man’El lagen am Boden des Kerkers.
    Ihre Entführer hatten sie hierher getragen und achtlos hineingeworfen. Nicht einmal eine Kerze hatten sie angezündet, und das einzige Licht im Raum kam von einer Fackel draußen im Gang jenseits der Gittertür. Obwohl er wusste, dass es nichts bringen würde, zerrte Man’El immer und immer wieder an seinen verzauberten Ketten. Sergej erlangte, nach dem harten Tritt, den Sam’Yaza ihm versetzt hatte, gerade allmählich das Bewusstsein zurück.
    „Anya“, flüsterte er mit trockener Stimme, noch ehe er überhaupt wieder richtig wach war.
    „Sie ist nicht hier“, sagte Man’El. „Sam’Yaza und Theia haben sie oben behalten.“
    „Verdammt“, fluchte der russische Bodyguard. „Wie konnte das überhaupt passieren? Bist du nicht extra mit uns gekommen, um sie zu beschützen? Wo war deine Magie, als wir sie hätten gebrauchen können?“
    „Es waren zu viele“, sagte Man’El. „Und falls es dir entgangen sein sollte, auch sie waren Engel und haben ebenfalls Magie eingesetzt.“
    „Was haben sie jetzt mit ihr vor?“
    „Sie werden irgendwie versuchen, an die Schlüssel zu gelangen.“
    „Sie haben die Falsche.“
    „Nein, haben sie nicht“, erwiderte Man’El. „Aber das spielt aus deiner Sicht auch keine Rolle.“
    „Was meinst du?“
    „Sollte sie nicht Ani’El sein“, sagte Man’El, „und ich weiß, dass sie es ist, so wie Sam’Yaza das weiß ...“
    „Komm zum Punkt.“
    „Sollte sie nicht Ani’El sein, stirbt sie nur umso früher.“
    „Und warum liegen wir dann hier so nutzlos herum?“
    „Was soll das heißen?“, fragte Man’El wütend. „Meine Ketten sind verzaubert. Es ist mir unmöglich, sie zu sprengen.“
    „Und sind meine Fesseln vielleicht auch verzaubert?“, fragte Sergej verständnislos.
    „Nein, das sind sie nicht“, antwortete Man’El. „Aber wie soll ich sie lösen, wenn ich nicht einmal meine aufbekommen kann?“
    „Mit den Zähnen, du Idiot!“, sagte Sergej. „Heißt das, wir liegen hier schon eine Ewigkeit, und du hast es nicht einmal probiert?“
    Man’El blickte ihn schuldbewusst an.
    „Dann wird

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