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Himmel der Suende

Himmel der Suende

Titel: Himmel der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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würde, könnte es durchaus sein, dass meine kleine Armee in sich zusammenfällt wie ein Kartenhaus. Zumindest solange wir noch hier auf der Erde sind. Habe ich den Thron der Himmel erst einmal inne, wird auch er mich nicht mehr stoppen können.“
    „Was wollt ihr dann hier?“, fragte Maggie. „Wir sind eure Gefangenen, und Axel kann sich dir nicht mehr in den Weg stellen.“
    „Oh , meine Liebe, es geht gar nicht um Azazel“, sagte Theia. „Es geht um dich. Dich wollten wir. Von Anfang an. Er ist nur hier, damit er uns nicht in die Quere kommt ... und als Druckmittel. Falls du dich weigerst, uns zu helfen.“
    „Ich? Euch helfen?“, fragte sie verwirrt. „Wie sollte ich euch helfen können?“
    „Nun stell dich bitte nicht dumm“, sagte Theia. „Du bist der Schlüssel zum Kerker des Abaddon.“
    „Ihr wollt Azra’El befreien?“, fragte Maggie ungläubig.
    „Und ihn auf die Armee der Engel loslassen“, sagte Sam’Yaza. „Mit ihm können wir die Festung der Himmel auch ohne Schlüssel stürmen.“
    „Das könnt ihr nicht“, sagte Maggie. „Azra’El ist unmöglich zu kontrollieren.“
    „Ts, ts, ts“, machte Theia. „Du unterschätzt uns, Menschenmädchen. Du sprichst mit einem der ehemals mächtigsten Erzengel und einer der Elohim, die ..."
    „... so wenig Macht haben“, unterbrach Maggie sie, „dass sie sich jahrtausendelang hier im Gestrüpp und im Schlamm zwischen Schlangen und Blutegeln versteckt halten mussten, um nicht von den B’Nai Elohim oder von Luzifer ausfindig gemacht und vernichtet zu werden.“
    Theia sprang nach vorn und gab ihr eine schallende Ohrfeige. „Du wagst es, uns zu beleidigen?“
    „Ich nenne nur die Fakten“, sagte Maggie wütend und schmeckte Blut. Durch den Schlag hatte sie sich auf die Zunge gebissen. „Der Abaddon ist weit mächtiger, als es die B’Nai jemals waren.“
    „Das lässt du am besten unsere Sorge sein“, sagte Sam’Yaza finster. „Du musst nicht verstehen, was wir vorhaben, du musst nur gehorchen.“
    „Oder was?“
    „Du kennst die Antwort.“ Sam’Yaza deutete wieder auf Axel und den Eber-Subur mit der silbernen Zange.
    Der wollte gerade an der Zange, mit der er Axels Ohr gefasst hatte, reißen, als ein weiterer Subur an der Tür erschien. Sein Kopf war der eines Mungos. Er betrat den Kerker und verbeugte sich vor Sam’Yaza und Theia.
    „Gebieter“, sagte er. „Wir haben die Schlüsselträgerin.“
    Sam’Yaza stieß ein triumphierendes Lachen aus.
    „Und Tami’El?“, fragte er.
    „Tot“, antwortete der Mungo. „Wie du befohlen hattest.“
    „Sehr schön.“ Er winkte dem Eberköpfigen zu, und der ließ die Zange verschwinden. Dann wandte er sich wieder an Maggie. „So wie es aussieht, brauchen wir deine Kooperation nicht mehr, Abgal. Aber sicherheitshalber werdet ihr hierbleiben. Wenn wir Erfolg haben, für immer. Oh, und falls wir keinen haben sollten, fällt mir gerade ein, auch. Denn hier unten wird euch niemand finden.“
    Er lachte noch einmal und verließ dann, dicht gefolgt von Theia und den Suburi, den Kerker. Er machte sich nicht einmal mehr die Mühe, die Tür hinter sich zu verschließen.
    Maggie blickte ihnen nach. Und so nah die offene Tür auch war - dank der Ketten hätte sie auch am anderen Ende des Universums sein können.
    Anya war, wie auch Man’El, mit schweren silbernen Ketten umwickelt, als sie auf den Schultern eines der seltsamen Tierkopfwesen in den Thronraum des Dschungelpalasts getragen wurde. Sergej hingegen war mit einfachen Stricken gebunden. Die Wirkung des Giftes hatte wenige Minuten nach dem Kampf im Hotelzimmer in Smolensk nachgelassen, und danach hatte Anya etwas erlebt, das noch seltsamer war als alles, was zuvor geschehen war. Sie war von geflügelten Wesen durch die Luft transportiert worden - wie die kleine Dorothy im Zauberer von Oz von den geflügelten Affen der bösen Hexe des Westens.
    Sie hatten ganze Länder überquert - in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Und das Seltsamste war, dass das Fliegen im freien Fall Anya überhaupt nicht erschreckt hatte ... dass es ihr sogar vertraut vorgekommen war.
    Jetzt taten ihr die Muskeln und die Gelenke weh von der Zeit, die sie bewegungslos in den Ketten verharrt hatte. Der riesige Raum mit dem Elfenbeinthron roch nach gebratenem Geflügel, reifen Früchten und verschüttetem Wein. Und da waren andere Gerüche, die ihr merkwürdig bekannt vorkamen, die sie aber trotz großer Anstrengung nicht zuordnen konnte. Die langen Tafeln

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