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Himmel, hilf!

Himmel, hilf!

Titel: Himmel, hilf! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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Pause.”
    “Wo willst du hin?”, verlangte Shirley zu wissen. Wenn der jüngere Engel in eine Klemme geriet, dann würde man sie wieder einmal dafür verantwortlich machen. Wie üblich.
    “Raus!”, sagte Goodness über die Schulter zurück.
    Wortlos schickte Mercy sich an, der Freundin zu folgen.
    “Mercy!”, rief Shirley.
    Nahe daran, die Fassung zu verlieren, eilte sie den beiden hinterher, so schnell sie konnte.
    Sie kam abrupt zum Stehen, als sie die Heißluftballons sah. Ihre farbenfrohen Seidenhüllen tupften bunte Punkte an den Himmel – es mussten Dutzende sein, die hier über das Tal flogen. Früh am Morgen fanden Ballonfahrer häufig die günstigsten Wetter- und Windbedingungen vor, so viel wusste Shirley.
    “Goodness! Mercy! Wagt bloß nicht …” Zu spät. Shirley sah gerade noch, wie die beiden in den Korb eines Ballons sprangen, dessen Seidenhülle bereits prall gefüllt war. Gerade wollten die Helfer die Seile lösen, die ihn noch am Boden hielten.
    “Goodness!”, rief Shirley erneut, nun außer sich vor Ärger. “Mercy! Kommt da sofort wieder raus!”
    Doch beide gaben vor, sie nicht zu verstehen. Shirley musste vorsichtig sein. Immer wieder kam es vor, dass Menschen – vor allem kleinere Kinder – Engel sprechen hörten. Auch unter älteren Menschen gab es einige, die diese Gabe besaßen. Im Korb des Ballons stand eine achtzigjährige Großmutter, der ihre Enkel die Ballonfahrt zum Geburtstag geschenkt hatten.
    “Um Himmels willen, wärt ihr beide so freundlich, sofort …” Shirley erstarrte. Sah sie recht, oder täuschten ihre Augen sie? Der Ballon war nur etwa zwei Meter hoch aufgestiegen. Dort verharrte er regungslos, obwohl die Leinen allesamt gelöst worden waren.
    “Was ist los?”, rief die alte Frau den Helfern am Boden zu. Die Männer waren beiseitegetreten und warteten offensichtlich darauf, dass der Ballon gen Himmel schwebte. “Warum geht es nicht weiter?”
    Shirley stöhnte innerlich auf, als sie die Ursache des Problems erkannte. Goodness und Mercy waren ihrem Befehl gefolgt und aus dem Korb gestiegen. Allerdings standen sie nun daneben am Boden und hielten die Leinen fest.
    “Lasst los”, schrie Shirley, so laut sie konnte.
    “Bist du wirklich sicher, dass wir das tun sollen?”, fragte Goodness.
    Ohne die Antwort abzuwarten, ließen Goodness und Mercy gleichzeitig die Taue los. Augenblicklich schoss der Ballon wie eine Rakete in die Höhe, um erst etliche Sekunden später in gemächlicherem Tempo weiter aufzusteigen.
    “Wow!”, hörte Shirley die Großmutter rufen. Die Frau klammerte sich mit einer Hand am Rande des Korbs fest, während sie sich mit der anderen den Schutzhelm fest auf den Kopf drückte. “Könnten wir das noch mal machen?”
    Goodness trat neben Shirley. Sie konnte ihr zufriedenes Lächeln nicht unterdrücken.
    “Das hat Spaß gemacht.”
    “Ihr habt die gesamte Mission gefährdet”, sagte Shirley kalt. “Glaubt nicht, dass Gabriel davon nichts erfahren wird.”
    “Schaut euch das an!”, rief Mercy, als sie auf die beiden zukam. In einer Hand hielt sie eine Flasche Schaumwein, in der anderen drei Sektgläser.
    “Wo hast du das her?”, fragte Shirley streng.
    “Och, das ist einfach so vom Himmel gefallen.” Ihre Worte wurden von einem spitzbübischen Lächeln begleitet.
    “Ach, komm schon, Shirley”, schmeichelte Goodness. “Warum sollten nur die Menschen von Zeit zu Zeit einen Schluck Sekt genießen dürfen?”

5. KAPITEL
    W ährend der letzten fünf Tage hatte Greg fast nicht geschlafen und kaum einen Bissen herunterbekommen. Beinahe hätte er den hohläugigen Mann nicht erkannt, der ihm an diesem Morgen aus dem Badezimmerspiegel entgegengeblickte. Er betrachtete sein Spiegelbild eine Weile, stumm vor Schreck. Jeder, der ihn so sah, würde vermutlich glauben, dass an seinem Zustand entweder der drohende Ruin seines Weinguts oder aber das Scheitern seiner dritten Ehe schuld war. Aber keins von beiden stimmte.
    Ich habe einen Sohn.
Catherine hatte einen Jungen geboren, das Kind großgezogen, es geliebt und auf seinem Weg zum Erwachsenwerden begleitet. Inzwischen war dieser unbekannte Sohn Arzt geworden und selbst Vater. Das hieß, dass Greg Großvater war. Großvater! Was für ein berauschender Gedanke für einen Mann, der nie … nie richtig Vater gewesen war und es auch niemals sein würde. Als er Catherine und ihr Kind verließ, tat er es in dem Glauben, dass er noch alle Zeit der Welt besaß, um eine Frau zu finden und eine

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