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Himmel, hilf!

Himmel, hilf!

Titel: Himmel, hilf! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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stimmt’s?”
    “Nun ja, aber …”
    “Ich bin ganz deiner Meinung”, mischte Shirley sich ein. “Doch zumindest können wir helfen.”
    “Und, macht dir das etwa Spaß? Wir müssen uns um einen Menschen kümmern, der so verd…”
    “Mercy!”
    “Also gut, der so ver
flixt
selbstsüchtig ist, dass man es kaum für möglich hält. Ich glaube, es ginge mir besser, wenn Catherine ihn in der Luft zerrissen hätte. Irgendwie finde ich, sie hätte ihm nicht einfach verzeihen sollen.”
    “Mercy! Merkst du eigentlich, was du da sagst?”
    “Schon gut, schon gut”, grummelte die Gescholtene vor sich hin, aber Shirley sah deutlich, dass Greg Bennett die Sanftmut ihrer Freundin arg strapazierte.
    “Er hat zu viele Probleme. Wir können uns nicht um alles kümmern”, beschwerte sich Goodness.
    Eine so pessimistische Einstellung war Shirley von den beiden nicht gewöhnt. “Es gibt ja noch seinen Bruder.”
    “Was ist mit seinem Bruder?” Goodness schien auf einmal wieder ganz Ohr zu sein.
    “Erinnert ihr euch nicht?” Als Shirley die beiden anderen ansah, begegnete sie lediglich verständnislosen Blicken. Seufzend erklärte sie, was sie meinte: “Phil. Ihr habt doch wohl nicht vergessen, was über ihn in der Akte stand, oder? Er gehört in der Pacific Union Bank zu den ganz großen Tieren. Zwischendurch hat Greg überlegt, sich wegen eines Darlehens an ihn zu wenden. Aber das hat er dann doch nicht über sich gebracht.”
    “Warum nicht?”
    Shirley seufzte erneut aus tiefstem Herzen. Vielleicht würde alles etwas glatter laufen, wenn Goodness und Mercy ihre Recherche ein bisschen ernster genommen hätten.
    “Komm schon, hilf mir – es fällt mir nur gerade nicht mehr ein.”
    Plötzlich spürte Shirley die ganze Last der Verantwortung, die auf ihren Schultern lag. “Du hast die Akte nicht zu Ende gelesen, stimmt’s?”, fragte sie resigniert.
    “Äh … nein.”
    “Dachte ich’s mir doch.” Aber welchen Sinn hatte es, der Freundin jetzt eine Predigt zu halten? “Also, Gregs Mutter ist gestorben, als er gerade mitten in seiner zweiten Scheidung steckte.”
    “Ach ja, ich erinnere mich, dass ich etwas über Bobbi gelesen habe”, erklärte Mercy triumphierend. “Sie war Gregs zweite, in der Reihe junger, hübscher Frauen.”
    “Du meinst wohl, sie war sein zweiter Versuch, eine neue Catherine zu finden”, warf Goodness missmutig ein.
    “Ja, schon gut. Aber was haben Bobbi und die Scheidung mit Gregs Mutter zu tun?”, fragte Mercy. Sie und Goodness lagen inzwischen auf dem Bauch, das Kinn in die Hände gestützt, und sahen Shirley an.
    “Hast du die Akte etwa auch nicht fertig gelesen?” Nun klang Shirley ehrlich entsetzt. Wenn diese Mission überhaupt etwas bringen sollte, dann hing offenbar alles von ihr allein ab.
    “Es war mir einfach zu trübsinnig.”
    “Und mir fehlt jede Geduld, mich mit Menschen wie ihm zu beschäftigen”, fiel Goodness ein.
    “Sag schon, was war mit seiner Mutter?”, drängte Mercy ihre Freundin, die Geschichte weiterzuerzählen.
    “Greg hat alles darangesetzt, so viel von seinem Reichtum wie möglich vor Bobbi zu verstecken. Das meiste hat er in Aktien und Wertpapieren angelegt. Hätte sie davon gewusst, dann hätte sie bei der Scheidung einen Teil davon verlangt.”
    “Waren sie denn überhaupt lange genug verheiratet, dass sie viel bekommen hätte?”
    Ganz wie den meisten Engeln fiel es auch Goodness und Mercy schwer zu begreifen, wie diese Dinge auf der Erde geregelt wurden. “Das spielte keine Rolle, denn sie hatte einen guten Anwalt”, erklärte Shirley.
    “Aha.” Offenbar wussten die beiden zumindest, was
das
bedeutete.
    “Also noch mal: Gregs Mutter lag im Sterben und hat sich gewünscht, ihren Sohn noch einmal zu sehen”, fuhr Shirley fort. “Leider hat sie diese Bitte ausgerechnet an dem Morgen geäußert, an dem der Scheidungstermin war. Greg beschloss, lieber den Gerichtstermin wahrzunehmen. Bestimmt hätte er sich anders entschieden, wenn er gewusst hätte, dass Lydia sterben würde, bevor er ins Krankenhaus kam. Er hätte dann sicher den Gerichtstermin abgesagt.”
    “Ach, du lieber Himmel”, flüsterte Goodness.
    “Und sein Bruder hat ihm das nie verziehen?”
    “Nein, niemals. Phil und Greg haben seit zehn Jahren kein Wort mehr miteinander gesprochen.”
    Goodness setzte sich auf und sah sich um. “Ich weiß wirklich nicht, ob ich diese ganze Sache noch länger ertragen kann. Macht ihr beiden, was ihr wollt, aber ich brauche eine

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